TV-Tipps des Tages
27.05.2013 – Brandanschlag, Juden, Solingen, Kopftuch, Migranten, Fachkräfte
TV-Tipps des Tages sind: Alle sind noch da, nur die Toten nicht - 20 Jahre nach dem Brandanschlag in Solingen; Kinder heute: Der erste Liebeskummer. Die Eltern lassen sich scheiden. Probleme in der Schule; Aufbruch nach Deutschland - Chance auf Arbeit; Die Brückenbauer - Jüdische Emigranten und die Wiedervereini
Von Ümit Küçük Montag, 27.05.2013, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26.05.2013, 22:01 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Kinder heute
Dokumentationsreihe – Der erste Liebeskummer. Die Eltern lassen sich scheiden. Probleme in der Schule. Das Leben von Kindern und Jugendlichen ist voller Fragen, Wünsche und Zweifel. ARTE Junior zeigt eine Dokumentationsreihe über Themen, die Kinder und Jugendliche im Alltag beschäftigen: Liebe, Freundschaft, Sex, Tod, Ausgrenzung und Mobbing. Die bewegenden, spannenden und teils lustigen Kurzdokumentationen porträtieren Kinder zwischen 8 und 14 Jahren, die vor wichtigen Entscheidungen in ihrem Leben stehen.
Die elfjährige Anne leidet am Tourette-Syndrom. Die neuropsychologische Krankheit zwingt sie in kurzen Abständen zu bestimmten Bewegungen oder Grimassen. Anderen Kindern gegenüber schämt sie sich, dennoch beweist Anne Mut, als sie in eine neue Schule kommt.
Die Dokumentationsreihe „Kinder heute“ befasst sich mit Problemen, Fragen und Unsicherheiten, vor denen Kinder und Jugendliche stehen bzw. betroffen sind: „Meine Eltern lassen sich scheiden – zu wem soll ich ziehen?“ „Ich bin als Junge geboren und fühle mich als Mädchen. “ „Soll ich ein Kopftuch tragen oder nicht?“ Gar nicht so einfach, denn viele Entscheidungen haben weitreichende Folgen. In der Reihe kommen Kinder zu Wort, die vor einem Wendepunkt ihres Lebens stehen und lernen, was es bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Dokumentiert wird die Welt der Kinder von heute, die spontan, voller Energie, manchmal unsicher, manchmal verängstigt – aber immer spannend und voller Überraschungen sind. 08:55-09:16 • arte
THEMA: Aufbruch nach Deutschland – Chance auf Arbeit
Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise ist Jugendarbeitslosigkeit zu einem Problem in Europa geworden. Aktuell leiden vor allem junge Schweden und Spanier unter der hohen Arbeitslosigkeit. In einigen Ländern gibt es bereits Unruhen und sogar gewalttätige Auseinandersetzungen. Viele junge Menschen setzen ihre Hoffnungen nun darauf, Arbeit in Deutschland zu finden, wo Fachkräfte dringend gesucht werden.
Am Montag, 27. Mai 2013, befasst sich das PHOENIX-THEMA „Aufbruch nach Deutschland? Chance auf Arbeit“ ab 12 Uhr mit diesem neuen Phänomen.
Moderatorin Ina Baltes begrüßt LIVE im Studio Beate Raabe von der Zentrale für Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit, sowie den Politikwissenschaftler Tilmann Mayer (Universität Bonn). Außerdem äußert sich der hessische Staatsminister Florian Rentsch (FDP) zum Thema. 12:00-13:15 • PHOENIX
Die Brückenbauer – Jüdische Emigranten und die Wiedervereini
Sie wurden verfolgt, sie wurden vertrieben, sie waren „froh und dankbar“, endlich „raus“ aus Deutschland zu sein. Nichts hielt Henry Kissinger, Fritz Stern und George Weidenfeld in dem Land, das ihren Familien jede Lebensmöglichkeit entzogen hatte. Eine „traumatische Erfahrung“ – für die Eltern, für die Geschwister, für sie selbst.
Wie konnten Menschen, die den hemmungslosen Antisemitismus ihrer Mitbürger erlebt, die das Land ihrer Kindheit voller Angst und Wut verlassen hatten, mit Deutschland und den Deutschen ihren Frieden machen? Warum kamen sie zurück?
Was trieb sie an – Rache, Neugier, Sehnsucht, Hoffnung? Jedenfalls machten sie sich auf den Weg – schon bald nach dem Krieg, immer wieder, immer öfter. Henry Kissinger, der ehemalige US-Außenminister, Fritz Stern, der führende US-Historiker für deutsche Geschichte und Lord George Weidenfeld, der britische Verleger, Journalist und Diplomat – sie wurden zu Brückenbauern zwischen ihrer neuen und ihrer alten Heimat. Und als es darauf ankam, als sich 1989/90 unerwartet die Frage der Wiedervereinigung stellte und nicht klar war, wie die internationale Staatengemeinschaft darauf reagieren würde, waren sie da:
Mit ihrem ganzen politischen und publizistischen Gewicht setzten sich die drei Herren für Deutschland und die Deutschen ein. 13:15-14:00 • PHOENIX
Alle sind noch da, nur die Toten nicht – 20 Jahre nach dem Brandanschlag in Solingen
Dokumentation – „Ich brenne“, schrie Bekir Genc, bevor er aus dem Fenster des brennenden Hauses sprang, um sich zu retten. Der Sohn türkischer Einwanderer verlor bei dem Brandanschlag in dieser Nacht vor zwanzig Jahren sein Gesicht. Ein Großteil seiner Familie kam dabei ums Leben. Damals war Bekir 15 Jahre alt.
„Ihr dreckigen Schweine“, schrie der 18-jährige Täter die Richter an, als sie den Sohn aus linksliberalem Elternhaus für seine Tat zu zehn Jahren Haft verurteilten. Am 29. Mai 1993 wurden bei dem Brandanschlag in Solingen fünf Türkinnen ermordet. Die Täter waren vier Jugendliche aus der Nachbarschaft. Für die Stadt und ihre Bewohner im Bergischen Land war diese Nacht ein tiefer Einschnitt. Seitdem wird Solingen in einem Atemzug genannt mit Hoyerswerda, Mölln und Rostock-Lichtenhagen, also die Orte schlimmster fremdenfeindlicher Anschläge.
20 Jahre danach bereitet die Stadt mit vielen Veranstaltungen den Jahrestag vor. Solingen will das Stigma loswerden, welches die Täter ihr gaben und das nun an ihr klebt. Es gibt in Solingen die, die nicht vergessen können. Und es gibt die, die am liebsten alles ungeschehen machen würden.
Das Leid der einen, die Schuld der anderen. Die Täter haben ihre Haftstrafen längst verbüßt und leben wieder auf freiem Fuß, zum Teil wieder in Solingen. Sie hüten ihr neues Leben. Und die Überlebenden? Kämpfen für die Erinnerung und gegen das Misstrauen. Und hoffen, dass aus dem Tod etwas Gutes entsteht, dass Deutsche und Türken Freunde werden.
Die WDR-Autoren zeichnen in ihrer Reportage das Bild einer Stadt und seiner Bürger, die nicht zur Ruhe kommen können. 22:00-22:45 • WDR TV-Tipps
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