Islamdebatte in den Medien
Die Diskussion geht endlich dahin, wo sie hingehört. In die rassistische Ecke
Der Islam bzw. die Muslime haben es wieder in die Medien geschafft – im üblichen negativen Kontext natürlich. Das ist nichts Neues. Neu ist, dass inzwischen sogar die sogenannten Qualitätsmedien stereotype Vorstellungen verbreiten – quasi als Zeitungsbeilage.
Von Anja Seuthe Freitag, 01.08.2014, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13.08.2014, 22:36 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Der Islam gehört nun wohl doch endlich zu Deutschland, wenn auch nicht so, wie unser ehemaliger Bundespräsident Christian Wulff sich das gewünscht hatte. Denn der Islam ist zum Thema geworden, oder zumindest das, was man sich darunter vorstellt. Unter dem Titel „Man wird doch wohl noch seine Meinung sagen können!“ entfaltet sich eine Hetzkampagne gegen den Islam, wie ich sie höchstens auf einschlägigen Internetseiten erwartet hätte, nicht aber in der deutschen Presse.
Der Aufhänger ist – verständlicherweise – die Überraschung über offenen Antisemitismus auf deutschen Straßen. Es geht um die Kundgebungen zum Gaza Krieg, die sich vielerorts gegen die israelische Besatzungspolitik und aktuell das Bombenwerfen richten. „Stoppt den Krieg“ wird skandiert. Hochglanzbilder von sterbenden Kindern in Gaza lassen Emotionen überkochen. Anstatt ausschließlich Israels Politik zu kritisieren, hört man vereinzelt Stimmen gegen „die Juden“ insgesamt.
Die deutschen Medien greifen das dankbar auf. Kritik an Israel sei ja verständlich, antisemitische Äußerungen – wenn auch legal – dagegen unerträglich. So unerträglich, dass nun die Medien gänzlich ohne schlechtes Gewissen im Gegenzug gegen „die Muslime“ insgesamt wettern. In einem Atemzug mit der Verurteilung von Antisemitismus in Deutschland muss ich dann beispielsweise in der FAZ vom 22. Juli 2014 lesen, ein judenfeindlicher Islam gehöre nicht zu Deutschland, es gäbe kaum ein größeres Integrationshindernis. Jasper von Altenbockum setzt noch einen drauf, als er ergänzt: „Zwangsheiraten, Ehrenmorde, Burka, Scharia, Parallelgesellschaft, Antisemitismus? … Die Antwort darauf kann nur heißen: Es gibt Einwanderer, die nicht willkommen sind.“
Als sich dann Nicolaus Fest mit einer ähnlichen Liste von islamfeindlichen Stereotypen publikumswirksam in der Bild am Sonntag in Szene setzt, ist die Hetzjagd auf Muslime endgültig eröffnet. Herr Fest kommentiert den folgenden „Shitstorm“ auf Twitter rhetorisch einwandfrei mit: „Offensichtlich finden viele Homophobie, Antisemitismus & Ehrenmorde völlig ok.“ Und auf den halbherzigen Versuch, Islamismus vom Islam abzugrenzen, reagiert er mit: „Aber gibt es Grenze zw. Islam / Islamismus? Antisem.Demonstranten waren Mütter & Normalos.“
Der Umkehrschluss aber bleibt aus. Da waren eben keine Islamisten auf den Straßen, sondern normale Menschen wie Sie und ich. Die Kundgebungen wurden auch nicht etwa von Moscheevereinen organisiert, sondern von betroffenen Palästinensern oder deutschen Linken. Da waren nicht nur Muslime auf der Straße! Und der größte Teil der Muslime in Deutschland hat gar nicht an den Demonstrationen teilgenommen. Alles Fakten, die ausgeblendet werden.
Schlimm ist, dass die genannten Stereotypen widerspruchslos akzeptiert werden. Geschätzte vier Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland stehen in den Augen einiger Journalisten und Leser offensichtlich für Dinge, die mit dem Islam noch nicht einmal vereinbar sind. Das Judentum wird als eine der Buchreligionen im Koran hoch geschätzt, ebenso wie auch das Christentum. Und der viel zitierte „Ehrenmord“ beispielsweise ist im Islam ebenso verboten wie Zwangsheiraten.
Aber um Fakten geht es schon lange nicht mehr. Herr Fest erfreut sich so großer Beliebtheit dass eine Facebook-Seite gegründet wurde mit dem schönen Titel „Solidarität mit Nicolaus Fest“. Er ist der Held derjenigen, die eine diffuse Abneigung gegen den „Islam“ haben. Der Vorwurf des Rassismus wird abgeschmettert mit dem Hinweis, es ginge um nichts anderes als „Religionskritik“. Schließlich sei der Islam keine Rasse.
Wie das gemeint ist, zeigt uns Herr Rainer Hermann in der FAZ vom 29. Juli 2014. Er stellt fest: „Die meisten Muslime – ob in der Türkei, in Indien oder in Indonesien – leben aber in Demokratien. Das Problem sind die arabischen Muslime.“ Die Araber, die sich in der „täglichen Auseinandersetzung mit dem überlegenen Westen“ befinden und „erkennen müssen“, dass der wahhabitische Islam nicht in die Moderne passt. Auch da spielen die Fakten wohl eher eine untergeordnete Rolle. Nur ein verschwindend geringer Teil der Muslime in Deutschland kann als Wahhabit bezeichnet werden. Und Saudi Arabien, der wahhabitische Prototyp in der Welt, wird vielleicht aus den USA unterstützt, nicht aber aus der arabisch-muslimischen Welt.
Nun sind aber Araber keine Religion. Die Diskussion geht also nun endlich dahin, wo sie hingehört. In die rassistische Ecke.
Und während sich die Fans von Nicolaus Fest die Hände reiben und sich freuen, dass endlich einmal jemand ihre „Wahrheit“ ausspricht, frage ich mich, was als Nächstes kommt. Aktuell Meinung
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Liebe Marianne,
Erstmal danke für Ihre dezidierte Antwort auf meine Multiple choise Frage, meine ich ernst.
Warum ich tatsächlich „keinen sachlichen Unterschied zwischen unbeschraenkter Zuwanderung in Deutschland und Vertreibung, Enteignung und Zerstörung palästinensischer Siedlungen im Westjordanland“ mache, liegt daran, dass es bei unbeschränkter Zuwanderung irgendwann zu Verteilungskämpfen kommen wird, sei es um Land, oder um andere Ressourcen, bei denen sich letztendlich der Stärkere durchsetzt. Politik heißt entscheiden und damit auch auswählen und nicht die Dinge einfach laufen lassen.
Sie sind anscheinend nicht auf dem Laufenden, Herr Posteo. Deutschland liefert massiv Waffen an Israel, seit Jahrzehnten schon, und keineswegs „nur“ U-Bote.
„Israel importiert seit Jahrzehnten deutsche Waffensysteme, Ersatzteile und Elektronik. Es bestehen teilweise Entwicklungskooperationen bei den Drohnen der Bundeswehr zwischen israelischen und deutschen Firmen.“
„Seit den 2000er Jahren liefert die Bundesrepublik Deutschland Rüstungsgüter mehr oder minder offen an Israel. Im Dezember 2002 wurden die Transportpanzer Fuchs nach Israel geliefert und im Oktober 2004 folgen die ersten deutschen U-Boote. Ein Jahr später folgen zwei Dolphin-U-Boote. Im Juni 2006 werden 150 Dingo 2 an Israel verkauft. Im April 2010 nehmen drei MeKo-Korvetten Kurs auf die israelische Küste und dienen seitdem der israelischen Marine. Abschussgeräte für Panzerfäuste und bunkerbrechende Munition werden im Dezember 2012 geliefert.“ (wikipedia)
Und dass hier, im Vergleich zudem geringe, Zahlungen im Rahmen der Entwicklungshilfe und der Flüchtlingshilfe in ein vom Staat Israel mehrfach ausgebombtes und eingekesseltes bzw. besetztes Land mit den m. E. höhnischen Worten „die Palästinser gehen jedoch auch nicht leer aus“ in einen Zusammenhang mit der Aufrüstung des Staates Israel durch Waffenlieferungen genannt werden, ist an Zynismus m. E. nun wirklich nicht mehr zu überbieten.
mickis39 sagt am 030.8. um 19:59
„Wie wäre es denn mit dieser Lösung:“
1- 2- 4-5-7- 9 und der erste Teil von 10 sind okay
Zu 3-
a) – Vollständige Aufhebung der Belagerung von Gaza und Öffnung der Grenzübergänge für Waren und Menschen mit Einfuhrerlaubnis für alle Lieferungen von Nahrungs- und Industriegütern –
Die Belagerung kann sich nur auf die Seegrenze beziehen. Die Behandlung von gemeinsamen Grenzen liegt im wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Ermessen des jeweiligen Nachbarn, sofern es keine übergeordneten Bündnisse (Staatenbünde) gibt.
b)Aufbau eines Elektrizitätswerks, das zur Versorgung des gesamten Gazastreifens hinreicht,
Israel ist nur zum Wiederaufbau oder Ersatz des alten Kraftwerks verpflichtet Ein KW für annähernd 2 Millionen Menschen stellt einen, großen Platzbedarf und Sicherheitsrisiko dar. Warum nicht Abkommen mit Ägypten für ein derartiges KW auf dem Sinai, z. B. als internationales Projekt.
Zu 6- Umwandlung des Rafah-Übergangs in einen internationalen Übergang …
Der Rafah-Übergang verbindet den Gazastreifen mit dem ägyptischen Sinai und geht Israel eigentlich gar nichts an.
Zu 8- Verpflichtung der Besatzungsregierung, den palästinensischen Luftraum nicht zu stören und Lockerung der Zugangsbedingungen für Beter in der al-Aqsa-Moshe.
Der 1. Teil klingt, als dürften Bodenraketen aus dem Gaza dann nicht über dem Gaza abgefangen werden, könnte für grenznahe Orte knapp werden.
Die Zugangsbedingungen zur al Aqsa-Moshe sollten Teil der 2. Staatenlösung sein, mit einem Korridor nach Westjordanland vergleichbar der ehemaligen Transitstrecke nach Westberlin.
10- Wiederherstellung der Industriezonen sowie ihres Schutzes“ soweit ok “ und ihrer Entwicklung“, Warum (nur) Israel?
Was fehlt?
An die Hamas: Die Streichung aller Passagen aus der Hamas-Akte, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen.
An die israelische Regierung: Ein umfassender Plan zu einer 2-Staaten-Lösung, der natürlich auch das West-Jordanland mit Ostjerusalem betrifft.
„Warum ich tatsächlich “keinen sachlichen Unterschied zwischen unbeschraenkter Zuwanderung in Deutschland und Vertreibung, Enteignung und Zerstörung palästinensischer Siedlungen im Westjordanland” mache, liegt daran, dass es bei unbeschränkter Zuwanderung irgendwann zu Verteilungskämpfen kommen wird, sei es um Land, oder um andere Ressourcen, bei denen sich letztendlich der Stärkere durchsetzt.“
Nun denn, Posteo, da haben wir es nun ja unmissverständlich schwarz auf weiß: Für Sie ist die ethnische Säuberung ganzer Dörfer im Westjordanland, die dem Erdboden gleich gemacht werden, deren Bewohner vertrieben und ihres Eigentums beraubt werden, genau dasselbe, wie die von Ihnen in der typischen Kampfrhetorik rechter Kreise als „unbeschränkte Zuwanderung“ bezeichnete Zuwanderung in Deutschland und sicher frage nicht nur ich mich entsetzt, wie verroht das Denken eines Menschen sein muss, wenn er beides gleichsetzt. und keinen Unterschied macht.
Aus dem folgenden Statement der Anja Seuthe: „So unerträglich, dass nun die Medien gänzlich ohne schlechtes Gewissen im Gegenzug gegen „die Muslime“ insgesamt wettern. In einem Atemzug mit der Verurteilung von Antisemitismus in Deutschland muss ich dann beispielsweise in der FAZ vom 22. Juli 2014 lesen, ein judenfeindlicher Islam gehöre nicht zu Deutschland, es gäbe kaum ein größeres Integrationshindernis. Jasper von Altenbockum setzt noch einen drauf, als er ergänzt: „Zwangsheiraten, Ehrenmorde, Burka, Scharia, Parallelgesellschaft, Antisemitismus? … Die Antwort darauf kann nur heißen: Es gibt Einwanderer, die nicht willkommen sind.“ konstruiert Posteo ein angebliches Pladoyer für „unbegrentze Zuwanderung“, ausweislich des oben zitierten Beitrags, PI lässt grüßen, dort sind dieselben Verdrehungen an der Tagesordnung.
Masala wiederum, der sich hier erst kürzlich als einer „der (angeblich) schärfsten Kritiker der israelischen Verbrechen“ geoutet bzw. gebrüstet hat, (29.07. 15.21),der allerdings hier und anderswo nach meiner Erinnerung (ich lasse mich gerne mit Zitaten bezäüglich der angeblich „scharfen Kritik an den israelischen Verbrechen“ korrigieren) ausschließlich durch scharfe Kritik an den scharfen Kritikern der Verbrechen der israelischen Regierung sich profiliert hat, findet die Gleichsetzung der „Zuwanderung“ im Westjordanland, die im Plattmachen ganzer Dörfer, in der Vertreibung der rechtmässigen Besitzer und so weiter besteht, mit der Zuwanderung in Deutschland völlig in Ordnung, wenn er mich aufgrund meiner scharfen Kritik an eben dieser Gleichsetzung mit dem „netten“ :Statement bedenkt: “ Posteo macht nichts anderes als Marianne. Er kritisiert die Bagatellisierung von rassistischem Verhalten (mit der Gleichsetzung der Vertreibungen und der Zerstörung von Dörfern im Westjordanland mit der angeblich „unbeschränkten“ Zuwanderung in Deutschland, wohlgemerkt!)……..
Wer sich seitenweise zu soviel Gift gegen Foristen hinreißen lässt (wie die „böse“ Marianne, die diese Gleichsetzung absolut zynisch findet) …“.
Danke, keine weiteren Fragen, damit ist die Sache jetzt umfassend geklärt.
@posteo
Die 10 Punkte sind die Bedingungen der Hamas, ich bin mir nicht sicher, inwiefern sie einmal allgemein od. nur für die israelische Regierung gedacht sind. Denn es stimmt schon, dass für den Rafah Übergang eigentlich Ägypten zuständig ist.
Die Sache mit dem Kraftwerk sehe ich genauso.
Al-Aqsa Moschee — Damit könnte auch gemeint sein, dass alle Gläubigen Zutritt zur Moschee haben. Lt. einem jordanischen Freund, dessen Verwandte dort wohnen, sind von der israelischen Seite aus wohl teilweise doch ziemlich willkürliche Massnahmen – insbesondere das Freitagsgebet betreffend – ergriffen worden. Erst im Laufe des Vormittags wurde durch die israelische Regierung über’s Radio bekanntgegeben, welchen Muslimen (Männern) der Moscheebesuch erlaubt war, manchmal Männer älter als 30, an anderen Freitagen mußten sie alter als 50 sein. Ich weiß nicht, ob ein „Korridor“ daran etwas ändern würde.
Nicht Störung des palästinensischen Luftraums — Eigentlich bin ich von einer zivilen Nutzung ausgegangen. Das Recht auf Selbstverteidigung sollte schon noch gewährleistet sein.
Bei 10 steht doch gar nichts von „nur Israel“. Aber vielleicht missverstehe ich Sie ja und kann irgendwie die Verbindung nicht herstellen?
Gemeinsamen Grenzen — Dem Grunde nach haben Sie schon Recht. In diesem Fall sollte evtl., nachdem Konditionen erarbeitet wurden, die die Interessen beider Seiten berücksichtigen, die Einhaltung der Bedingungen von einer internationalen Gruppe sichergestellt werden. Vielleicht wäre es ja so eher möglich evtl. vorhandene negative Gefühle gegenüber dem jeweils anderen abzubauen.
Ja, das Existenzrecht Israels sollte nicht in Frage gestellt werden. Vielleicht sollte man auch über eine 1-Staaten-Lösung nachdenken?
@Mickis
Danke für Ihre Antwort.
Unter der Voraussetzung, dass mit den Forderungen nicht nur Israel, sondern auch die Weltgemeinschaft angesprochen ist und auch nicht nur die Fahrt sondern der Zugang zur Al Aqsa Moshee erschwert wird, entfallen meine entsprechenden Einwände natürlich.
@ posteo: „…dass es bei unbeschränkter Zuwanderung irgendwann zu Verteilungskämpfen kommen wird, sei es um Land, oder um andere Ressourcen, …“
Das mit der unbeschränkten Zuwanderung ist nach der heutigen Gesetzeslage nicht möglich. Es gibt zahlreiche Regularien, die deutliche Hürden bei der Zuwanderung aufstellen. Eine unbeschränke – also auch unkontrollierte – Zuwanderung gibt es nicht in Deutschland.
Saadiya ist die Beste.
Der islamophobe Diskurs wird weiter Karriere machen- einfach weil sehr viele unterschiedliche Akteure daran ein Interesse haben.
1) Sicherheitspolitik
Innenminister können die Budgets der Geheimdienste und Nachrichtendienste rechtfertigen
2) Anti-Anti-Rassismus
Blaming the Victim – nicht die Politik und die Ökonomie sind an der schlechten Lage der Migranten schuld, sondern die Religion und die kulturelle Lebenswelt
3) Israel Lobby in den USA, UK und diverse deutsche Transatlantiker signalisieren, dass die Europäer auf gar keinen Fall vorhaben, dass Petro-Dollar System mittels derer die FED den Dollar als Leitwährung stützt zugunsten des Euros zu verändern.
4) Anti-Türkei EU Beitritt
Man möchte nicht noch mehr US Verbündete in der EU haben – neben UK, Polen und Co. die das Bemühen um ein deutsches Europa durchkreuzen können.
5) ABM für Henryk Broder und Necla Kelek
Sonst gäbe es keine Arbeitsplätze mehr für sie
6) Überwindung der europäischen Identitätsschwäche
Leider ist die EU undemokratisch und die Menschen sind nationalistisch. Um ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen, braucht man einen äußeren und inneren Feind in Form eines signifikanten Anderen
7) USA will keine europäische Vorherrschaft im Nahen Osten oder etwas das auch im Ansatz nach einer Energie Kooperation riecht.
8) Rußland möchte keinen Ausgleich zwischen der arabischen Welt und Europa,, dami seine Energie-Waffe nicht stumpf wird
9) Japan möchte keinen Ausgleich zwischen Europa und der arabischen Welt, weil es seine Energieversorgung gefährden könnte.
10) Indien macht sich Sorgen wegen seiner Energieversorgung, falls Europa die arabische Welt zu seinem Hinterhof macht. Außerdem könnten Jihadisten die Existenz Indiens in Frage stellen. Europa ist ein gefährliches Ruhelnd für islamischen Terrorismus.
11) China braucht ein gewisses Level an Islamophobie in Europa, um die arabischen Staaten zum Bündniswechsel zu bewegen.
12) Rechtskonservative und Rechtsradikale sehen Islamophobie als Durchlauferhitzer und Gewächshaus für ihre eigenen Organisationen
13) Arabische Diktaturen fürchten sich vor einem revolutionären Islam in Europa
14) Rassisten aller Sorten erhoffen sich negative Spillover-Effekte auf andere Migrantengruppen
@Han Yen
Ad 1) Sicherheitspolitik
Für die Budgets der Geheimdienste und Nachrichtendienste finden sich auch genügend andere Begründungen (z. b. NSA)
Ad 2) Anti-Anti-Rassismus
Warum trifft der Anti-anti-Rassismus nicht alle Migranten in gleicher Weise? Siehe auch ad 14)
Ad 3) Deutsche Transatlantiker
Wer war an der Einführung des Euro maßgeblich beteiligt? Soweit ich mich erinnere, ein deutscher Transatlantiker namens Helmut Kohl.
Ad 4) Anti-Türkei EU Beitritt
Die Mehrheit der EU-Partner stehen einem Türkeibeitritt aber ebenfalls skeptisch gegenüber.
Ad 5) ABM für Henryk Broder und Necla Kelek
Das trifft auf alle Publizisten zu.
Ad 6) Überwindung der europäischen Identitätsschwäche
Wenn die EU undemokratisch ist, sollte die bestehende EU erst einmal demokratisiert werden. Wenn die Menschen nationalistisch sind, könnte das auch an der Brüsseler Fremdherrschaft liegen. Für ein Zusammengehörigkeitsgefühl der EU kann man auch andere Wirtschaftsräume zum gemeinsamen ökonomischen Konkurrenten erklären.
Ad 7) – 10) + 13) USA, Russland , Japan, Indien machen sich Sorgen wegen ihrer Energieversorgung..Außerdem könnten Jihadisten die Existenz Indiens in Frage stellen. …Arabische Diktaturen fürchten sich vor einem revolutionären Islam in Europa
Zusammenhang mit Islamophobie unklar.
Ad 11) China braucht ein gewisses Level an Islamophobie in Europa, um die arabischen Staaten zum Bündniswechsel zu bewegen.
Für Wirtschaftsbeziehungen haben ideologische Differenzen selten eine Rolle gespielt.
Ad12 +14) Rechts- …..radikale sehen Islamophobie als Durchlauferhitzer …für ihre eigenen Organisationen + erhoffen sich negative Spillover-Effekte auf andere Migrantengruppen.
Rechtsradikale solidarisieren sich teilweise mit Muslimen, wo es um Antisemitismus geht. Statt Spillover-Ereffekt ist auch ein Solidarisierungseffekt entlang religiöser Grenzen zu bemerken (das christliche Abendland, der aufgeklärte Atheismus)