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Anonyme Bewerbung

20 Prozent der offenen Stellen wurden mit Migranten besetzt

Anonymisierte Bewerbungsverfahren bestehen Härtest in Nordrhein-Westfalen. In einem Pilotprojekt konnten über 20 Prozent der Stellen mit Migranten besetzt werden. Das Modell wird in immer mehr Bundesländern erprobt.

Mittwoch, 16.01.2013, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 22.01.2013, 13:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat dem Kabinett den Bericht zum Abschluss des bundesweit ersten Pilotprojekts zur anonymisierten Bewerbung im Landesdienst vorgelegt. „Ich bin hochzufrieden, denn im Rahmen des Projekts haben wir mehr als 20 Prozent Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eingestellt. Das entspricht beinahe dem Migrantenanteil in unserer Landesbevölkerung“, sagte der Minister am Dienstag in Düsseldorf.

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Der Bericht komme zu dem Ergebnis, dass anonymisierte Bewerbungsverfahren in der Regel gut umzusetzen sind und dem Grundsatz der Bestenauslese ebenso Rechnung tragen wie herkömmliche Verfahren, so der Minister. Allerdings sei die Anonymisierung nicht für alle Stellenbesetzungen gleichermaßen geeignet; besonders erfolgversprechend sei sie beispielsweise bei standardisierten Verfahren wie im Ausbildungsbereich. „Die Landesregierung prüft nun, für welche konkreten Einstellungsbereiche anonymisierte Bewerbungen als Standardverfahren geeignet sind“, sagte Schneider.

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20 % = voller Erfolg
Durch das anonymisierte Verfahren können auch Migranten zu einer Bewerbung ermutigt werden, die wegen ihres ausländisch klingenden Namens bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben oder eine Diskriminierung befürchten, so der Minister weiter. „Aus Untersuchungen wissen wir, dass Menschen mit nicht-deutschem Namen deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als eine Frau Müller oder ein Herr Meier.“ Hinzu komme der positive Effekt, dass das anonymisierte Bewerbungsverfahren in den beteiligten Behörden Diskussionen zur interkulturellen Öffnung anstoße und die Sensibilität für dieses Thema steigere.

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An dem Pilotprojekt haben sich acht Landesministerien mit insgesamt 97 ausgeschriebenen Stellen beteiligt, auf die sich 1.256 Personen beworben haben. 89 Stellen konnten im Lauf der Pilotphase besetzt werden, beispielsweise in der Justiz, im Schuldienst, Städtebauwesen, Arbeitsschutz, Gesundheitswesen und in der Sozialarbeit. Nach den Ergebnissen einer nachgehenden Befragung, an der sich 414 der Bewerber beteiligt haben, entsprach der Anteil der Bewerber mit Migrationshintergrund mit 21,7 Prozent nahezu dem Migrantenanteil in der Gesamtbevölkerung (22,8 Prozent im Jahr 2011); 20,8 Prozent der im Rahmen des Pilotprojekts eingestellten Personen hatten einen Migrationshintergrund. Derzeit beträgt der Migrantenanteil in den Landesministerien zwölf Prozent.

Auch Rheinland-Pfalz erprobt
Den Migrantenteil im Landesdienst und in der Privatwirtschaft erhöhen möchte auch die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Irene Alt (Grüne). Vergangene Woche (10.1.2013) gab sie den Startschuss für ein Pilotprojekt im Land. Ziel ist es, mögliche Zugangshindernisse bei Stellenbesetzungen abzubauen. Davon dürften unter anderem „Menschen mit Migrationshintergrund profitieren“, so Alt. (etb) Leitartikel Politik

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  2. Ernesto sagt:

    Also ich kenne ein Studienfach, da ist es egal, welchen Namen Du trägst. Da zählt nur die Note (inkl. 2 Nachkommastellen) und sonst nichts.

    Willkommen bei den Juristen.

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