Türkische Presse Türkei
31.01.2013 – Gül, Erdoğan, Yaman, Kurden, Türkei, Mali, Athen, Moschee
Die Themen des Tages sind: Kurdisch vor Gericht genehmigt; Staatspräsident Gül überreichte die Kultur- und Kunst Preise; Erdoğan-Mikati Treffen; Fraktionssitzung der AKP; Mutter und Tochter ist wieder zusammen; Fatma Şahin gegen Zwangsehen von Minderjährigen; Endlich bekommt Athen eine Moschee; Mehr Frauen in der Türkei als in der EU
Von BYEGM, TRT Donnerstag, 31.01.2013, 13:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 31.01.2013, 13:31 Uhr Lesedauer: 9 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Kurdisch vor Gericht genehmigt
Das türkische Parlament hatte am vergangenen Donnerstag ein Gesetz verabschiedet, dass das Angeklagten vor Gericht die Verwendung anderer Sprachen als Türkisch erlaubt.
Nun ist das Gesetz vom Staatspräsidenten Abdullah Gül genehmigt worden. Kurdische Angeklagte können sich in der Türkei künftig in ihrer Muttersprache vor Gericht verteidigen.
Ein Gericht in Diyarbakır hat einem Angeklagten bereits am vergangenen Dienstag seine Verteidigung in kurdischer Sprache gestattet.
In der Türkei wird die Rechtsreform als ein Schritt in den Bemühungen der Regierung gesehen, den Konflikt mit den Kurden beizulegen.
Staatspräsident Gül überreichte die Kultur- und Kunst Preise
Die diesjährigen Kultur- und Kunst Preise sind vergeben worden. Nach der Zeremonie wurden die Preise von Staatspräsident Abdullah Gül persönlich überreicht.
An der Preisverleihungszeremonie nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus der Kultur- und Kunstwelt teil.
Die Preise der Kategorie traditionelle Künste gingen an die Künstler İslam Seçen, Prof. Dr. Fatma Çiçek Derman, Salih Balakbabalar, Hilfsdozent und Dr. Hüseyin Öksüz und Alparslan Babaoğlu. An der Zeremonie nahmen unter anderem Vizepremier Bülent Arınç und Minister für Kultur und Tourismus Ömer Çelik teil.
Erdoğan-Mikati Treffen
Der libanesische Premierminister Nadschib Mikati ist zu offiziellen Kontakten in die Türkei gekommen.
Im Rahmen des Türkei-Besuches kamen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati gestern im Ministerpräsidialamt in Istanbul zu bilateralen Gesprächen zusammen.
In einer gemeinsamen Presseerklärung teilte Mikati mit, er finde den Besuch mehr als begrüßenswert. Außerdem deutete Mikati auf die bereits bestehenden engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hin und sagte die Türkei und Libanon seien sich einig in vielen Bereichen zusammen zu arbeiten.
Die in Syrien entführten Libanesen standen auf der Tagesordnung des libanesischen Ministerpräsidenten. Im Anschluss an den Besuch des libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati, versprach Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan alle diplomatischen Hebel in Bewegung zu setzen, um die restlichen libanesischen Geiseln frei zu bekommen, die im vergangenen Jahr in Syrien entführt worden waren.
Im Mai 2012 waren in Syrien elf Libanesen auf ihrem Rückweg vom Iran über die Türkei in den Libanon als Geiseln genommen worden. Zwei der Geiseln waren bereits im vergangenen August und September freigekommen.
Fraktionssitzung der AKP
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der auf der Fraktionssitzung seiner Partei AKP sprach, bewertete die jüngsten Entwicklungen in der Innenpolitik. Erdoğan lenkte dabei die Aufmerksamkeit auf die neue Verfassung. In Bezug auf die Vorbereitungsarbeiten für eine neue Verfassung sagte Erdoğan: „Wir erwarten, dass die Arbeiten für eine neue Verfassung bis Anfang April beendet werden. Wir können ein Referendum über die neue Verfassung appellieren, wenn keine Einigung erzielt wird.“ Außerdem kündigte Erdoğan an, dass die Menschen mit Behinderungen oder Bürger die über 65 sind und Märtyrer Verwandten in Zukunft die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei benutzen dürfen.
Çiçek empfängt Gast aus Kirgisistan
Parlamentspräsident Cemil Çiçek hat den Komitee-Vorsitzenden für internationale Beziehungen und der interparlamentarischen Zusammenarbeit im kirgisischen Parlament, Kanybek Imanaliev und die ihm begleitende Delegation empfangen.
Auf der Tagesordnung des Treffens stand das parlamentarische System. Çiçek erklärte, die Türkei verfolge die Entwicklungen in Kirgisistan aus der Nähe. Die Türkei sei bei einem Übergang Kirgisistans zum parlamentarischen System bereit ihre Erfahrungen zu teilen.
Der Erhalt des parlamentarischen Systems erfordere sehr viel Geduld und Kompromissbereitschaft. Diese Geduld und Kompromissbereitschaft müssten offen gezeigt werden, damit dieses System der Bevölkerung nützt. Derweil komme der Institutionalisierung dieses Systems in Kirgisistan Priorität zu, so Çiçek.
Imanaliev seinerseits vermerkte, geographisch betrachtet würden beide Länder sehr entfernt voneinander liegen, aber im Herzen stünden sie sich sehr nahe. Während Kirgisistan harte Zeiten durchstehe, habe die Türkei ihren bezüglich des Haushaltsdefizits zur Seite gestanden.
Mutter und Tochter ist wieder zusammen
Wegen der Arbeitslosigkeit der Mutter wurde die damals 12 jährige Elif von ihrer Familie weggenommen und an eine christliche Pflegefamilie gegeben. Das geschah vor 7 Jahren in Deutschland. Vor einiger Zeit begann Elif Yaman ihre echte Familie zu suchen. Nachdem die Zeitungen über die Sehnsucht von Elif berichteten, wurde der Stellvertretende Ministerpräsident Bekir Bozdağ auf den Fall aufmerksam. Mit Hilfe von der Direktion für im Ausland lebende Türken wurde beschlossen ein Treffen von Mutter und Tochter zu arrangieren. Dazu wurde die Mutter Ayşe Yaman in Adapazarı ausfindig gemacht und das Treffen in einem Hotel in Adapazarı organisiert. Dort traf Mutter und Tochter nach eine lange Zeit.
Fatma Şahin gegen Zwangsehen von Minderjährigen
Die türkische Familienministerin Fatma Şahin will gegen Zwangsehen von Minderjährigen vorgehen. Deshalb will sie innerhalb des Ministeriums eine Sonderabteilung für dieses Problem gründen. Familienministerin Fatma Şahin sagte, dass dieses Problem nicht hinnehmbar sei. Außerdem erklärte Şahin, dass die Zahl der Zwangsehen in der Türkei zurückgehen würde.
Ferdi Özbeğen Beerdigt
Die Türkei trauert um Ferdi Özbeğen. Nach einer Trauerzeremonie wurde Ferdi Özbeğen in İstanbul beigesetz. Özbeğen litt an Krebs und starb im Okmeydanı Forschungs- und Bildungskrankenhaus in Istanbul. Der 72-jährige Sänger schaffte seinen Durchbruch in 1965 als er mit dem „Goldenen Mikrofon“ ausgezeichnet wurde. In seiner 48-jährigen Karriere brachte Özbeğen 26 Alben auf den Markt und war in drei Filmen zu sehen. In 1977 brachte der Sänger, der mit den Klassikern „Eskimeyen Dost“, „Seni Terkedecegim“, „Yok Yok Yalan Deme“ und „Kandil“ für viele ein Begriff ist, seine erste Lp-Schallplatte raus. Özbeğen prägte die türkische Musikszene der 80’er Jahre und wurde mit unzähligen Preisen ausgezeichnet.
Endlich bekommt Athen eine Moschee
Mit Unterstützung der Türkei wird endlich die seit längerem geplante Mosche gebaut. Noch im vergangenen Oktober sah es so aus, als hätten muslimische Gläubige in der griechischen Hauptstadt das Nachsehen. Von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wurde die gute Nachricht für muslimische Gläubige in Athen überbracht.
Ministerpräsident Erdoğan teilte den Journalisten während seines Besuchs in Katar mit, dass sein griechischer Amtskollege ihn darüber informiert habe, dass das griechische Parlament den Bau einer Moschee genehmigt hätte. Weiterhin kündigte der Ministerpräsident an, dass die Türkei den Bau finanzieren könne.
Die griechische Hauptstadt ist die einzige europäische Hauptstadt, die nicht über eine Moschee verfügt, obwohl dort eine muslimische Bevölkerung von rund 700.000 Menschen in der Region zu Hause ist.
Mehr Frauen in der Türkei als in der EU
Die Frauen sind 26 Prozent aller Führungskräfte in türkischen Spitzenunternehmen. Die EU kann davon nur träumen. Die türkischen Top-Managerinnen sind intelligent, erfolgreich und vor allem stolz.
Güler Sabancı, die die Chefin der Sabancı Holding ist, ist vor einigen Tagen in den Aufsichtsrat von Siemens gewählt worden. Diese Nachricht ist weder den deutschen, noch den türkischen Medien entgangen. 2012 wurde sie vom Wirtschaftsmagazin Forbes zu den 100 einflussreichsten Frauen weltweit gewählt. Diese Erfolge dieser außergewöhnlichen türkischen Geschäftsfrau zogen die Blicke auf die türkischen Frauen in der Geschäftswelt.
Türkei baut dritthöchsten Staudamm der Welt in Artvin
In der nordöstlichen Provinz Artvin soll mit dem Yusufeli Damm soll der höchste Staudamm der Türkei und zugleich der dritthöchste Staudamm der Welt entstehen. Die Türkei versucht ihre Abhängigkeiten von ausländischen Energieressourcen mit der Verwirklichung des Mega-Projekts weiter zu reduzieren.
Energie mag der Yusufeli Damm zwar liefern. Doch Mensch und Natur haben in der Region das Nachsehen. Nach seiner Fertigstellung soll der Yusufeli Damm nicht nur das höchste Bauwerk seiner Art in der Türkei, sondern auch der dritthöchste weltweit sein.
Nach Angaben werde der Yusufeli Damm künftig 817 Milliarden Kilowattstunden Energie pro Jahr produzieren und seine gesamte Speicherkapazität 2,2 Milliarden Kubikmeter betragen. Das entspräche in etwa dem Sechs-Jahres-Verbrauch der türkischen Hauptstadt Ankara.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Wüste, Tod und Plünderung, Überreste der Mali-Operation
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile ‚Wüste, Tod und Plünderung, Überreste der Mali-Operation’, drei Wochen nach der französischen Intervention in Mali sei das Bild in Mali furchterregend und elendig. In der Stadt Timbuktu, die in der islamischen Geschichte einen bedeutenden Platz einnahm und von den Aufständischen neu befreit wurde, würden das finstere Gesicht des Krieges, Armut, Tod, Verwüstung und Plündrerei, herrschen.
Erdogan hat Kinderförderung für die alternde Türkei angeordnet
In Star lesen wir unter der Überschrift ‚Erdogan hat Kinderförderung für die alternde Türkei angeordnet’, auf die alternde Population der Türkei hin, habe die Regierung ein Förderungsmechanismus in Gang gesetzt. Der Nachricht zufolge hätten die aktuellen Bevölkerungszahlen des türkischen Statistikamtes die Regierung zum Handeln bewegt. Vizepremier Babacan habe erklärt, dass Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, eine Kooperation aller betreffenden Ministerien angeordnet habe, damit das Bevölkerungswachstum der Türkei wieder die früheren Werte erreicht.
Israels Schlag gegen Damaskus
In Sabah lesen wir unter der Schlagzeile ‚Israels Schlag gegen Damaskus’, nach Angaben der syrischen Führung hätten israelische Kampfflugzeuge ein militärisches Forschungszentrum in der syrischen Hauptstadt Damaskus beschossen. Bei dem Angriff auf das Forschungszentrum zur Stärkung der Verteidigung seien zwei Mitarbeiter des Zentrums getötet und fünf verletzt worden.
15 jähriger Genie Hoffnung für Pankreaskrebs
In Vatan lesen wir unter der Schlagzeile ‚15 jähriger Genie Hoffnung für Pankreaskrebs’, der weltweit zu einer der tödlichsten Krebsarten zählende Pankreaskrebs, der jedes Jahr zum Tod von 19 unter je 100 Erkrankten führt, könne mit einem von einen 15 jährigen US-Schüler entwickelten Testverfahren früh erkannt werden. Mit dem 35 Dollar kostenden Test könne das Mesothelin-Gehalt im Blut und im Urin gemessen werden, um Prostatakrebs früher zu erkennen. Weiter heißt es in der Meldung, Jack Andraka, dessen Test auf der Internationalen Wissenschafts-und Ingenieursmesse mit dem Preisgeld von 75.000 Dollar ausgezeichnet wurde, setze seien Forschungsarbeiten an der John Hopkins Universität fort.
Führer der Salafiden kritisiert Ihvan
Radikal schreibt, die libanesische Sängerin Dolly Sahin habe die Muslimbrüder und Salafiden in Ägypten gegeneinander aufgewiegelt. Laut Zeitung habe der politische Arm der Ihvan, die Regierungspartei für Freiheit und Gerechtigkeit mit dem Sponsoring des Festivals in der Touristenstadt Gardaka wegen der aufreizenden Kleider von Dolly heftige Diskussionen ausgelöst. Laut Zeitung sollte mit dem Festival der Tourismus in Gardaka wieder angekurbelt werden. Die Sängerin habe mit ihrem schwarzen tief dekolletierten Minikleid auf der Bühne vor dem Parteilogo ein Lied gesungen. Der Nachricht zufolge hätten die Führer der Salafiden Ihvan kritisiert und gesagt Ihvan habe sein Ansehen eingebüßt. Die salafitische Jugendbewegung dagegen habe es dahingehend interpretiert, die Muslimbrüder würden den Islam in den Hintergrund drängen, um die Sorgen der Laizisten und Liberalen zu beschwichtigen. Türkische Presse Türkei
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