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Niedersachsen

Migranten immer weniger armutsgefährdet

Während die allgemeine Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen im Jahr 2011 sprunghaft angestiegen ist, ist sie unter Personen mit Migrationshintergrund und bei Ausländern gesunken. Auch in langfristigen Vergleich holen Migranten deutlich auf.

Montag, 29.10.2012, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 04.11.2012, 21:15 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Armutsgefährdungsquote lag im Jahr 2011 in Niedersachsen bei 15,2 %. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) mitteilte, bedeutet dies gegenüber der Quote des Vorjahres von 14,5 % eine deutliche Zunahme um 0,7 Prozentpunkte. Für Deutschland insgesamt wurden eine Quote von 15,1 % und eine Zunahme von 0,6 Punkten gegenüber 2010 gemessen.

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Erfreulich ist lediglich, dass die Armutsgefährdungsquote unter den niedersächsischen Migranten rückläufig ist. Im Jahr 2011 betrug sie bei Ausländern 35,5 % (Vorjahr 36,7 %). Auch im längerfristigen Vergleich ist ein deutlicher Rückgang zu erkennen. So lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2005 noch bei 43 % (- 7,5 %).

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Noch viel aufzuholen
Trotz dieses deutlichen Rückgangs fällt bei einem Vergleich mit deutschen Staatsbürgern jedoch auf, dass noch viel aufzuholen ist. So lang bei deutschen Staatsbürgern die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2011 bei vergleichsweise geringen 13,7 %.

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Auch der Vergleich zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zeigt deutliche Unterschiede. Während im Jahr 2011 rund 12 % der niedersächsischen Bürger ohne Migrationshintergrund als armutsgefährdet galten, betrug diese Quote bei denen mit Migrationshintergrund fast 29 %.

Aufholjagd deutlich erkennbar
Doch auch hier zeigt sich im Vergleich zum Jahr 2005 eine deutliche Aufholjagd von Migranten. Während hier die Armutsgefährdungsquote von Migranten um 4,3 % zurückging, stieg sie im selben Zeitraum bei Personen ohne Migrationshintergrund um 0,5 %.

Betrachtet man die Gesamtbevölkerung in Niedersachsen langfristig, ist eine ist eine Stagnation der Armutsgefährdungsquote festzustellen. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Armutsgefährdungsquote lediglich um 0,1 % nach oben verändert.

Ländervergleich
Nach internationalen Konventionen gelten diejenigen Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 % des mittleren monatlichen Nettoeinkommens auskommen müssen. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag in Niedersachsen 2011 bei ca. 1.398 Euro und die Armutsgefährdungsschwelle entsprechend bei 839 Euro, 3,3 % höher als im Jahr zuvor.

Danach wies die Armutsgefährdung zwischen den Bundesländern große Unterschiede auf. Sie lagen 2011 zwischen 11,3 % in Thüringen und 18,0 % in Hamburg (Bundesdurchschnitt: 15,1 %). In 13 von 16 Bundesländern musste im Vorjahresvergleich eine mehr oder weniger starke Zunahme der Armutsgefährdung registriert werden. Die stärksten Zunahmen von mehr als einem Prozentpunkt gab es im Saarland und in Nordrhein-Westfalen. Nur in drei Ländern – Bremen, Sachsen und Thüringen – gab es Abnahmen. (etb) Gesellschaft Leitartikel

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