Türkische Presse Türkei
17.07.2013 – Taiwan, Halal Medikamente, Erdoğan, Türkei, Israel
Die Themen des Tages sind: Erdoğan: „Trotz Sabotageversuchen werden wir diesen Prozess fortführen“; Davutoğlu: „Wir sind gegen Putsche“; Neuer Berater der Zypern-Griechen; Taiwan und Türkei sind neue Investment-Partner; Türkischer Arzt fordert mehr Informationen für Patienten über „Halal“ Medikamente; Verstimmung zwischen EU und Israel
Von BYEGM, TRT Mittwoch, 17.07.2013, 12:34 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 17.07.2013, 12:38 Uhr Lesedauer: 9 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Erdoğan: „Trotz Sabotageversuchen werden wir diesen Prozess fortführen“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan unterstrich bei seiner Ansprache anlässlich eines Fastenessen mit Angehörigen der Märtyrerfamilien, dass sie keine Eingeständnisse was den Friedensprozess anbetrifft machen werden. „Seit sieben Monaten erhalten wir zum Glück keine Märtyrernachrichten. Natürlich können wir das was unseren Kindern wiederfahren ist und das was geschehen ist nicht so einfach vergessen. Aber um diesem Leid ein Ende zu setzen, müssen wir im gesetzlichen Rahmen unsere entschlossene Haltung zur Lösung des Problems trotz Sabotageversuchen weiterfortführen.“ so Ministerpräsident Erdoğan.
Davutoğlu: „Wir sind gegen Putsche“
Außenminister Ahmet Davutoğlu, der nach der AKP Sitzung Stellung zum Militärputsch in Ägypten nahm, sagte, dass die Türkei grundsätzlich gegen Militärputsche sei und ihre gegnerische Haltung gegenüber Putschisten weiterhin aufrechterhalten werde. In diesem Zusammenhang verwies Davutoğlu auf die Erklärungen aus Europa hin.
Bayraktar: „ Wir haben 500 Millionen in die Bio-Vielfalt investiert“
Umweltminister Erdoğan Bayraktar, nahm an der inoffiziellen EU-Umweltministertagung in Litauen teil. „ In diesem Zusammenhang verwies Bayraktar auf die Investitionen der Türkei in die Bio-Vielfalt hin und sagte:„ Bisher haben wir 500 Millionen türkische Lira in die Bio-Vielfalt und in das Ökosystem investiert und 409 Projekte in diesem Zusammenhang entwickelt.“ Bayraktar berichtete auch über ihre Lärmminderungspläne in zahlreichen Städten wie Istanbul, Ankara, Adana, Izmir und weiteren Städten der Türkei.
TOBB Wahlen am 1. August
Die Wahlen der Türkischen Börsen- und Kammern Union (TOBB) ist für den 1.August anberaumt. Damit wird die Union sechs Monate später als geplant ihren Vorsitzenden wählen. Es scheint, als ob der bisherige Vorsitzende Rıfat Hisarcıklıoğlu alleiniger Bewerber der Wahlen sein wird.
Neuer Berater der Zypern-Griechen
Andreas Mavroyiannis ist vom Präsident Nikos Anastasiadis zum Berater bei den Zypernverhandlungen ernannt worden. Nach den Beratungen im Nationalrat wurde der Andreas Mavroyiannis bestätigt. Mavroyiannis wurde mit Zustimmung aller Parteien in dieses Amt übertragen.
Unterdessen werden diese Entwicklungen von den türkischen Zyprioten mit Interesse verfolg.
Neuer russischer Botschafter in Ankara
Russlands Präsident Vladimir Putin hat einen neuen russischen Botschafter nach Ankara ernannt. Mit der Berufung Putins wird Andrey Karlov zu diesem neuen Amt ernannt. Karlov war in den Jahren 2002-2006 Botschafter in Nordkorea.
Mit Bestellung Karlovs zu diesem Amt endet auch die Amtszeit des seit 2007 amtierenden russischen Botschafters in Ankara, Vladimir Ivanovsky.
Taiwan und Türkei sind neue Investment-Partner
Direktorin des taiwanesischen Außenhandels- und Entwicklungsrates (TAITRA) Patty Yen erklärte: „Die Zukunft der Türkei ist vielversprechender als die der europäischen Länder.“ TAITRA gab die Türkei als seinen neuen strategischen Investment-Partner bekannt. Bislang waren die Wirtschaftsbeziehungen der Türkei in den Fernen Osten überschaubar. Der Außenhandels- und Entwicklungsrat Taiwans hat nun die Türkei zum neuen strategischen Investmentpartner erklärt.
Laut Yen wird die erste Taiwan-Turkey-Trade-Messe im September veranstaltet werden. Bereits wollen 30 taiwanesische Unternehmen an der Veranstaltung teilnehmen. „Während ihres Besuchs werden die Unternehmen Perspektiven für Investitionen und Möglichkeiten für den Handel mit der Türkei einschätzen“ sagte die Direktorin Yen. Wie Yen in ihrer Pressemitteilung bekannt gab, hat sich die taiwanesische Wirtschaft in den letzten zehn Jahren hauptsächlich auf den chinesischen Markt konzentriert und taiwanesisches Business zunehmend auf neue Märkte ausbreiten.
Dabei steht die Türkei ganz oben auf der Liste der taiwanesischen Unternehmen. Das Elektronik- und Maschinen-Konglomerat TECO aus Taiwan war das erste Unternehmen, das konkrete Beziehungen zu türkischen Wirtschaftskreisen aufbaute. Bisher ist der Computer-Hersteller Asus mit 150 Arbeitskräften im Land, das größte taiwanesische Unternehmen, das in die Türkei investierte. Es schloss so ein Handelsabkommen mit dem Maschinen- und Generatorhersteller Dalgakıran. Weitere Beziehungen auf dieser erfolgreichen Zusammenarbeit sollen nun aufgebaut werden. Patty Yen erläuterte, dass man neben dem Beginn diesjähriger bilateraler Investitionstätigkeiten auch türkischen Produkten helfen will, auf dem taiwanesischen Markt Fuß zu fassen. Zudem bemerkte sie, dass „Made in Turkey“ bekannter wird, auch weil immer mehr türkische Unternehmen sich auf internationalen Messen präsentieren.
Bereits 2 Mrd. US-Dollar im Jahre 2012 betrug das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern. „Agrarprodukte, besonders Olivenöle und Textilgüter werden in der Türkei in sehr guter Qualität hergestellt. Das sind zwei Sektoren in denen die Türkei sehr gute Möglichkeiten hätte, um in Taiwan erfolgreich zu werden. Wir in Taiwan kennen uns kaum damit aus“ erklärte TAITRA-Direktorin Patty Yen.
Türkischer Arzt fordert mehr Informationen für Patienten über „Halal“ Medikamente
Muslimischen Patienten fehlt relevanter Hinweis. Daten enthalten zu fast alle Belange und Packungsbeilagen sind meist mehrere Seiten lang. Die Frage, ob ein Medikament „halal“ ist oder nicht, suchen die Kranken vergebens. Die Entsprechenden Auskünfte sollten auch die Ärzte geben. Zumindest vertritt diese Ansicht ein Mediziner in der Ägäis-Provinz Afyonkarahisar in der Türkei. Kapseln, deren Oberfläche aus Schwein hergestellt ist? Für einen türkischen Arzt aus Afyonkarahisar kommt das nicht infrage. Er verordnet seinen Patienten nur Halal-Medikamente. Informationen darüber sollten seiner Ansicht nach unbedingt in alle Packungsbeilagen.
„Die Ärzte geben keine eindeutigen Informationen über Halal-Medizin an ihre Patienten weiter“ sagte Dr. Ilker Alat, von der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie am staatlichen Krankenhaus von Afyonkarahisar. Heilung, davon ist er überzeugt, könne nicht durch ein Medikament geschehen, dass aus religiösen Gründen verboten ist. „Wenn wir krank sind, sollten nicht auf Dinge zurückgreifen, die Haram sind- die sind von Islam verboten… Die allgemeinen Gesundheits-Praktiken entsprechen nicht den Halal-Praktiken. Es sollte obligatorische sein, die Patienten über die Inhalte der Medikamente zu informieren“ sagte Alat.
Die von verbotenen Stoffen erhaltenen Präparate würden oder chirurgisches Nahtmaterial, das tierische Produkte enthalte, würden nur allzu oft eingesetzt werden. Stattdessen sollten doch lieber Äquivalente zum Einsatz kommen oder aber die Produkte gleich im Einklang mit dem Islam hergestellt werden. An das Gesundheitsministerium und an das Amt für Religiöse Angelegenheiten müssen sich die Leute, so seine Aufforderung, wenden und dort verlangen, dass solche Informationen künftig auf den Beipackzetteln landen. Derzeit warnt auch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Für Gesundheit kann jedes fünf Medikament schädlich sein. Kurzgesagt heißt es: „Da vor allem der Verzehr von Blut, Schweinefleisch und Alkohol verboten ist, werden sie sich keine Kapseln mit normaler Gelatine, sondern gepresste Tabletten oder mit Halal-zertifizierter Gelatine einpacken lassen und wenn Hustensaft bei gleichem Wirkstoff mal mit, mal ohne Alkohol auskommt, werden sie zu Letzterem greifen.“
Wasser für die Lebensquelle… An „River Swimming Day” nimmt die Türkei erstmals teil
Die Türkei beteiligte sich zum ersten Mal am jährlichen europäischen „River Swimming Day” als Teil des „Big Jump Projekts”, bei dem Menschen die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Umgebung zurückfordern und ihren Wunsch demonstrieren, wieder saubere Flüsse voller Leben zu haben. Das Projekt zielte darauf mittels einer Reihe von Aktivitäten ab, die Menschen an die Wichtigkeit der Flüsse zu erinnern und sie dafür zu sensibilisieren. Um die Wichtigkeit des Wassers für das Leben zu unterstreichen und stärkere Schutzmaßnahmen zu fordern, springen die Türkei und ganz Europa am jährlichen europäischen „River Swimming Day” in die Gewässer des Landes. Dieses Mal fand das Experiment erstmals auch in verschiedenen Teilen der Türkei statt, wie in Hasankeyf in der Provinz Batman, in Samsun und in İzmir, so wurde der „Große Sprung” am Samstag in ganz Europa durchgeführt. In die Flüsse der Türkei, wobei Ziel des „großen Sprungs” diesmal die Dicle (Tigris) war, sprangen viele Menschen aus verschiedenen Provinzen.
„Wasser ist die Hauptquelle des Lebens für unseren Planeten. Unsere Flüsse müssen besser geschützt werden, aber leider schaden die brutalen Praktiken des Staates und die großen Fabriken jeden Tag unserem Wasser. Mit diesem Projekt wollten wir uns die Wichtigkeit des Wassers vor Augen führen. Heute werden wir zusammen mit vielen anderen Menschen in der ganzen Türkei und ganz Europa in Flüsse, Seen und Meere springen, um unsere Dankbarkeit für diese Gewässer zu zeigen” schrieb der Generaldirektor des Naturvereins, Engin Yılmaz, am Tag der Veranstaltung deren Zweck wie oben um.
Bursaspor und Eintracht Frankfurt wünschen schweizer Nationalspieler Eren Derdiyok
Die Qual der Wahl hat der Schweizer Nationalspieler Eren Derdiyok. Sowohl türkische als auch deutsche Vereine bemühen sich offenbar. Auf wen die Wahl treffen wird, sagt er noch nicht. In türkischen Medien sieht man es, dass sich die Vereinsspitze des türkischen Erstligisten Bursaspor angeblich bereits in Deutschland mit Derdiyok getroffen haben soll. Eren Derdiyok spielt bei Hoffenheim nur noch in der zweiten Trainingsgruppe. Ein Wechsel könnte nun endlich seine Chance sein, sich zu beweisen. Türkische und deutsche Vereine sind für ihn interessiert.
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