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10 Tipps für Eltern und Erzieher

Wie kann der Mehrspracherwerb unterstützt werden?

Heute wird in ganz Europa der Europäische Tag der Logopädie begangen. Er steht unter dem Motto: „Mehrsprachigkeit: Chancen nutzten!“ Doch wie fördert man Mehrsprachigkeit? Hier sind zehn Tipps für Eltern und Erzieher:

Donnerstag, 06.03.2014, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.03.2014, 9:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Deutschland steigt die Zahl der Kinder, die mit mehreren Sprachen aufwachsen, stetig an. Jedes dritte Kind bis zu zehn Jahren hat bereits einen Migrationshintergrund. In einigen deutschen Großstädten liegt der Anteil sogar bei mehr als 60 %. Damit kommt dem Thema Mehrsprachigkeit in Deutschland ein zentraler Stellenwert zu. Vor diesem Hintergrund gibt die Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V., Christiane Hoffschildt, Eltern und Erziehern Tipps, wie sie mehrsprachig aufwachsende Kinder unterstützen können.

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1. Gute Sprachvorbilder sind die zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Spracherwerb. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind in der Sprache, die Sie am besten beherrschen.

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2. Sie helfen Ihrem Kind, eine oder mehrere Sprachen zu erwerben, wenn sie ihm zuhören und es aussprechen lassen.

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3. Üben Sie nicht mit Ihrem Kind, sondern spielen Sie mit ihm und wiederholen in vollständigen, einfachen Sätzen, was Ihr Kind gesagt hat.

4. Drängen Sie Ihr Kind nicht, eine bestimmte Sprache zu sprechen.

5. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind mit vielen Menschen (Erwachsene und Kinder) auch außerhalb der Familie in Kontakt kommt, d.h. mit ihnen spielt und spricht.

6. Ermöglichen Sie Ihrem Kind viele Erfahrungen an unterschiedlichen Orten: im Kindergarten, auf dem Spielplatz, mit deutschsprachigen Freunden usw.

7. Je öfter Ihr Kind mit deutschen Kindern im und auch außerhalb des Kindergartens spielt, desto schneller wird es die deutsche Sprache erlernen.

8. Ihr Kind wird beim Erwerb der deutschen Sprache als Zweitsprache bestimmte Auffälligkeiten zeigen, z.B. gemischte Äußerungen („du brushst dein hair“), Verwechslung des Geschlechts („die Auto“), fehlerhafter Gebrauch von Präpositionen („bei die Baum“), fehlende Artikel („auf Baum“). Diese sind kein Zeichen für eine Störung.

9. Anders verhält es sich, wenn Ihr Kind Symptome einer Sprachentwicklungsstörung zeigt. Anzeichen sind beispielsweise, wenn das Kind schwer verständlich spricht, nur wenige Wörter zur Verfügung hat oder seine Äußerungen nicht sehr umfangreich sind.

10. Ob eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt, kann mit Hilfe einer logopädischen Untersuchung festgestellt werden. Mehrsprachige Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung, die immer alle Sprachen betrifft, brauchen ebenso logopädische Therapie wie einsprachige Kinder. (sb) Aktuell Gesellschaft

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