Türkische Presse Türkei
17.01.2013 – EU Beitritt Türkei, Mali, Israel, Algerien, Mavi Marmara
Die Themen des Tages sind: Bağış in Schweden; Frankreichs Ministerin für Außenhandel in der Türkei; Yıldız trifft BRICQ; Protokoll zwischen Türkei und Schweden; Frankreich Bodenoffensive in Mali; Der berühmter Journalist Birand Gestorben; Israel und Mavi Marmara-Vorfall: Neue Formell für Entschuldigung; Der berühmter Künstler Doğançay Gestorben
Von BYEGM, TRT Donnerstag, 17.01.2013, 11:38 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 17.01.2013, 11:39 Uhr Lesedauer: 8 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Bağış in Schweden
EU-Minister Egemen Bağış hat für den Fall der Aufhebung der politischen Blockaden im EU-Beitrittsprozess die Öffnung von 10 Kapiteln in 12 und 15 Kapiteln in 18 Monaten angekündigt. Bağış, der im Rahmen seiner Schweden-Visite in der Universität Stockholm eine Konferenz veranstaltete, brachte seine Zufriedenheit über die schwedische Unterstützung für den türkischen EU-Beitrittsprozess zum Ausdruck. Zur Wirtschaftskrise in Europa sagte Bağış, diese Krise habe auch eine politische Dimension, da einige Experten die Ursache für die Krise im Misstrauen einiger Europäer gegen das ‚Integrationsprojekt Europa’ sehen. Weiter sagte Bağış, neue Mitglieder mit einem hohen Wachstumspotential könnten den Stellenwert der EU im globalen System mit erhöhen. Die Türkei könne der Zukunft Europas einen großen Beitrag leisten. Ferner unterstrich Bağış die bedeutende regionale und internationale Rolle der Türkei mit ihrer ‚Soft-Power’, der stabilen Wirtschaft sowie der wachstumsträchtigsten Wirtschaft in Europa.
Frankreichs Ministerin für Außenhandel in der Türkei
Frankreichs Ministerin für Außenhandel Nicole Bricq ist gestern zu Kontakten in die Türkei gekommen. Im Rahmen ihrer Türkei Reise traf Bricq Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan. Beide Minister kamen in Istanbul mit der türkischen und französischen Geschäftswelt zusammen. Minister Çağlayan sagte gegenüber französischen Geschäftsleuten, dass in der Türkei in den kommenden 10 Jahren im Energiesektor und Verkehrswesen die Gelegenheit für Investitionen in Höhe von 250 Milliarden Dollar geben werde. Frankreichs Außenhandelsministerin vermerkte ihrerseits, dass das Handelspotential zwischen beiden Ländern nicht ausgeschöpft wird.
Yıldız trifft BRICQ
Minister für Energie und Naturschätze, Taner Yıldız, ist gestern in Istanbul mit der französischen Ministerin für Außenhandel, Nicole Bricq, zusammengekommen. Beim Treffen wurde unter anderem das Thema Atomenergie aufgegriffen. Minister Yıldız sagte, bei den zwei Atomkraftwerken würden acht weitere Einheiten realisiert. Weiter sagte Yıldız, er sei sich bewusst über die in Frankreich entwickelten Technologien und man habe eine Beziehung vorgeschlagen, die die Lasten auf beiden Seiten tragen könne.
Die französische Ministerin für Außenhandel, Nicole Bricq, sagte, Frankreich verfüge in der Atomenergie Erfahrungen und Ausstattung auf höchster Ebene, der Sicherheit werde große Bedeutung beigemessen, der Dialog zwischen beiden Ländern sei für die Kooperation sehr wichtig.
Protokoll zwischen Türkei und Schweden
Die größte Hürde für die türkischen Unternehmer bei Handelsbeziehungen mit ihren europäischen Partnern bilden die Visumsformalitäten. Um dieses Problem zu beseitigen, haben gestern die Istanbuler Handelskammer und das Generalkonsulat Schwedens in Istanbul ein Protokoll unterzeichnet. Demzufolge werden türkische Unternehmer nicht mehr lange auf Visumerteilung warten. Laut diesem Protokoll werden Mitglieder der Istanbuler Handelskammer, die in Schweden Handel betreiben und die im Protokoll angeforderten Kriterien erfüllen, 5 Jahres-Visum bekommen. Das diesbezügliche Abkommen wurde vom Vizepräsidenten der Istanbuler Handelskammer Dursun Topçu und Schwedens Generalkonsul Torkel Stiernlöf unterzeichnet.
Frankreich Bodenoffensive in Mali
Frankreich hat seine Bodenoffensive gegen die Islamisten im Mali begonnen. Deutschland wird sich mit zwei Transportflugzeugen der Bundeswehr am Militäreinsatz in dem afrikanischen Krisenstaat beteiligen. Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian gab bekannt, dass die Bodentruppen jetzt nach Norden des Landes marschieren würden.
Geiselnahme in Algerien
In Algerien hat die Al-Qaida-nahe Gruppe AQIM als Vergeltung für die Unterstützung des Landes bei Frankreichs Intervention in Mali zahlreiche Ausländer als Geisel gefangen genommen. Unter den Geiseln sind nach offiziellen Angaben amerikanische Bürger und dreizehn Norweger. Außerdem in unbestätigten Berichten war von sieben Amerikanern und zudem von fünf Japanern, mehreren Briten, einem Franzosen und einem Iren die Rede.
Weltbank Bericht über die Türkei
Laut einer Prognose der Weltbank wird die türkische Wirtschaft im laufenden Jahr um 4 Prozent wachsen. In einer Bericht der Weltbank mit dem Titel „Globale Wirtschaftsaussichten für das Jahr 2013“ wird darauf hingewiesen, dass die Türkei einen beachtlichen Fortschritt bei der Zügelung der Teuerungsrate verzeichnet hat. Andererseits sei trotz dieses Erfolges die Kerninflation immer noch hoch und über dem Ziel der Zentralbank hinaus.
Laut einer Prognose der Weltbank werde die türkische Wirtschaft im Jahre 2013 um 4 Prozent wachsen. Und im Jahre 2014 und 2015 werde man einen kontinuierlichen Anstieg von 4,5 und 5 Prozent verzeichnen. Das Leistungsbilanzdefizit der Türkei werde hingegen im Jahre 2013 auf 7 Prozent und in den darauf folgenden zwei Jahren auf 6,8 und 6,5 Prozent zurückgehen.
Der berühmter Journalist Birand Gestorben
Der berühmte türkische Journalist und Kommentator Mehmet Ali Birand starb heute in Istanbul. Er wurde am 9. Dezember 1941 in Istanbul geboren. Er absolvierte sein Abitur am Galatasaray Gymnasium. Seine Journalistische kariere begann er im Jahr 1964, in der Zeitung Milliyet. Im 80’er Jahre begann sein Fernseher kariere. Er machte den berühmten politische Sendung namens „32 Gün“. Zuletzt war er Nachrichtenmoderator auf Kanal D.
Der berühmter Künstler Doğançay Gestorben
Der berühmte türkische Maler der Moderne Burhan Doğançay starb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren. Burhan Doğançay wurde von seinem Vater, dem berühmten türkischen Maler Adil Doğançay, sowie dem Maler Arif Kaptan ausgebildet. Nach Abschluss eines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Ankara ging er anfangs der 50er Jahre nach Paris, um an der Universität von Paris im Fach Wirtschaftswissenschaften zu promovieren und nebenbei an der Académie de la Grande Chaumière Kunst zu studieren. Um sich voll und ganz der Kunst zuzuwenden ließ er sich im Jahre 1964 in New York nieder. In seinen späten Jahren lebte er auch teilweise im türkischen Turgutreis.
Türkei und Nordirak… Streit mit Kurden und Bagdad über Ölexport
In den letzten Zeiten fährt die Nordirak Regierung fort, die Wirtschaftsbeziehungen mit der Türkei zu festigen. Die Kooperation im Energiesektor steht im Blickpunkt aus Sicht der Kurden. Doch die Zentralregierung in Bagdad ist weniger erfreut über diese Freundschaft.
Mit Verweis auf einen anonymen Sprecher der Nordirak Regierung werden Kurden des Nordiraks den Roh-Öl-Export ihrer Region selbst bestimmen und dirigieren. Man werde die Zentralregierung in Bagdad politische umgehen, in die Türkei mit Roh-Öl zu versorgen. Man habe mit diesem Schritt vor einem Monat begonnen.
Die Zentralregierung müsse im Rahmen der vertraglich festgelegten Richtlinien die Verbindlichkeiten der Nordirak Regierung tragen. Man sei gezwungen Roh-Öl an die Türkei zu exportieren, um mit den Einnahmen die bestehenden Verbindlichkeiten an die ausländischen Ölförderer zu tilgen. Weiterhin möchte man durch den Handel mit Roh-Öl im Gegenzug veredeltes Öl erhalten.
Die Zentralregierung in Bagdad hingegen, wirft der Nordirak Regierung und den Ölunternehmen vor, illegale Vertragsunterzeichnungen und Abmachungen zu treffen. Außerdem sei das Verhalten der Nordirak Regierung verfassungswidrig.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Krise in Syrien
Zaman berichtet, Staatssekretär im Außenministerium Feridun Sinirlioglu habe bei seinen Gesprächen mit Funktionären der US-Administration auf die Syrien-Frage zur Sprache gebracht. Dem Blatt zufolge sei an dem Treffen von Sinirlioglu mit seinem US-Amtskollegen William Burns auch US-Außenministerin Hillary Clinton anwesend gewesen. Dabei sei auch die Beschwerde Ankaras angesichts des beschränkten Interesses der US-Administration an der „akuten“ Krise in Syrien sowie die Erwartung einer diesbezüglichen eindeutigen Stellung während der zweiten Obama-Ära übermittelt worden.
Israel und Mavi Marmara-Vorfall: Neue Formell für Entschuldigung
In Hürriyet lesen wir unter der Schlagzeile „neue Formell für Entschuldigung“, der stellvertretende israelische Außenminister Danny Ayalon habe erklärt, im Zusammenhang mit dem Mavi Marmara-Vorfall sei Israel bereit, sich mit einem Schreiben bei der Türkei zu entschuldigen. Mit Wohlwollen und im gegenseitigen Interesse könnten beide Seiten ihre anfängliche Position überwinden, habe Ayalon gesagt und eine Entschuldigung mit einem Schreiben vorgeschlagen.
Drei türkische Unternehmen sind aufstrebende Sterne
Yeni Safak meldet unter der Schlagzeile „drei türkische Unternehmen sind aufstrebende Sterne“, The Boston Consultin Group BCG, die eine der weltweit größten Unternehmensberatungen sei, habe in dem diesjährigen Bericht „Global Challengers-aufstrebende globale Sterne 2013“ insgesamt 100 Unternehmen aus den Schwellenländern, darunter auch die Türkei, aufgelistet. Demnach seien auch China 30, Indien 13 und der drei Unternehmen genannt werden, die künftig als „globale Leader“ fungierten könnten.
Burhan Dogancay gestorben
Aus den Kulturseiten von Haber Türk erfahren wir, einer der weltweit bekanntesten türkischen Maler, Burhan Dogancay sei im Alter von 84 Jahren gestorben. Weiter heißt es, für das Gemälde „Mavi Senfoni“ (Blaue Symphonie), das zu einem Rekordpreis von 2,2 Millionen Türkische Lira verkauft worden sei, sei sogar eine Symphonie komponiert worden. Zudem erfahren aus dem Artikel, das Werk „Hat Sanatına Saygı“ (Respekt vor der kalligraphischen Kunst) von Burhan Dogancay hänge im neuen Gebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel.
Türkischer Automobilmarkt gehöre erstmals in der Geschichte zu den „Big 5“
In einer Wirtschaftsmeldung von Vatan heißt es, der türkische Automobilmarkt gehöre erstmals in der Geschichte zu den „Big 5“ genannten fünf größten Automobilmärkten in Europa. Mit einer Gesamtverkaufszahl von 813.000 Fahrzeugen, einschließlich LKWs, habe die Türkei Spanien hinter sich gelassen und nach Deutschland, Großbritannien und Italien ihren Platz unter den europäischen Automobil-Riesen eingenommen.
Junge Menschen aus Europa werden zum Wellness-Urlaub kommen
Sabah schreibt unter der Schlagzeile „junge Menschen aus Europa werden zum Wellness-Urlaub kommen“, der türkische Thermaltourismus öffne sich nun auch dem Ausland. Dem Artikel zufolge sei der erste internationale Gipfel über Entwicklung und Vermarktung von luxuriösen Thermalprodukten in Afyon veranstaltet worden. Bei dem Gipfel seien vor allem junge Europäer und arabische Familien in den Vordergrund getreten. Weiter heißt es in Sabah, der Direktor Internationale Beziehungen der TUI AG, Günter Ihlau habe betont, die Thermalanlagen in der Türkei müssten in Europa vermarktet werden. Aber junge Europäer würden nicht Heilbäder, sondern vielmehr Wellness-Urlaube bevorzugen. Um diese jungen Leute zu verwöhnten, müsse der Luxus in den Anlagen erweitert werden. Ijlau habe zudem betont, in 2012 habe TUI mehr als 4,8 Millionen deutsche Touristen in die Türkei gebracht und mittelfristiges Ziel sei es , diese Zahl auf acht Millionen Touristen zu erhöhen. Türkische Presse Türkei
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Alles schön und gut, aber kein Beitrittsland war so umstritten wie die Türkei.
Ich, und viele andere, wollen einen EU-Beitritt der Türken nicht.
Oliver:
Niemand hat dich danach gefragt,ob du dafür oder nicht.
Nur leider ist es so,das durch den Beitritt der Türkei in die EU euch besser gehen wird.
Dann habt Ihr mehr Junge leute,und mehr Nachwuchs..
Euer Land ist nichts besonderes,nur die Rechte müsst Ihr anerkennen.
Man sagt ja: Deutschland ist ein Rechts/staat.
Also müssen Gesetze eingehalten werden.
Ps : Wir werden unsere Rechte vor dem EuGH erstreiten und ERLANGEN.
@ Aslan
Die EU-Mitgliedschaft der Türkei ist nicht beim EuGH einklagbar.
Darüber entscheidet nicht zuletzt die Bundesregierung, und deren Zusammensetzung kann Oliver bei der nächsten Bundestagswahl mitbestimmen.
Und wenn Sie schon so kategorisch zwischen „wir“ (Türken) und „ihr“ (Deutschen) unterscheiden, glaube ich kaum, dass dieser Nachwuchs besondere Freude macht.