Türkische Presse Türkei
27.11.2012 – Foreign Policy, Erdoğan, EU Beitritt Türkei, Patriot, NATO
Die Themen des Tages sind: Fastenbrechen im Çankaya Palais; Ministerrat tritt zusammen; Parlamentspräsident Cemil Çiçek in Aserbaidschan; Erdoğans Beileids-Botschaft an Sheikh Hasina; Generalstab „Patriot- Raketenabwehr ausschließlich zur Abwehr”; Foreign Policy veröffentlicht 100 wichtigste Denker der Welt; İhsanoğlu: „Die Türkei darf von ihrem Weg nicht abweichen“
Dienstag, 27.11.2012, 10:32 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 27.11.2012, 10:36 Uhr Lesedauer: 7 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Fastenbrechen im Çankaya Palais
Staatspräsident Abdullah Gül gab gestern Abend im Çankaya Palais zum ersten Mal ein “İftar-Essen” (Fastenbrechen) im Rahmen des Muharram, dem ersten Monat des islamischen Kalenders.
An dem Fastenbrechen nahmen unter anderem der Leiter des Präsidiums für Religionsangelegenheiten der Türkei, Professor Mehmet Görmez und Vertreter der Alawitischen und Dschafaritischen Gemeinden teil. Staatspräsident Abdullah Gül, der während dem Fastenbrechen eine Rede hielt, äußerte sich über die positiven Entwicklungen in der Türkei und in der Gesellschaft.
Ministerrat tritt zusammen
Der Ministerrat trat gestern unter dem Vorsitz von Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Zentralgebäude des Ministerpräsidiums zusammen.
Auf der Tagesordnung des Ministerrates standen vor allem der Kampf gegen den Terror, weitere Entwicklungen bezüglich der Stationierung der Patriot-Raketen, die türkische Außenpolitik, die jüngste Lage der syrischen Flüchtlinge in der Türkei, das vierte Justizpaket, neue Gesetzentwürfe und wirtschaftliche Entwicklungen.
Vize-Ministerpräsident und Regierungssprecher Bülent Arınç, informierte die Journalisten nach der Sitzung in einer Presseerklärung über die Versammlungsthemen.
Parlamentspräsident Cemil Çiçek in Aserbaidschan
Parlamentspräsident Cemil Çiçek befindet sich in Aserbaidschan. Er wird hier an der Vollversammlung des parlamentarischen Assemblers der Schwarzmeer-Kooperation teilnehmen.
Çiçek wurde von Staatspräsident İlham Aliyew empfangen. Çiçek betonte, dass die Freundschaft zwischen der Türkei und Aserbaidschan für den Frieden und für die Stabilität in der Region und für die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern sehr wichtig ist. Çiçek unterstrich außerdem auch, dass die Zusammenarbeit sich in allen Bereichen weiterentwickelt hat.
Ferner ist Cemil Çiçek auch mit dem Parlamentspräsident Oktay Esedov zusammengekommen.
Erdoğans Beileids-Botschaft an Sheikh Hasina
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan sprach in einer Botschaft an Sheikh Hasina, Premierministerin von Bangladesch, sein Beileid bezüglich des Brandes aus, bei dem mehr als 120 Menschen ums Leben kamen.
Das Feuer war am Vorabend im Erdgeschoss eines neunstöckigen Gebäudes etwa 20 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka ausgebrochen. Laut Premierministerin Sheikh Hasina war Brandstiftung die Ursache für jenes verheerende Feuer in einer Textilfabrik in Bangladesch.
Generalstab „Patriot- Raketenabwehr ausschließlich zur Abwehr”
Der Generalstab hat gestern eine Erklärung zur Stationierung der Patriot-Raketenabwehr im Grenzgebiet zu Syrien gemacht.
Die Patriots seien ausschließlich zur Abwehr „einer möglichen Bedrohung aus der Luft und durch Raketen aus Syrien“ gedacht, betonte der Generalstab. Von einer Verwendung der Patriots zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über Syrien könne keine Rede sein.
Die türkische Armee will zusammen mit Experten der NATO die Standorte für die Stationierung der Patriot-Raketenabwehr im Grenzgebiet zu Syrien bestimmen. Die Standortsuche durch eine gemeinsame Kommission werde am Dienstag beginnen.
Die Türkei hatte bei der NATO formell die Stationierung von Patriot-Raketen an der Grenze zu Syrien beantragt. Das türkische Grenzgebiet wurde mehrfach aus Syrien heraus beschossen. Der Deutsche Bundestag soll im Dezember über den Einsatz deutscher Soldaten an der türkisch-syrischen Grenze entscheiden.
Foreign Policy veröffentlicht 100 wichtigste Denker der Welt
Jedes Jahr veröffentlicht das Foreign Policy-Magazin eine Liste mit den Top 100 Denkern der Welt. Es wurde nun auch die Liste der 100 wichtigsten Denker des Jahres 2012 veröffentlicht. Bei der Zusammenstellung der Liste wurde der Arabische Frühling, der Bürgerkrieg in Syrien, die Wirtschaftskrise in Europa und die Entwicklungen in Myanmar vor Augen gehalten.
Unter den 100 wichtigsten Denkern befinden sich auf Platz 28 zwei Namen aus der Türkei. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Außenminister Ahmet Davutoğlu teilen sich den Platz. Auf Platz 65 befindet sich Daron Acemoğlu, ein Wirtschafts-Professor türkisch-armenischer Herkunft.
Dieses Jahr ging der erste Platz an Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi und Thein Sein Staatspräsident von Myanmar. Der zweite Platz ging an Tunesiens Staatspräsident Moncef Marzouki. Den dritten Platz hingegen teilen sich Bill und Hillary Clinton.
İhsanoğlu: „Die Türkei darf von ihrem Weg nicht abweichen“
Ekmeleddin İhsanoğlu, Generalsekretär der „Organisation für islamische Zusammenarbeit“ (OIC), der sich derzeit in Wien befindet, wies darauf hin, dass es von großer Bedeutung für die Türkei und für die islamische Welt ist, dass der EU Beitrittsprozess weitergeführt wird.
Ekmeleddin İhsanoğlu sagte „Es ist sehr wichtig, dass ein muslimisches Land ein EU Mitglied wird. Die Türkei muss ohne von ihrem EU-Ziel abzuweichen auf ihrem Weg fortschreiten.“
İhsanoğlu betonte, dass die Türkei ihren Beitrittsprozess entschlossen weiterführen sollte und sagte „Es muss, meiner Ansicht nach auch im UN Sicherheitstrat ein muslimisches ständiges Mitglied geben. Es ist von großer Bedeutung für muslimische Länder, dass die Türkei einen Platz in der EU findet.“
Erdbeben in Marmaris
Im Bezirk Muğla, bei Marmaris ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Stärke 4,4.
Nach den Angaben vom Kandilli Observatorium der Boğaziçi Universität und dem Erdbeben Untersuchungsinstitute befand sich das Epizentrum des Erdbebens in Marmaris Bozburun.
Es wurde mitgeteilt, dass dem ersten Erdbeben 8 weitere Nachbeben folgten. Es gab keine Verletzte.
Sting Konzert in Istanbul
Der weltberühmte britische Rock-Sänger Sting gab gestern in Istanbul ein großartiges Konzert. Der Pop-Veteran zeigte am Montag in Istanbul, dass er ein nostalgischer Englishman ist. Gut bei Stimme und mit der geballten Wucht des Klassik-Ensembles im Rücken sang sich Sting durch ein Potpourri seiner Hits. Schon nach „Faith“ und „Magic“ hatte er das Publikum auf seiner Seite. Beim jazzy „Englishman in New York“ gab es sogar Ovationen.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Diplomatische Lösungsbemühungen in Kirkuk
Zaman berichtet unter der Schlagzeile „diplomatische Lösungsbemühungen in Kirkuk“, nach tagelangen militärischen Spannungen in Kirkuk zwischen der irakischen Zentralregierung und der Regionalverwaltung hätten sich die beiden Seiten prinzipiell auf ein Abkommen geeinigt. Dem Blatt nach hätten die gestrigen Gespräche in Bagdad zur Deeskalation geführt. Die Lage in der Region habe sich zu gespitzt, nach dem die Zentralregierung Soldaten der Tigris Operation Command nach Kirkuk entsandt und die daraufhin Regionalverwaltung im Norden Iraks Peschmergas verlegt hatte. Bei den unter Vermittlung der USA geführten Verhandlungen der Militärfunktionäre beider Seiten sei vereinbart worden, alle in die Region verlegten Soldaten wieder abzuziehen.
Ausschreitungen zwischen Konfessionen führen zur Schließung von Universität in Kabul
Aus Hürriyet erfahren wir unter der Schlagzeile „Ausschreitungen zwischen Konfessionen führen zur Schließung von Universität in Kabul“, bei Ausschreitungen zwischen Studenten verschiedener Konfessionen sei eine Person ums Leben gekommen. Daraufhin seien drei Universitäten in der afghanischen Hauptstadt Kabul für zehn Tage geschlossen worden. Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikk habe erklärt, bei den Feierlichkeiten zum Aschura-Fest an der Universität Kabul seien schiitische und sunnitische Studenten mit Steinen, Stöcken und Fäusten aufeinander losgegangen. Ein Student sei ums Leben gekommen und 28 weitere seien verletzt worden. Um mögliche weitere Ausschreitungen zu vermeiden seien die drei großen Universitäten der Stadt zehn Tage lang geschlossen worden. Ferner schreibt Hürriyet, Augenzeugen zufolge sei der getötete Student aus der dritten Etage eines Studentenwohnheims geworfen worden.
Hamlet auf Kurdisch
In Radikal lesen wir unter der Schlagzeile „Hamlet auf Kurdisch“, das Stadttheater der Großstadtverwaltung von Diyarbakir habe die Tragödie Hamlet auf Kurdisch im Ankara Sinasi Theater vorgeführt. Weiter heißt es in dem Artikel, neben Kultur und Tourismusminister Ertugrul Günay hätten auch der stellvertretende Vorsitzende der Republikanischen Volkspartei, Sezgin Tanrikulu, die stellvertretende Vorsitzende der Partei für Frieden und Demokratie (BDP), Gültan Kisanak, der BDP-Fraktionsvorsitzende Hasip Kaplan sowie der BDP-Mus-Abgeordnete Sirri Sakik die Vorführung verfolgt. Minister Günay sei die kurdische Vorführung von Hamlet sehr erfolgreich geworden. Regionale Motive seien hinzugefügt worden und Hamlet höre sich an, wie eine Geschichte des Cizre Botan Volks. Die Sprache der Kunst bringe mehr Menschen zusammen als andere Sprachen, habe Günay weiter gesagt.
Fenerbahce schreibt weiter Sportgeschichte
Aus den Sportseiten von Star erfahren wir unter der Schlagzeile „Fenerbahce schreibt weiter Sportgeschichte“, in der vergangenen Woche habe Fenerbahce in den Mannschaftssportarten alle zehn Begegnungen gewonnen. Dem Blatt nach habe die Fußballmannschaft in der Europa-League Marseille 1 : 0 und in der türkischen Liga Genclerbirligi 4 : 1, die Basketballmannschaft in der Euroleague Union Olimpija 85 : 68 und in der türkischen Liga Türk Telekom 103 : 81, die Damen-Basketballmannschaft in der Euroleague Arras Pays 88 : 59 und in der türkischen Liga Tarsus Belediyesi 77 . 60 , die Volleyballmannschaft in der Chamnpions-League Tomis Constanta 3 : 2 und in der türkischen Liga TED Kolejliler 3 : 0 sowie die Damen-Volleyballmannschaft im CEV-Cup Asterix Kieldrecht 3 : 0 und in der türkischen Liga Nilüfer Belediye ebenfalls 3 : 0 besiegt. Türkische Presse Türkei
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