Türkische Presse Türkei
07.10.2013 – ANUGA, EU Beitritt Türkei, Erdoğan, Somalia, Ägypten
Die Themen des Tages sind: Demokratiepaket und Kommunalwahlen; EU-Fortschrittsbericht… EU-Kommission begrüßt das jüngste Demokratiepaket; Somalia will gemeinsame Sache mit der Türkei machen; Türkische Firmen auf der ANUGA Messe; Turkvision wird tatsächlich beim Abkehr vom Eurovision Song Contest
Von BYEGM, TRT Montag, 07.10.2013, 12:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 07.10.2013, 12:24 Uhr Lesedauer: 9 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Demokratiepaket und Kommunalwahlen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan möchte bei den anstehenden Kommunalwahlen 2014 Kandidatinnen mit Kopftuch aufstellen. Erdoğan könne Namen aktuell nicht nennen. Die Personen stehen noch nicht fest. Bei den kommenden Kommunalwahlen 2014 möchte die AKP noch weitere Schritte bei der Aufhebung des Kopftuchverbots vornehmen. Auch die Abschaffung der Kleiderordnung für Staatsmänner verlangt Erdoğan.
Die türkische Armee, die Judikative und die Polizei seien von der aktuellen Kopftuch-Reform in türkischen Institutionen ausgenommen. Erdoğan sagte: „Diese Institutionen haben ihre eigenen Vorgaben. Die werden das selbst entscheiden. Doch auch sie werden von sich aus die nötigen Schritte unternehmen.“
EU-Fortschrittsbericht… EU-Kommission begrüßt das jüngste Demokratiepaket
Der für den 16. Oktober angekündigte EU-Fortschrittsbericht zur Türkei wird offenbar der bisher „Schlechteste“ werden. Der Türkei würde ein neues Verhandlungskapitel helfen, sie auf EU-Kurs zu halten. Ein harter und kritischer EU-Fortschrittsbericht steht der Türkei bevor. Am Beitrittsprozess will doch Brüssel festhalten. Deutschland und die Niederlande sind da anderer Ansicht. Brüssel möchte die Türkei „an Bord“ halten, obwohl die Niederlande und Deutschland „große Bedenken“ haben.
Die EU zeigte sich vergangene Woche erfreut über Ankaras neue „Demokratiepaket“. Es beinhaltet die Lockerung des Kopftuchverbots und mehr Rechte für die Minderheiten. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, dass die EU-Premier Erdoğans Verweis auf den EU-Acquis Brüssel mit Wohlwollen aufgenommen habe. “Die Opposition müsse in den Reformprozess eingebunden werden“ sagte Peter Stano, Sprecher des EU-Erweiterungskommissars.
Das Kapitel für „Regionalpolitik und Koordination strukturpolitischer Instrumente“ (Kapitel 22) wollte Brüssel im Juni eröffnen. Den angezielten Schritt blockierten doch die Niederlande und Deutschland.
Somalia will gemeinsame Sache mit der Türkei machen
Eine engere Kooperation der Türkei und seiner Heimat hat der somalische Premierminister Abdi Farah Shirdon angekündigt. Es soll konkret um eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und bei der Terrorismusbekämpfung gehen. Die Türkei engagierte sich bisher vor allem in humanitären Fragen. In Terror-Fragen möchte Somalia enger mit der Türkei zusammenarbeiten. Das Land am Horn von Afrika ist einer ständigen Bedrohung durch die Al-Shabaab-Milizen ausgesetzt. Genau jene der Al-Qaida nahestehende Organisation, die erst vor kurzem ein Blutbad in einem Einkaufszentrum in Kenia anrichtete.
Shiron sagte: „Noch sind die offiziellen Unterschriften nicht getätigt, eine mündliche Einigung wurde aber bereits erzielt. Die Türkei wird uns mit Training und Support im Bereich Terrorismus unterstützen.“ Die Al-Shabaab-Milizen sind für Somalia eine permanente Bedrohung. Die Herrschaft über weite Teile Südsomalias hat die der Al-Qaida nahestehente terroristische Organisation und setzt dort eine strenge Auslegung der Scharia durch.
Nun auf Einladung des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan war Shirdon nach Istanbul gekommen. „ Die Türkei wäre das Land, mit dem man die engsten Beziehungen pflege“ stellte er bei dieser Gelegenheit heraus. „Der 19. August 2011 hat eine ganz besondere Bedeutung. An diesem Tag besuchte Erdoğan unser Land. Das Schicksal Somalias hat sich an diesem Tag verändert.“
Dabei gehe es um mehr als um rein ökonomische Verbindungen, so Shirdon. Niemand wäre bis zu diesem Zeitpunkt gekommen. Das Land wäre nahezu isoliert gewesen. Die somalische Delegation traf sich während ihrer Visite Ende September mit türkischen Beamten aus mehreren Institutionen, einschließlich der Außen-, Gesundheits-und Justizministerien. Es gab darüber hinaus Zusammenkünfte mit türkischen Geschäftsleuten und lud sie zu Investitionen in Somalia ein.
Hochschulranking… Türkische Boğaziçi Universität erstmals unter die Top 200
Das Times Higher Education University Ranking 2013-2014 wurde am Mittwoch veröffentlicht. Die türkische Istanbuler Boğaziçi Universität schafft im aktuellen Ranking des Times Higher Education-Magazin den Sprung von Platz 276 auf Rang 199. So ist einen Aufstieg um 77 Plätze und landet nun erstmals ganz knapp in den Top 200 der weltweit besten Hochschulen. In Zusammenarbeit mit Thomson Reuters werden die Ranglisten zusammengestellt. Die Leistungen der Universitäten werden auf Basis einer Vielzahl von Kriterien wie Lehre, Forschung, Wissenstransfer und internationale Ausrichtung bewertet.
Die Türkei schneidet deutlich bei der Bewertung des asiatischen Raums besser ab als im weltweiten Vergleich. Das Land kann hier gleich fünf Einrichtungen in den Top 100 verzeichnen. Hier schafft es die Istanbuler Boğaziçi Universität gar auf Platz 20, gefolgt von der Ankaraner Technischen Universität des Nahen Ostens (ODTÜ), der Ankaraner Bilkent Universität, der Istanbuler Koç Universität und der Technischen Universität von Istanbul (İTÜ). Die Universität von Tokio hält den Spitzenplatz in diesem Regional-Ranking.
Turkvision wird tatsächlich beim Abkehr vom Eurovision Song Contest
In der Türkei soll unter dem Titel Turkvision eine Alternative zum scharf kritisierten Eurovision Song Contest geschaffen werden. Mit dem aktuellen Abstimmungssystem war man da noch nicht einverstanden, nahm das Land bereits in diesem Jahr nicht am Wettbewerb teil. Das Vorhaben wird nun seit einigen Wochen konkret. Die Türkei plant, langfristig aus dem Eurovision Song Contest auszusteigen. Es gab jetzt von TÜRKSOY-Generalsekretär Dusen Kaseinov erste Details.
Es gab bereits am 21. September in Eskişehir den offiziellen Start. Der Zeremonie wohnte auch Bildungsminister Nabi Avcı bei. Nun gab es von Düsen Kaseinov, Generalsekretär der Internationalen Organisation für Türkische Kultur (TÜRKSOY), erste Details. Demnach solle Turkvision von der türkischen Musik- und TV-Vereinigung organisiert werden. Ziel der Veranstaltung sei es, nicht nur junge Musiker zusammenzubringen, sondern auch den künftigen Generationen die türkische Kultur, Musik und das Erbe zu präsentieren.
TÜRKSOY-Generalsekretär Düsen Kaseinov sagte weiter: „Als Teil dieses Vorhabens soll eine neue Musik Vereinigung ins Leben gerufen werden. Jedes Jahr werden wir versuchen, dieses Projekt fortzusetzen.“ Turkvision soll künftig über drei Tage ausgetragen werden. Die Teilnehmer singen ihre Popsongs sowohl auf Türkisch als auch in ihrem eigenen Dialekt. So werden die ersten Finals auf Türkisch ausgetragen, die zweiten in ihrer eigenen Sprache. Dann frei wählen können die Teilnehmer in der dritten Runde.
Türkische Firmen auf der ANUGA Messe
Die weltweit führende Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Außer-Haus-Markt Anuga in Köln hat begonnen. Insgesamt 6.777 Aussteller aus 98 Ländern präsentieren auf der Anuga ihre Produkte. Die Türkei ist mit 238 Ausstellern das fünfte größte Land mit den meisten Teilnehmern bei einer kleinen Ausstellungsfläche von nur 4500 m2 geworden.
Der Vizepräsident der Istanbuler Handelskammer Dursun Topçu sagte, dass die Türkei die Ausstellerzahl im Vergleich zum vorigen Jahr um 30 Prozent erhöht habe. „Wenn wir nächstes Mal eine größere Fläche bekommen, können über 300 Firmen teilnehmen“, so Topçu.
Lloyd’s List Gewinner Yildirim Group
Lloyd‘s List die weltweit führende Zeitung in der Frachtbranche, hat in diesem Jahr die türkische Firma Yıldırım Group in den zwei Kategorien, Abkommen und Firma des Jahres, nominiert. In der letzteren Kategorie hat Yıldırım Group eine Auszeichnung bekommen. Außerdem hat Lloyd’s den Vorsitzenden der Unternehmungsgruppe Yıldırım Group Yüksel Yıldırım unter den 100 einflussreichsten Namen des Schifffahrtsektors genannt.
Türkei nimmt am Bridgestone World Solar Challenge zu heißes Rennen in Australien teil
Am 6. Oktober dieses Jahres lautet das Fahrzeug, mit dem ein Team der Technischen Universität von Istanbul (ITU) ein abenteuerliches Rennen starten will, auf den schlichten Namen ARIBA 6 ist.
So schwer lasten die Spritkosten in der Türkei auf den Geldbeuteln der Bürger wie sonst fast nirgends auf der Welt. Doch die hiesigen Wissenschaftler tun sich um. Bereits zum wiederholten Mal nimmt ein Solar Car Team der Technischen Universität von Istanbul (ITU) am so genannten Bridgestone World Solar Challenge teil.
Am Bridgestone World Solar Challenge 2013 wird das sechste Solarmobil der Forscher teilnehmen. Hier äußerst erfolgreich waren die Türken bereits vor vier Jahren mit ihrem Vehikel. In der „Challenger Class“ geht das Türkische Team an den Start. Hier wird es um den Titel des effizientesten Solarfahrzeugs weltweit gekämpft. Es gibt daneben die „Cruiser Class“. Nach der praktischen Eignung des Designs wird hier beurteilt und die „Adventure Class“. Die Fahrzeuge wurden bereits für vorhergehende Veranstaltungen gebaut, werden sie hier gezeigt.
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