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Türkische Presse Türkei

30.10.2013 – Erdoğan, Marmaray, Japan, Özil, Istanbul, Griechenland

Die Themen des Tages sind: Türkei und Japan bilden strategische Partnerschaft; Der Marmaray-Tunnel verläuft unter dem Marmara-Meer; Türkei lockte ausländische Investitionen von 130 Mrd. Dollar in den letzten Zehn Jahren; Gesundheitsminister Müezzinoğlu lädt Ärzte aus Griechenland

Von BYEGM, TRT Mittwoch, 30.10.2013, 12:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 30.10.2013, 12:28 Uhr Lesedauer: 11 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Türkei und Japan bilden strategische Partnerschaft
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan gab bekannt, dass die türkisch-japanische Beziehungen durch eine gemeinsame Deklaration auf Ebene der strategischen Partnerschaft gesteigert worden sind.

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Erdoğan und sein japanischer Amtskollege Shinzo Abe kamen gestern in Istanbul zusammen. Nach ihrem zweistündigen Gespräch veranstalteten die beiden Politiker eine gemeinsame Pressekonferenz. Erdoğan erklärte, diese strategische Partnerschaft beinhalte auch ein Abkommen zur Zusammenarbeit bei Verwendung der nuklearen Energie für friedliche Zwecke und ein Abkommen zur Entwicklung der Atomkraftwerke und Nuklear-Industrie in der Türkei. Unterdessen wünsche er, dass auch ein Abkommen zum Freihandel sobald wie möglich unterzeichnet wird. Das bilaterale Handelsvolumen betrage zurzeit 4 Mrd. Dollar, doch wolle er dieses Volumen noch mehr erhöhen, so Erdoğan.

Ministerpräsident Erdoğan, der ein Abendessen zu Ehren von Shinzo Abe veranstaltete, gab außerdem bekannt, er werde im Januar 2013 ein Besuch an Japan abstatten.

Der Marmaray-Tunnel verläuft unter dem Marmara-Meer und hat Offiziell 4,1 Milliarden Euro gekostet
Am 90. Jahrestag der Türkischen Republik gibt es unter dem Marmara-Meer in Istanbul einen Tunnel, der den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbindet. Der Türkei hat die EU für das Projekt Kredite einer Summe von 1,6 Mrd. Euro gewährt.

Den Bau des 76 km. langen Eisenbahn-Tunnels in Istanbul beendet die Türkei endlich. Unter dem Marmara-Meer verläuft der Marmaray-Tunnel und kostete offiziell 4,1 Mrd. Euro.
2,5 Milliarden Euro in den Ausbau des türkischen Eisenbahnnetzes seien alleine in den vergangenen fünf Jahren bereitgestellt worden. 1,6 Milliarden Euro aus europäischen Steuergeldern in das Projekt stecken die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB). Auch die Europäische Investment Bank (EIB), die Japanische Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA) und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) ließen Gelder in das Projekt fließen. Abgezahlt wird der Kredit anschließend innerhalb von 30 Jahren.

Türkei lockte ausländische Investitionen von 130 Mrd. Dollar in den letzten Zehn Jahren
Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan, der gestern eine schriftliche Erklärung machte, teilte mit: „Türkei ist ein Land, das in den letzten 10 Jahren direkte ausländische Investitionen von 130 Mrd. Dollar lockte. Diese Investitionen sind wegen der Stabilität und der wachsenden Wirtschaft gekommen. Wir bemühen uns darum, das Investitionsklima in unserem Land sowohl für heimische als auch für ausländische Investoren in eine günstigste Form zu bringen.“

Minister Çağlayan wies darauf hin, dass Vertreter der öffentlichen und privaten Sektoren unter dem Dach des Wirtschaftsministeriums oft zusammenkommen, um zu besprechen, was in der Wirtschaft zu tun ist. Durch den Koordinationsrat zur Verbesserung der Investitionsatmosphäre verfolge das Wirtschaftsministerium eine proaktive Investitionspolitik, sagte Çağlayan und erinnerte daran, die Türkei sei im Bericht der Weltbank „Doing Business 2014“ um drei Stufen aufgestiegen und befinde sich im 69. Platz.

Gesundheitsminister Müezzinoğlu lädt 7.000 Ärzte aus Griechenland zum Arbeiten in der Türkei ein
In Griechenland sollen sich rund 7.000 Ärzte derzeit nach einer Beschäftigung im Ausland umsehen. Viele Ärzte sehen in Griechenland offenbar kein Land mehr. Im Ausland suchen sie in Glück. Darüber hinaus hat der Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoğlu 7.000 Ärzte aus Griechenland zum Arbeiten in der Türkei eingeladen. Diese Einladung stößt auf Wohlwollen allerdings nicht bei allen.

Die Fachkräfte würde der Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoğlu gern in seiner Heimat sehen und hat eine entsprechende Einladung ausgesprochen. Den Bedarf für das türkische Gesundheitssystem sehen allerdings nicht alle. Außer, die Mediziner würden nicht wie bisher in privaten, sondern auch in öffentlichen Krankenhäusern arbeiten wollen. „Den Medienberichten zufolge, schauen sich derzeit rund 7.000 griechische Ärzte nach einem Job im Ausland um. Und ich brauche sie. Unsere Türen sind offen für jene 7.000 Ärzte aus Griechenland“, so Müezzinoğlu.

Der Politiker hat dabei insbesondere im Auge den Gesundheitstourismus. Die Türkei avanciert derzeit zum neuen Hotspot für Medizin-Touristen. Um sich hier medizinisch behandeln zu lassen, seien rund 480.000 Ausländer im Jahre 2012 in die Türkei gereist. Es soll in diesem Jahr bis zu 500.000 werden. Ein Ende der Fahnenstange ist hier nach Ansicht von Müezzinoğlu allerdings noch lange nicht erreicht. In den kommenden fünf Jahren wolle er diese Zahlen um 25, 50 und dann um 70 Prozent steigern.

2012 spendete die Türkei 3,5 Mrd. Dollar für die Bedürftige in der Welt
Mit rund 3,5 Milliarden Dollar im Ausland soll sich die Türkei im Jahr 2012 engagiert haben. Es gab Hilfe für eine ganze Reihe von Entwicklungsprojekten. Die Hilfsgelder der Türkei für ausländische Bedürftige sollen enorm gestiegen sein. In Höhe von bis zu 3,5 Milliarden Dollar profitieren insgesamt 121 Länder von Hilfsgeldern. Vor allem ist dieser Anstieg der Situation im benachbarten Syrien geschuldet. Fast 1 Milliarde Dollar an türkischen Hilfsgeldern blieben im eigenen Land bei den syrischen Flüchtlingen. Bedacht wurden insgesamt 121 Länder, angefangen von Schulen bis hin zur Bereitstellung von sauberem Wasser.

Die jüngsten Zahlen von der Türkischen Internationalen Agentur für Zusammenarbeit (TIKA) wurden zusammengestellt. Allein die syrischen Flüchtlinge in acht türkischen Provinzen erhielten 979 Millionen Dollar an Hilfsgeldern. Die Forschergruppe Development Initiatives (DI) in ihrem GHA Report 2013 kam im Juli dieses Jahres zwar auf eine deutlich niedrigere Zahl. Die Türkei schnitt jedoch auch in dieser Auswertung als viertgrößtes Geberland hinter den USA, Großbritannien und der EU ab. Der stellvertretende Ministerpräsident Bekir Bozdağ sagte mit Blick auf den aktuellen Bericht: „Die Türkei ist nicht länger die Hand, die empfängt. Aufgrund des politischen und wirtschaftlichen Erfolgs unter der AKP ist sie nun die Hand, die gibt.“

Syrien, Ägypten, Kirgisistan, Afghanistan, Somalia, Tunesien , Sudan, Palästina, Kasachstan und Bosnien und Herzegowina waren die Länder, denen offiziell die meisten türkischen Entwicklungshilfen gewährt wurden.

Im Jahr 2011 hat die Türkei schon insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar an Unterstützung für Entwicklungs- und Schwellenländer ausgegeben. Bereits einem Mehraufwand entsprach das von 31,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das transatlantische Freihandelsabkommen soll nicht nur die EU-Staaten umfassen
Im Auftrag der US-Denkfabrik Bipartisan Policy Center haben zwei US-Wissenschaftler aus dem neo-konservativen Lager einen Türkei-Bericht veröffentlicht. Das politische US-Lager der Neo-Konservativen befürchtet eine Loslösung der Türkei vom Westen. Sie fordern von der Obama-Regierung die Einbindung des Landes in das Transatlantische Freihandelsabkommen. Als Gegner der Türkei-Regierung gelten die Neo-Konservativen. Es handelt sich um die beiden ehemaligen US-Botschafter in der Türkei, Eric Edelman und Morton Abromowitz. Von der Obama-Regierung fordern sie, das anstehende EU-Freihandelsabkommen auf die Türkei auszuweiten.

Erwünscht sei ein EU-Beitritt der Türkei. Auch Überzeugungsarbeit in Brüssel müsse dafür betrieben werden. Sie müssten verstehen, dass mit dem Beitritt der Türkei die wirtschaftliche Lebendigkeit der EU sich verbessern würde. Es kommt doch den Neo-Konservativen offenbar nur darauf an, die Türkei langfristig im Einfluss-Raum der USA zu halten. Das Transatlantische Freihandelsabkommen bietet sich da als Instrument an.

Die ideologischen Hauptfeinde der Neo-Konservativen sind der „Islamo-Faschismus“ und der „chinesische Kommunismus“. Beide stünden im Gegensatz zu den Werten der USA. Um derartige Regime zu stürzen müsse die USA deshalb weltweit militärisch eingreifen. Das könne sie auch im Alleingang machen und brauche keine UN. Nicht nur als islamophob gelten die Neo-Konservativen, sondern auch als anti-europäisch. John Bolton, der Neo-Konservative und ehemalige amerikanische Diplomat, hält die „Theorie der EU“ für schlichtweg falsch. Er schreibt das in einem Artikel am American Enterprise Institute. EU bedeute, dass die politische Macht von gewählten Persönlichkeiten auf Bürokraten in einem fernen Land übertragen werde. Dabei sei es schon schwer genug, nationale Regierungen zu kontrollieren.

Türkische Top-Managerin Boyner in den Aufsichtsrat Internationales Kreditversicherers gewählt
Ümit Boyner, die ehemalige Vorsitzende des Verbandes Türkischer Industrieller und Unternehmer (TÜSIAD), wurde in den Aufsichtsrat des Kreditversicherers Euler Hermes gewählt.

Weltmarktführer im Warenkredit-Versicherungsgeschäft ist dieses Unternehmen. Die Wahl sei auf sie gefallen, weil sich Boyner insbesondere auf den Märkten Asiens des Nahen Osten gut auskenne, berichtet das Online-Portal „4-Traders“. Euler Hermes ist Deutschlands führender Kreditversicherer. Doch Boyner ist nicht die einzige Person der türkischen Geschäftswelt, die eine internationale Führungsposition hat. Zahlreiche Türken wurden seit Beginn des Jahres in die Vorstände und Aufsichtsräte von internationalen Großunternehmen gewählt. Der Vorstandsvorsitzende der Koç Holding Ali Koç wurde in demselben Jahr in den Beirat der Bank of America berufen. Die Chefin der Sabancı Holding Güler Sabancı wurde in den Aufsichtsrat von Siemens gewählt. Vodafone Turkey-Chefin Serpil Timuray wurde die Verantwortung für die Märkte in Afrika, Asien und im Nahen Osten übertragen. Aufsichtsrätin bei der Vodacom Group in Südafrika ist sie zudem.

Deutsche Lernen die türkische Sprache
In Berlin gibt es immer mehr Deutsche, die sich für Türkischkurse anmelden. Insbesondere viele Akademiker befinden sich unter ihnen. Die Türkischkurse an der Freie Universität Berlin können die Nachfrage nicht mehr decken. Immer mehr Deutsche erlernen die Türkische Sprache in der deutschen Hauptstadt. Ein neuartiger deutsch-türkischer Dialekt unter den Jugendlichen hat sich doch auch in den Stadtvierteln entwickelt.

Türkisch ist schon keine reine Migrantensprache mehr, sondern wird im Rahmen einer Sprachkompetenz erlernt. Die Zahl der Türkischlernenden ist an den Volkhochschulen Berlins zwischen 2009 und 2012 so kontinuierlich angestiegen. Es gab 2009 noch 112 Berliner VHS-Türkischkurse. Drei Jahre später waren 137. „Im Friedrichshainer “Sprachenatelier”, einer Sprachschule unter vielen in der Stadt, steigt die Zahl der Türkischlernenden seit 2004 jährlich in 10-Prozent-Schritten“ berichtet man. In Berlin habe es sich aber auch ein neuer Dialekt entwickelt, der durchmischt ist, mit verschiedenen Wörtern aus der türkischen Sprache. Von allen Jugendlichen werde der in einem Wohngebiet gesprochen. Ob ihre Eltern Deutsche, Russen, Araber oder Türken sind, ist es dabei egal.

Wer wird der beste Fussballer der Welt? Mesut Özil?
An diesem Dienstag gab die FIFA die Liste der 23 Fußballspieler bekannt, die in die Vorauswahl für den besten Fußballer der Welt nominiert wurden. Neben Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller auch der Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft Mesut Özil befindet sich unter den fünf deutschen Spielern.
Lionel Messi gewann den Titel Weltfußballer des Jahres drei Mal hintereinander. Mesut Özil konnte auch im Jahre 2013 bei den Königlichen glänzen. Die Chancen für einen deutschen Gewinner dieses Jahr stehen durch das Triple von Bayern München. Unter die letzten 23 wurden ganze sechs Spieler des FC Bayern München gewählt. Die Chance, Weltfußballer zu werden, haben Thomas Müller, Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribery und Arjen Robben. Am 13. Januar 2014 werden die Preisträger beim FIFA Ballon d’Or im Kongresshaus in Zürich bekanntgegeben.

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