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Muslime = Migranten oder Ausländer?

"Muslimbilder in Deutschland - Wahrnehmungen und Ausgrenzungen in der Integrationsdebatte". Das ist der Titel einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebenen und von der Soziologin Naika Foroutan verfassten Publikation. Sie streitet für eine stärkere sachliche Fundierung der Debatten.

Von Freitag, 21.12.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 05.03.2018, 9:48 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Debatte über „den“ Islam und seine „Integrationsfähigkeit“ in Deutschland reißt nicht ab. Erschreckend ist dabei, wie sehr die öffentlichen Debatten nach wie vor von Vorurteilen und Rassismen geprägt sind. Ausgelassen wird dabei oftmals nicht nur, dass eine Religion immer auch das ist, was Menschen daraus im Alltag machen, sondern auch die Tatsache, dass persönliche Einstellungen und Lebenskonzepte immer von diversen Einflüssen geprägt sind, zu denen religiöse Prägungen gehören können, aber nicht müssen.

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Unter das Label „Muslim“ werden daher meist alle Menschen mit einem Migrationshintergrund aus mehrheitlich muslimischen Ländern gefasst, unabhängig davon ob sie selbst sich über ihren Glauben definieren oder nicht. Darüber hinaus wird zwar gerne über „die“ Muslime diskutiert, nur selten aber darüber, welches Bild sich eigentlich die Mehrheitsgesellschaft von Muslimen macht und welche Auswirkungen dies auf Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen hat.

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Die Berliner Soziologin Naika Foroutan streitet für eine stärkere sachliche Fundierung der Debatten. Für die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sie in der vorliegenden Studie „Muslimbilder in Deutschland“ einige der wichtigsten Daten zu den Lebenslagen von Muslimen in Deutschland zusammengefasst. Der Untertitel des Textes macht bereits deutlich, worum es eigentlich geht: „Wahrnehmungen und Ausgrenzungen in der Integrationsdebatte“. Verdichtet wird dies in einer Zwischenüberschrift mit dem Titel „Muslime = Migranten oder Ausländer ≠ Deutsche“. Foroutan gibt einen knappen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Muslimen in Deutschland, und ordnet dann – gestützt auf verschiedene aktuelle Studien und Erhebungen – souverän und gut lesbar gängige Vorurteile vor dem Hintergrund der empirischen Forschung ein.

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Für diejenigen, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen, bergen die vorgestellten Fakten wenig Neues: Vergleiche über Bildungserfolg und soziale Teilhabe von Muslimen hinken, wenn nicht auch die wirtschaftliche Situation der Regionen und Städte, die verglichen werden, mit in den Blick genommen werden. Der Rückzug in abgeschottete Parallelwelten spielt eine kaum messbare Rolle, der Wille zu gesellschaftlicher Teilhabe ist groß.

Download:
Naika Foroutan
Muslimbilder in Deutschland
Wahrnehmungen und Ausgrenzungen in der Integrationsdebatte

Gesprächskreis Migration und Integration der Friedrich-Ebert-Stiftung, 68 Seiten, Bonn, November 2012

Wichtig ist eine doppelte Erkenntnis: Zum einen ist die Benachteiligung von Muslimen im Bildungswesen nach wie vor nachweisbar: Während bei Personen ohne Migrationshintergrund im Jahr 2010 etwa 45 % der Personen zwischen 20 und 24 Jahren über die (Fach)Hochschulreife verfügten, waren dies bei Personen mit türkischem Migrationshintergrund etwa 25 %. Innerhalb des Generationenverlaufs holen die benachteiligten Gruppen allerdings langsam auf, und erreichen im Vergleich zur Elterngeneration in Schnitt bessere Bildungsabschlüsse. Thesen von der angeblichen „bildungsferne“ von Muslimen entbehren also jeglicher Grundlage.

Die Studie liefert einen wichtigen Beitrag zur empirischen Unterfütterung der öffentlichen Debatten. Sie kann damit einen Beitrag dazu leisten, den Fokus der Debatten ein wenig zu drehen: weg von einer Diskussion über „die“ Muslime, hin zu einer Diskussion, die vor allem Ausgrenzung und den Kampf um Chancengleichheit und Teilhabe – unabhängig von Herkunft oder Religion – in den Blick nimmt. Dies setzt aber auch voraus, dass sich mehr politische und gesellschaftliche Akteure positiv auf diese Forschungsergebnisse beziehen, und diese in den Auseinandersetzungen stark machen. Aktuell Rezension

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  1. Lothar Schmidt sagt:

    @aloo masala

    Sie sehen, wir drehen uns im Kreis. Sie können mir ja auch nicht erklären, warum die islamischen Länder in allen Bereichen darniederliegen. Mit der Anzahl an Nobelpreisen, lieber @Cengiz, hat das sehr wenig zu tun. Denken Sie mal lieber darüber nach. Also, was läuft falsch in muslimischen Ländern? Sie müssen es doch wissen, schließlich stammen Sie dorther!

    “ Jeder vertreibt sich halt seine Zeit, so wie er am besten kann..“
    Richtig, kann man gut an den Türken hierzulande beobachten :)

    Lassen wir es dabei, die Aufnahmegesellschaften tragen die Schuld für das wirtschaftliche Versagen der Muslime in In- und Ausland. Das ist doch für Sie sicherlich die beste Lösung. Alle Menschen sind gleich intelligent, alle Kulturen gleich bildungsinteressiert oder auch nicht und alles ist gut.

    Gott zum Gruße

  2. Cengiz K sagt:

    …Lassen wir es dabei, die Aufnahmegesellschaften tragen […] und alles ist gut…

    Wenn Sie das so sehen wollen, ist das Ihre Sache.. Wenn Sie keine Nuancen sehen wollen, dann sind im Besonderen Sie nicht an „Lösungen“, worüber auch immer (die Antwort bleiben Sie schuldig, Hauptsache der Schuldige ist bekannt, die Schuld lässt sich ja immer noch finden), interessiert.. Worum ging’s noch einmal: Patente, Nobelpreise, das Ostasiaten-Gen, verbeamtete Familienmitglieder, Bildungferne (ein schöner Kandidat für das Unwort des Jahres), kulturell-bedingte Eigenschaften, Universitäten in Saudi-Arabien, etc..
    Witzig ist, dass wir das Leben in der BRD menschenwürdig halten wollen, wenn wir uns hier gegenseitig befruchten, aber wir haben über alles andere gesprochen, nur nicht über die BRD..

    Noch eine kleine Anmerkung: Es mag Ihnen entgangen sein, dass wir nur diese eine Welt haben, und Ihre sog. „muslimischen Länder“ nicht im luftleeren Raum exisitieren .. Denken Sie lieber mal darüber nach.. Ich könnte Ihnen hier aus dem Stehgreif x Beispiele nennen, in denen Bereiche der Welt durch die Segnungen der „Nobelpreis-Länder“ und ihre Bereicherungen für die Menschen und ihre Umwelt, sie auf dem Zahnfleisch kriechen lassen, und das nicht erst seit gestern.. Machen Sie erst mal Ihre Hausaufgaben, lieber Herr Schmidt..

  3. Kolcek sagt:

    @Cengiz K
    „Dass Bildung nach deutscher Machart hauptsächlich über Beziehungen, im Speziellen über gesellschaftliche Stellung, funktioniert, das dürfte auch bereits zu Ihnen durch gedrungen sein.“

    Ich bin der Meinung Sie haben sich mit dieser Aussage jetzt als Rassisten geoutet. Sie behaupten tatsächlich, die Deutschen würden alle unter einer Decke stecken und die Migranten absichtlich durchfallen lassen. Das erinnert mich ein bisschen an die Vorwürfe die die Deutschen gegenüber den Juden im 2. WK vorbrachten. Eine Art Verschwörung der Deutschen gegen muslimische Schüler. Einfach nur lächerlich!!! Übernehmen Sie die Verantwortung für ihr Versagen selbst!

    Dass man an die besten Jobs nur über Beziehungen kommt ist doch in jedem land dieser Erde so und bedarf keiner Diskussion! Es hindert Sie ja keiner daran selbst Beziehungen mit erfolgreichen Deutschen aufzubauen. Sogar in Burschenschaften dürfen sie eintreten.

    Zum Thema Bildungsferne von Türken:
    Ich wiederhole es nochmal: Nicht alle Türken sind bildungsfern und Bildungsferne lässt sich nicht vererben, sondern wird von Generation zu Generation weitergegeben, solange Keiner erkennt wie wichtig eine gute Ausbildung ist. Soll heißen: Auch ein intelligenter Türke bleibt blöd, wenn ihm keiner was beibringt (das gleiche gilt selbstverständlich auch bei Deutschen). Wenn Vater und Mutter dir immer nur erzählen wie wichtig der Islam und die Jungfräulichkeit deiner Schwester sind, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn es in der Schule nicht klappt. Es gibt keine Note auf Frömmigkeit auf deutschen Schulen. Das einzige was zählt sind Leistung, Leistung, Leistung! 1+1=2, wenn bei dir 3 rauskommt, dann ist es halt falsch, das hilft es dann auch nicht mehr die Deutschen als Rassisten darzustellen.

    Nobelpreise drücken meiner Meinung nach nicht so konkret aus, ob ein Land bildungsferner ist, als ein anderes. Dafür gibt es genug andere messbare Faktoren, wie Patente, Innovationen und der Stand der Wissenschaft im jeweiligen Land zum Beispiel. Gerade weil muslimische Länder sich nicht im luftleeren Raum aufhalten, fragt man sich, warum es den Menschen in muslimischen Ländern so schwer fällt (trotz der Nähe zum Westen) sich zu wandeln. Viele Dinge müsste man sich in den muslimischen Ländern nicht mal selbst ausdenken, man könnte sie einfach 1:1 aus dem Westen übernehmen.

    Der Grund Cenigz K, warum es Sie hier in Deutschland, als Migrant gibt liegt höchstwahrscheinlich daran, dass die Bildungsferne im Land deiner Eltern so groß geworden ist, dass die Wirtschaft unter ging und deine Eltern nach Deutschland auswandern mussten. Tut mir leid, aber deine bloße Existenz außerhalb eines muslimischen Landes kann man wahrscheinlich auf eine hohe Bildungsferne deines Herkunftslandes zurückzuführen. Oder warum sollte ein so stolzer Muslim wie Sie, als Minderheit in ein christlich-säkulares Land wie es Deutschland ist, ziehen wollen?

  4. Lothar Schmidt sagt:

    @Cengiz

    Wie islamische Länder ihre Bildungsferne überwinden, ist mir tatsächlich völlig egal. Da suche ich keine Lösungen.

    „Denken Sie lieber mal darüber nach.. Ich könnte Ihnen hier aus dem Stehgreif x Beispiele nennen, in denen Bereiche der Welt durch die Segnungen der “Nobelpreis-Länder” und ihre Bereicherungen für die Menschen und ihre Umwelt, sie auf dem Zahnfleisch kriechen lassen“

    Hätten wir doch in der Steinzeit verharren sollen, hmm? Ich könnte Ihnen aus dem Stegreif X Beispiele nennen, in denen die Segnungen der Nobelpreis-Länder gerade auch den unterentwickelten Ländern in unglaublicher, ja unendlicher Weise Hilfe zukommen lassen. Jede Medaille hat halt zwei Seiten, das bestreite ich ja nicht. Und nicht zuletzt haben islamische Länder u.a. die Grundsteine für die moderne Wissenschaft gelegt. Zu Zeiten allerdings, als es dort aus verschiedenen Gründen noch wirklich moderat zuging. Die sind ja vorerst leider vorbei.

    Und was die oben angesprochene deutsche Patenliste anbelagt: es klingt ein wenig lächerlich, sowas aus dem Munde eines Vertreters eines Landes zu hören, dessen Wissenschaflter gerade mal ein islamisches Fahrrad zustande bringen:

    http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/09/460228/zu-weit-hergeholt-tuerkischer-religionsgelehrter-will-islamisches-fahrrad/

    Und nochmal: ich habe nicht von Genetik (Ostasiaten-Gen) gesprochen. Hören Sie bitte auf, mir diesen rassistischen Müll zu unterstellen.
    Wollen wir doch bei der Wahrheit bleiben.

    Gott zum Gruße

  5. aloo masala sagt:

    @Lothar Schmidt

    —-
    Sie sehen, wir drehen uns im Kreis. Sie können mir ja auch nicht erklären, warum die islamischen Länder in allen Bereichen darniederliegen.
    —-

    Ich brauche nichts erklären. Sie haben behauptet, in Ostasien steht Bildung hoch im Kurs wohin gegen Türken und Araber kulturell-bedingte Bildungsverweigerer sind. Nun hat ihr Nobelpreisargument nicht geklappt, weil sowohl in großen Teilen der ostasiatischen als auch der islamischen Welt mit Nobelpreisen nicht viel los ist. Ihre These von kulturell bedingten Bildungsferne ist somit erneut widerlegt. Es ist ihr Job entweder meine Argumente zu widerlegen oder den nächsten Nebenschauplatz zu eröffnen.