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Bundestagswahl 2013

81 Kandidaten mit Migrationshintergrund – die meisten ohne Chance

Nur vier Prozent aller Kandidaten für die Bundestagswahl 2013 stammen aus Einwandererfamilien, die meisten sind nahezu chancenlos und bei den Grünen zu finden, gefolgt von SPD und Linken. Das ist das Ergebnis einer Recherche des Mediendienstes Integration.

Montag, 22.07.2013, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 26.07.2013, 3:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Für die Bundestagswahl 2013 sind mindestens 81 Kandidaten mit einem sogenannten Migrationshintergrund aufgestellt. Nach Parteien sortiert finden sich 23 Kandidaten bei den Grünen, je 18 bei SPD und Linken, 9 bei der FDP, 7 bei den Piraten und 6 Kandidaten bei der CDU. Die CSU hat keinen einzigen Kandidaten mit Migrationshintergrund aufstellen können. Das ist das Ergebnis einer Recherche des Mediendienstes Integration, für die von April bis Juni 2013 alle 16 Landesgeschäftsstellen von SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP, Linke und Piraten angefragt wurden.

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Damit liegt der Anteil der Kandidaten mit Migrationshintergrund bei unter vier Prozent. Zu der niedrigen Quote kommt hinzu, dass die meisten Kandidaten auf aussichtslosen Plätzen kandidieren. Zwar geben die Parteien keine Auskunft darüber, ab welchem Listenplatz sie nicht mehr mit einem Einzug ins Parlament rechnen, doch geben die Ergebnisse der Bundestagswahl von 2009 einen Hinweis auf die Einzugs-Chancen, wenn sie mit den aktuellen Hochrechnungen abgeglichen werden.

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Meist ohne Chance
Danach haben nur 15 bis 20 Kandidaten eine reelle Chance auf den Einzug in den Bundestag – das wären etwa drei Prozent aller Abgeordneten im Bundestag. Bezogen auf die einzelnen Parteien wären SPD, Linke und Grüne jeweils mit fünf Abgeordneten im künftigen Parlament vertreten. In der CDU haben sämtliche Kandidaten mit Migrationshintergrund keine aussichtsreichen Listenplätze, doch zwei von ihnen kandidieren in Wahlkreisen, in denen die CDU zuletzt die Direktwahl gewonnen hatte. Vorausgesetzt die FDP schafft die Fünfprozent-Hürde, kämen zwei weitere FDP-Kandidaten mit Migrationshintergrund hinzu, die auf Platz eins ihrer Landeslisten stehen. Ähnlich sieht es bei den Piraten aus: Im Falle des Einzugs könnte ein deutschschwedischer Doppelstaatler auf Listenplatz zwei in den Bundestag kommen.

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Die meisten Kandidaten aus Einwandererfamilien finden sich in Baden-Württemberg, gefolgt von Berlin und Bayern. Allerdings ändert sich die Aussagekraft zur interkulturellen Öffnung der Parteien, wenn man die Anzahl der Kandidaten ins Verhältnis zur Bevölkerung und Parteigröße stellt.

Download: Ausführliche Ergebnisse und Grafiken, in denen die Ergebnisse nach Parteien und Ländern aufgeschlüsselt sind, finden Sie auf der Website des Mediendienstes Integration.

Schlusslichter: Bayern, Niedersachen, NRW
Hier hat Berlin mit 3,2 Millionen Einwohnern den höchsten Wert: In der Hauptstadt kommen ca. 300.000 Einwohner auf einen Kandidaten mit Migrationskontext. Auch die anderen Stadtstaaten Bremen und Hamburg kommen auf gute Werte. Schlusslichter sind ausgerechnet die Flächenländer, in denen der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund besonders hoch ist, wie Bayern oder Niedersachsen. Auch Nordrhein-Westfalen schneidet schlecht ab. Dort kommen auf einen Kandidaten mit Migrationshintergrund etwa 2,2 Millionen Bürger. (bk) Leitartikel Politik

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  1. Bert... sagt:

    „Vorausgesetzt die FDP schafft die Fünfprozent-Hürde“

    Hoffentlich nicht…

  2. Hallo,

    ich kandidiere für die Piraten in Bayern auf Listenplatz 2 und habe einen deutschen und einen rumänischen Pass. Im Dokument des Mediendienst Integration bin ich aus irgendeinem Grund nicht aufgeführt, obwohl ich bei 5% garantiert im Bundestag wäre. Schade, das wirft kein gutes Licht auf den Rest des Berichts.

  3. Krümel sagt:

    In Niedersachsen steht Katharina Nocun auf dem 2. Listenplatz der Piraten und wäre damit beim Überspringen der 5%-Hürde im Bundestag. Sie ist in Polen geboren und wird hier ebenfalls nicht aufgeführt.

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