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Islam-Studie: Niederländer zeigen Moslems die rote Karte
Im Auftrag von Geert Wilders’ PVV hat der Meinungsforscher Maurice de Hond gut 1.900 Niederländer nach ihrem Islam-Bild und ihren Ansichten über muslimische Immigranten befragt.
Von André Krause Donnerstag, 27.06.2013, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.01.2014, 21:22 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Laut De Hond sagen 77% der Befragten, dass der Islam die Niederlande nicht bereichere. Unter denjenigen, die bei den letzten Wahlen zur Zweiten Kammer im Jahre 2012 die PVV gewählt haben, liegt dieser Wert sogar bei 99%.
Während die Aussage der Wilders-Anhänger nicht erstaunt, sind die Zahlen im linken Lager als bemerkenswert einzustufen: Nur 26% der Befragten, die beim zurückliegenden nationalen Urnengang die progessive Partei D66 bevorzugt haben, vertreten den Standpunkt, dass der Islam eine Bereicherung für ihr Land sei. Nota bene: D66 profiliert sich seit Jahren als Anti-Wilders-Partei! Auch die Wähler der sozialistischen SP und der sozialdemokratischen PvdA stechen diesbezüglich heraus: Jeweils 68% sehen im Islam keine Bereicherung für das Polderland.
Dieses Muster setzt sich bei allen weiteren Fragen fort: Die PVV vertritt die Meinung der Mehrheit. Und auch die Wähler linker Parteien sind äußerst kritisch.
Drei Beispiele:
- 55% aller Befragten meinen, dass die Einwanderung aus muslimischen Ländern gestoppt werden müsse. Unter den PVV-Wählern liegt dieser Wert bei 100%. Im linken Lager sieht das Bild folgendermaßen aus: Jeweils 48% der PvdA- und SP-Wähler teilen die Ansicht der Wilders-Anhänger – 40% bzw. 35% nicht. Nur bei D66 sehen die Verhältnisse anders aus: 68% lehnen einen Einwanderungsstopp aus muslimischen Ländern ab.
- 63% aller Befragten meinen, dass in den Niederlanden keine neuen Moscheen gebaut werden sollten. Unter den PVV-Wählern liegt dieser Wert bei 97%. Während 47% der SP-Anhänger diese Ansicht teilen (43% nicht), vertreten nur 36% der D66- und 41% der PvdA-Wähler diesen Standpunkt – 59% bzw. 51% nicht.
- 68% aller Befragten meinen, dass es in den Niederlanden mittlerweile „genug Islam“ gäbe. Unter den PVV-Wählern liegt dieser Wert bei 99%. Auch bei den linken Parteien findet diese Ansicht viel Zuspruch: PvdA 42% (38% nein), D66 57% (22% nein) und SP 53% (25% nicht).
Wenn man Punkt 3 herausgreift, sind noch die folgenden Ergebnisse der Studie zu anzuführen:
Frauen unterschreiben häufiger die These „Inzwischen gibt es genug Islam in den Niederlanden“ (73%, Männer: 63%).
Selbiges gilt für Befragte über 50 Jahren (74%, unter 30: 55%) und Menschen, die sich zu einer Religion bekennen (74%, ohne Religion: 63%).
Auch in Bezug auf das Bildungsniveau sind signifikante Unterschiede feststellbar: Während 81% der Geringqualifizierten meinen, in den Niederlanden gäbe es genug Islam, denken dies „nur“ 70% derjenigen mit einem mittleren Bildungsabschluss und 55% der Hochqualifizierten.
Befragte mit einem mittleren Einkommen tendieren ebenfalls eher dazu, die These zu unterschreiben (zwischen 70-74%). Bei den Personen mit einem niedrigen Einkommen sind es 61%, bei denjenigen mit einem hohen Einkommen 53%.
Kurzum: Die Mehrheit der Niederländer zeigt den Moslems die rote Karte. Besonders kritisch sind laut Maurice de Hond PVV-Wähler, Frauen, Ältere, Angehörige einer Religion sowie Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau und einem Durchschnittseinkommen. Bei dieser Aufzählung muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen mitunter nur recht gering sind.
Auf der Basis dieser Zahlen ist vorherzusagen, dass Geert Wilders’ PVV – Auftraggeberin der Studie – in der Zukunft wieder mit elektoralen Erfolgen rechnen kann, wenn die Themen „Islam“, „Immigration“ und „Integration“ im Mittelpunkt des Wahlkampfes stehen. Zumindest laut Meinungsforscher De Hond ist die PVV derzeit virtuell die größte Partei in den Niederlanden. Im Politieke Barometer des Institutes Ipsos Synovate rangiert Wilders „nur“ auf Platz 3. Aktuell Meinung
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Um sich ein komplettes Bild von dieser Studie zu machen wäre es vom Autor hilfreich gewesen auch die hohe Ablehnung bei den Christdemokraten CDA und Rechtsliberalen VVD anzugeben. Oder muss ich davon ausgehen dass der Autor mit Nähe zur deutschen CDU seine Parteifreunde in Holland nicht unnötig belasten möchte? Ich vermisse übrigens auch eine kritische Betrachtung der Fragestellungen in dieser von Geert Wilders in Auftrag gegebenen Umfrage. Sie setzen oft schon bestimmte negative Wertungen als Fakten voraus.