Thüringen 2011
Ausländerkriminalität spielt eine untergeordnete Rolle
Die Ausländerkriminalität bleibt in Thüringen weiter auf niedrigem Niveau. An den Thüringer Gerichten wurden im Jahr 2011 insgesamt 20.436 Personen rechtskräftig verurteilt, 1.119 von ihnen waren Ausländer oder Staatenlose.
Montag, 13.08.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 16.08.2012, 1:36 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Ausländerkriminalität spielt in Thüringen eine eher untergeordnete Rolle. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte, hatten lediglich 5,5 Prozent aller Verurteilten keine deutsche Staatsbürgerschaft, nahezu der gleiche Anteil wie im Jahr zuvor. Im Jahr 2000 waren noch 8,2 Prozent Nichtdeutsche unter den Verurteilten. Der Ausländeranteil an den Verurteilten betrug 2010 bundesweit 21 Prozent.
Die verurteilten Ausländer standen vor allem wegen Diebstahlsdelikten (23 Prozent der verurteilten Ausländer), sogenannter „anderer Vermögens- und Eigentumsdelikte“ (22 Prozent) – hier insbesondere Betrug und Erschleichen von Leistungen – sowie wegen Verstößen gegen das Asylverfahrensgesetz und das Aufenthaltsgesetz (12 Prozent) vor Gericht.
Vergleich irreführend
Von den verurteilten Nichtdeutschen besaßen 474 Personen eine europäische Staatsbürgerschaft, 326 Verurteilte waren Asiaten und 92 Afrikaner. Mit 100 Verurteilten waren die türkischen, mit 75 die polnischen sowie mit 72 Verurteilten die russischen Mitbürger am stärksten vertreten. Ein Viertel aller verurteilten Ausländer war noch keine 25 Jahre alt.
„Ein Vergleich mit dem Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung wäre irreführend, da auch straffällig gewordene ausländische Touristen und illegal in Deutschland lebende Personen bei einer Verurteilung in der Statistik enthalten sind“, erklärt das Statistische Landesamt. (bk) Aktuell Gesellschaft
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