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Marwa El-Sherbini

Ein Vorbild an Zivilcourage

Gemeinsam mit dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) werden der sächsische Justizminister Jürgen Martens, der Bürgermeister sowie weitere Gäste den 4. Todestag von Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht erinnern.

Montag, 01.07.2013, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 09.07.2013, 12:14 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Am 1. Juli 2009 wurde die schwangere Pharmazeutin und Doktorandin El-Sherbini im Dresdener Gerichtssaal vor den Augen der Richter, ihres Mannes und ihres damals dreijährigen Sohnes mit 18 Messerstichen brutal ermordet. Ihr Ehemann, Okaz El-Sherbini, wurde vom Täter mit drei Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Ein hinzukommender Polizist gab zudem gezielt einen Schuss auf Okaz ab und traf ihn in ein Bein, da er ihn für den Angreifer hielt. Über den Täter sprach die Staatsanwaltschaft später von einem Einzeltäter, der aus einer „extrem ausländerfeindlichen Motivation“ handelte. Waffenkontrollen gab es im Gerichtssaal keine.

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Dem Mord im Gerichtssaal war eine Auseinandersetzung auf einem Dresdner Spielplatz vorausgegangen. Der Täter, Alex W., hatte El-Sherbini als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft. In der Folge kam es zu einer Anzeige und zum Prozess, wo Marwa El-Sherbini sterben musste. Die Tat hatte bundesweit Aufsehen erregt und in der islamischen Welt heftige Proteste ausgelöst.

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KRM-Sprecher Aiman Mazyek: „Marwa El-Sherbini ist für uns alle ein großes Vorbild an Zivilcourage und sie hat am Ende sogar mit ihrem Leben dafür bezahlt. Ihr Vermächtnis ist das Eintreten für die uneingeschränkte Freiheit des Glaubens, welche in unserem Grundgesetz verankert ist; dies gilt es zu verteidigen, gerade auch in diesen Tagen. Dazu zählt die Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, Andersaussehenden, auch das religiöse Tragen eines Kopftuches gehört dazu.“

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Die Gedenkveranstaltung findet um 13 Uhr im Foyer des Landgerichts statt. Um 17 Uhr findet ein ökumenisches Friedensgebet in der Kreuzkirche statt. Um 18 Uhr soll am Landgericht Dresden der Ermordeten gedacht werden. Anschließend lädt der Ausländerrat zu Austausch und Gespräch ins Marwa-El-Sherbini-Kultur- und Bildungszentrum. (hs) Aktuell Gesellschaft

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  1. Supatyp sagt:

    „Die Tat hatte bundesweit Aufsehen erregt und in der islamischen Welt heftige Proteste ausgelöst.“

    Ahja? Kann sich denn irgendjemand an das „enorme, bundesweite Aufsehen“ erinnern? Gibt es überhaupt irgendeinen Fernsehbericht darüber? Welche Konsequenzen wurden diesbezüglich gezogen? Wo und was ist mit dem Täter heute? Wer weiß was darüber? Würde mich freuen, wenn hier jemand entsprechende Links rein setzt.

  2. Marie sagt:

    Von enormem bundesweitem Aufsehen kann auch nach meiner Meinung überhaupt keine Rede sein – ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Immerhin wurde der Mörder vom Gericht zu lebenslanger Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt, so dass er nicht mit einer vorzeitigen Entlassung rechnen kann. Die Höchststrafe also. Der Gutachter hatte keine verminderte Schuldfähigkeit festgestellt. Daraufhin wurde debattiert, ob die Richterin eventuell vor dem „Politischen Druck“ (aus der arabischen Welt) „eingeknickt“ sei.

  3. Kigili sagt:

    Wenn ich in solchen Fällen von deutschem Rassismus schreibe, so werden systematisch meine Beiträge hier auf migazin.de zensiert. Anscheinend möchte man sich gerne euphemistischer ausdrücken und Dinge weicher formulieren, nur um der deutschen Mehrheitsgesellschaft sich anzubiedern. Aber es ist das was es ist. Deutscher Rassismus und eben deshalb sollte man es auch so benennen und nicht alles weich schreiben. Mit Begriffen wie Islamismus, islamistisch oder Islamist hat man anscheinend ja auch weniger Probleme. Da ordnet man sich hier gerne dem salonfähig gewordenen Rassismus unter. Was ist dies, wenn nicht Heuchelei?

  4. Marie sagt:

    Das kann ich nur bestätigen, Kigili, und zwar jeden einzelnen Satz. Mir geht das genauso. Die Ursachen sehe ich genau wie Sie.

  5. Soli sagt:

    @Kigli – sonst heisst es bei muslimischenTätern, zb verhinderten islamistischen Anschlägen doch auch immer das wären nur Einzeltaten, jetzt verallgemeinern sie die Einzeltat eines Verrückten auf ALLE Deutsche? DAS ist Rassismus was sie machen….

  6. Marie sagt:

    „@Kigli – sonst heisst es bei muslimischenTätern, zb verhinderten islamistischen Anschlägen doch auch immer das wären nur Einzeltaten, jetzt verallgemeinern sie die Einzeltat eines Verrückten auf ALLE Deutsche? DAS ist Rassismus was sie machen….“

    Dass es „das“ in der deutschen Mehrheitsgesellschaft „heißt“, kann ich nicht betätigen, da heißt es etwas ganz anderes. Im Übrigen hat Kigili von „solchen Fällen“ geschrieben und wenn Sie nicht verstehen, was er damit meint, empfiehlt sich die Nachfrage anstelle unzutreffender Rückschlüsse.

    Dass ausgerechnet Sie, die sich in die Reihe derer einreihen, die hier ohne Unterlass pauschale diskriminierende Statements über Muslime und ihre Religion/Kultur abgeben, von anderen Differenzierung einfordern, angesichts eines eindeutig rassistischen Mordes und des Umgangs mit demselben, beispielsweise in den Medien, das ist schon sehr sonderbar.

  7. ryha sagt:

    @Soli nichts anderes wird mit den Muslimen gemacht wie du es schon selber sagst..Bitte Hand aufs Herz schau dir doch mal die Medien an.Wenn muslime nur friedlich da stehen und den Koran verteilen heißt esschon islamistischer Fundamentalismus. Wo wird über Morde wochenlang berichtet auf die gleiche Art und Weise wie sie es gegenüber muslimen tuen. Auch ich bin der Meinung, das die Medien diese Tat unglaublich heruntergespielt haben. Ich bekomme gänsehaut, wenn ich mich daran erinnere auf welche beschämende Art und Weise alle die vor Ort waren versagt haben.Eine Familie ausgelöscht da hilft so ein Kränzchen mit ner Gedenkfeier auch nicht.

  8. Kigili sagt:

    @Soli: Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass der real existierende […] Rassismus von den Minderheiten in dieser Gesellschaft immer stärker in den Fokus gerückt wird. Wir werden diese unbequeme Wahrheit thematisieren. Die ignoranten und arroganten Versuche der deutschen Mehrheitsgesellschaft, den Rassismus umzukehren, wird daran auch nichts ändern können. Junge Menschen mit nichtdeutschem Hintergrund erleben den deutschen Rassismus und die teils subtile teils offene Ausgrenzung in ihrem Leben tagtäglich. Wie es sein kann, wenn man Menschen rassistisch behandelt, Ihnen ihre Lebensgrundlage, ihre Lebensqualität wegnimmt, haben wir 1992 in L.A. nach den rassistischen Angriffen auf Rodney King gesehen, teilweise nach den Mordanschlägen 1993 in Solingen, als zornige türkische Jugendliche auf die Straßen gingen und auch in den Pariser Vororten 2005 gesehen. Gegenüber Subjekten wie Ihnen, die weiterhin versuchen, Realitäten zu unter den Tisch zu kehren und die rassistischen Mißstände zu leugnen empfinde ich nur noch abgrundtiefe Abneigung. Ich erwarte von Biedermännern und geistigen Brandstiftern auch nichts. Mein Wunsch, meine Hoffnung ist, dass künftig eine Jugend nichtdeutscher Herkunft heranwächst, die stark politisiert ist und ein Bewusstsein für den vorhandenen deutschen Rassismus entwickelt, weil es den ersten Schritt darstellt, um für seine eigenen Menschen- und Bürgerrechte vehement einzutreten.
    @Marie: Vielen Dank! Ihre Worte machen Hoffnung auf ein besseres und menschenwürdiges Leben in diesem Land.

  9. Marie sagt:

    @Kigili: Meine Hoffnung ist es, dass künftig neben einer Jugend nichtdeutscher Herkunft auch eine Jugend deutscher Herkunft heranwächst, die ein Bewusstsein für den Rassismus in diesem Land entwickelt. Meine Hoffnung ist, dass die Herkunft, die Religion, die Hautfarbe, der soziale Status u.a.m. in einer menschenwürdigen Gesellschaft keine Rolle mehr spielt und dass alle Menschen dieselben Menschen- und Bürgerrechte genießen für ein menschenwürdiges Leben. Dem Faschismus, basierend auf den Pfeilern Rassismus und Sozialdarwinismus gilt es, mit aller Kraft den Kampf anzusagen. Null Toleranz gegenüber Rassisten und Sozialdarwinisten.

  10. aloo masala sagt:

    @Kigill

    Was ist denn deutscher Rassismus?

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