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Ohnmacht menschlicher Vernunft

Wie deutsche Medien den Israel-Krieg legitimieren

Verrückt und abartig, abartig und verrückt – diese Worte beschreiben treffend die derzeit durch die vorherrschenden Medienanstalten in Deutschland geführte Debatte bezüglich des Israel-Kriegs.

Von Ramadan, Akbulut Dienstag, 12.08.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13.08.2014, 21:51 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

Insbesondere die wachsende Zunahme von Beiträgen zum Thema Israel-Krieg, in denen Parallelen zu einem vermeintlich „muslimischen Antisemitismus“ gezogen werden, verdeutlicht die gegenwärtige gewaltige Unfähigkeit einer rationalen Beschäftigung mit den derzeitigen Ereignissen in Gaza, die sich vor allem durch das bisherige Ausbleiben einer detaillierten Hintergrundanalyse des als „Selbstverteidigungskrieg“ legitimierten Israel-Kriegs, einer umfassenden Darstellung der faktischen Verhältnisse sowie einer ernsthaften politischen Thematisierung bzw. juristischen Prüfung der israelischen Militäroperationen im Hinblick auf ein vorsätzliches Kriegsverbrechen ausdrückt.

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Das verbreitete mediale Interesse an diesem „Kriegsverbrechen“ seitens der israelischen Regierung bot die Möglichkeit, die breite Öffentlichkeit zu informieren und aufzuklären. Information und Aufklärung – Forderungen die auch in den westlichen Gesellschaften bezüglich der Situation im Nahen Osten von großer Bedeutung sind. Die räumliche Entfernung allein kann nicht als Erklärung von Ignoranz und Zurückhaltung herhalten. Allgemein bekannt ist die finanzielle, militärische und politische Unterstützung Israels seitens führender westlicher Staaten. Die Mittäterschaft in Form einer utilitaristischen – unaufrichtigen – Unterwürfigkeit gegenüber Israel oder in Form einer apathischen Tatenlosigkeit der zuständigen Politiker (in den USA, aber auch in Deutschland) an den Morden mehrerer tausender unbeteiligter Menschen im Gaza-Streifen, ist nicht abzustreiten. Durch die repräsentative Funktion der Volksvertreter hat aber jeder Bürger durch sein Wahlrecht innerhalb einer Demokratie die Pflicht, seine Kritik, seine Ablehnung, seine Verurteilung dieses Krieges und der befürwortenden Haltung unserer Politiker Ausdruck zu verleihen.

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Vor dem Hintergrund der Schwere der Tat erscheint der Aufschrei in der deutschen Bevölkerung, noch viel zu gering zu sein. In einer Gesellschaft, in der Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit leitende Prinzipien darstellen sollen, verwundert die geringe Empörung des Volkes sehr.

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Ein kollektives Abgestumpft-sein und die kollektive Unfähigkeit, Mitgefühl zu entwickeln, erscheinen als Begründungsversuche unzureichend und unpassend. Die verzerrte Berichterstattung hinsichtlich des Israel-Kriegs und die direkte Verbindung zu antisemitischen Übergriffen durch muslimische Jugendliche oder junge Erwachsene in der deutschen Migrationsgesellschaft sowie die derzeit beobachtbare mediale Überrepräsentanz des konstruierten Phänomens „Islamismus“ insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Medien, liefern differenziertere Erklärungsmodelle des ausbleibenden einheitlichen Eintretens für das Ende der Bombardierung einer Zivilbevölkerung und für die zur Rechenschaft zu ziehenden Kriegsverantwortlichen.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang die starke Zunahme des medialen Interesses am „Islamismus-Thema“, deren Hintergründe es genauer zu hinterfragen gilt. Durch die Eingabe des Begriffs „Islam“ beispielsweise in die Suchleiste der ARD-Mediathek, wird man eine Reihe von Videobeiträgen fast ausschließlich über sogenannte „Islamisten“ erhalten. Hierbei lässt sich feststellen, dass das „Islamismus-Thema“ nach einer kurzen Pause (seit April 2014) am 1. Juni wieder in den Tagesthemen aufgegriffen wurde und sich seitdem mit immer kürzer werdenden Zeitspannen zwischen den Beiträgen bis dato wie folgt fortsetzt:

„Islamistischer Terror im Nordwesten Irak“ 1, „Kampf gegen Islamisten im Irak“ 2, „Nigeria: Kampf gegen islamische Terroristen“ 3, „Terroranschlag in Kenia“ 4, „Die Gotteskrieger der ISIS“ 5, „Krieg der ISIS-Terroristen – Kommt ein führender Dschihadist aus Deutschland?“ 6, „Irak: Einschätzungen von Volker Schwenck“ 7, „Die Isis-Milizen weiter auf dem Vormarsch“ 8, „Kenia: Die Angst kehrt zurück“ 9, „Blutiger Feldzug – wie gefährlich sind die islamistischen Gotteskrieger?“ 10, „Salafisten in Deutschland“ 11, „Islamisten auf dem Vormarsch – Tödliche Gefahr für Deutschland?“ 12, „Die ausgeklügelte Propaganda des islamischen Staates“ 13, „Irak: Flüchtlinge in Ebil“ 14, „Syrische Christen: Mobbing“ 15, „Das Leid christlicher Flüchtlinge in Asylbewerberheimen“ 16, „Wie deutsche Islamisten unbehelligt nach Syrien reisen“ 17, „Sterben für Allah? Der Weg deutscher Gotteskrieger nach Syrien“ 18, „Irak: Menschen auf der Flucht vor der Terror“ 19.

Die Aufzählung solcher Beiträge, die den Rezipienten in unerträglicher Redundanz eine (Islam-)Angst verbreitende Botschaft zu indoktrinieren versucht, ließe sich hier noch schier endlos fortsetzen. D.h., ein Bemühen um Nachrichtenvielfalt in der journalistischen Beschäftigung mit dem Thema „Islam“, die über eine einseitige Vermittlung von Gewaltaspekten hinausgeht, scheint in der „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“ nicht zu existieren. Angesichts der anhaltenden medialen Überflutung von Informationen zu radikalisierten Menschen, die – weil sie einen muslimischen Hintergrund haben – als „Islamisten“ betitelt werden, lässt sich an dieser Stelle die dringende Frage aufwerfen, zu welchem Zweck die Dramatisierung des konstruierten Bildes vom „radikalen Islamisten“ dient. Vor dem eingangs explizierten Hintergrund scheint die aktuelle Schürung einer medial inszenierten „antimuslimischen Hetze“ nicht zufällig zu erfolgen. Sie dient u.E. vorrangig der Dethematisierung der vorsätzlichen Rechtsbrüche, die derzeit durch die israelische Armee in Gaza begangen werden und somit der stillen Legitimierung des Israel-Kriegs.

Die Tatsache, dass man häufig in der Rubrik „Ähnliche Beiträge“ bei Beiträgen zum Israel-Krieg nunmehr vermehrt Berichte findet, in denen es um Gewalttaten oder Verbrechen muslimischer Einzeltäter an jüdischen und christlichen Mitbürgern oder um „Islamist“ markierte Menschen geht, deutet auf bewusste Einflussnahme durch Verzerrungen in der Berichterstattung hin, die zu Legitimationszwecken instrumentalisiert werden. In der Folge wirkt sich diese Funktionalisierung auf den Medienkonsumenten wie folgt aus: Durch die mediale – bewusste – Schärfung des konstruierten Feindbildes „Muslim“ parallel zu den Ereignissen in Gaza, wird die Wahrnehmung der Situation von muslimischen Opfern im Gaza-Streifen durch das in den Vordergrund gerückte Bild vom „kampfbereiten Islamisten“ überlagert. „Den Muslim“ oder „die Muslime“ als Opfer zu betrachten erscheint unvereinbar vor diesem Hintergrund. Auf dieser Grundlage kann der Angriff auf Gaza subtil als Prävention als notwendige Verteidigungsstrategie vermittelt werden, worauf in den gegenwärtigen Diskussionen über den Israel-Krieg auch vermehrt affirmativ zurückgegriffen wird. Anstatt der intensiven und analytischen Auseinandersetzung bezogen auf den Nahost-Konflikt zur Aufklärung über die sozial-politische Lage in Gaza und zur Information über die historischen Gegebenheiten, dominiert der Versuch der Legitimierung kriegerisch gegen Muslime vorgehen zu dürfen bzw. zu müssen.

In Anbetracht der hohen Opferzahl (darunter viele Säuglinge, Kinder, Frauen und Senioren) innerhalb weniger Wochen in Gaza auf der Basis eines unaufgeklärten Mordfalls an drei jüdischen Schülern, mutet diese Vorgehensweise geradezu paradox an. Anstatt die Täter der getöteten Jugendlichen gezielt zu suchen, indem Ermittlungen aufgenommen werden, Beweise sichergestellt werden etc. fließt die gesamte Energie darin, einen Krieg zu legitimieren, der an Grausamkeit und Sinnlosigkeit kaum zu übertreffen ist.

Die Akzentverschiebung in der Berichterstattung von einer Betrachtungsweise auf eine machtlose muslimische Zivilbevölkerung in Gaza hin zu einer Fixierung auf hasserfüllte Einzeltäter mit muslimischen Hintergrund, trübt nicht nur den Blick auf die gravierende Unverhältnismäßigkeit der israelischen Kriegsführung, sondern macht auch die Öffentlichkeit im Zeitalter von Menschenrechten unempfänglich für die Wahrnehmung menschlicher Verpflichtungen und das zeugt von einer unentschuldbaren Ohnmacht menschlicher Vernunft.

  1. am 10.06.14 / Tagesthemen
  2. am 14.06.14 / Tagesthemen
  3. am 15.06.14 / Weltspiegel
  4. am 16.06.14 / Mittagsmagazin
  5. am 17.06.14 / Mittagsmagazin
  6. am 17.06.14 / report MÜNCHEN
  7. am 18.06.14 / Mittagsmagazin
  8. am 20.06.14 / Mittagsmagazin
  9. am 22.06.14 / Weltspiegel
  10. am 22.06.14 / Günter Jauch
  11. am 30.06.14 / Mittagsmagazin
  12. am 02.07.14 / Anne Will
  13. am 22.07.14 / REPORT MAINZ
  14. am 28.07.14 / Mittagsmagazin
  15. am 29.07.14 / Mittagsmagazin
  16. am 20.07.14 / report MÜNCHEN
  17. am 29.07.14 / report MÜNCHEN
  18. am 04.08.14 / Reportage/Dokumentation
  19. am 05.08.14 / Tagesschau
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  1. aloo masala sagt:

    @Gero

    Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Deswegen frage ich Sie noch einmal: Was ist für Sie die gelebte Realität?

    Die Frage stelle ich, weil Sie behaupten, ich würde die Wirklichkeit schönreden. Sie haben die Gelegenheit, Ihren Vorwurf zu begründen. So ist das üblich, wenn man in einer Diskussion vorankommen will.

  2. Gero sagt:

    Für aloo masala: Gelebte Realität im Gazastreifen ist, dass die Führung der Hamas mitsamt ihren Kämpfern die Auslöschung Israels auf dem Programm (oder der Charta) hat, aloo masala.

    Was soll ihr Wortspiel? Mein „Vorwurf“ ist begründet. Und er lautet, dass Sie, aloo masala, die Charta der Hamas keinreden, ihr geradezu Harmlosigkeit bescheinigen wollen mit dem Hinweis, niemand in Gaza interessiere sich dafür.

    Und deshalb meine beiden Fragen an Sie, deren Beantwortung Ihrerseits nun ansteht:

    Frage 1 – weshalb wirft die Hamas diese Charta, in der die Vernichtung Israels als Ziel genannt wird, nicht in den Papierkorb, wenn sie schon keine Bedeutung haben soll, wie Sie in Ihren vorherigen Beiträgen suggerieren?

    Frage 2 – Wie stehen Sie, aloo masala, zum Existenzrecht Israels?

    Und nochmal zum Schluss – wenn jemand die Charta der Hamas kennt (und ich gehe davon aus, dass das bei Ihnen, aloo masala der Fall ist) und gleichzeitig behauptet, der Inhalt dieses Dokuments sei bedeutunglos, „weil die Bewohner Gazas den Inhalt nicht kennen“, der redet sich die Wirklichkeit schön – s. mein erster Satz ganz oben….

    In der Diskussion wären wir längst weiter, wenn Sie auch endlich mal die Fragen beantworten würden, die Ihnen gestellt werden.

  3. aloo masala sagt:

    @Gero

    —-
    Gelebte Realität im Gazastreifen ist, dass die Führung der Hamas mitsamt ihren Kämpfern die Auslöschung Israels auf dem Programm (oder der Charta) hat,
    —–

    Für die Charta trifft das ohne Zweifel zu. Für die gelebte Realität ist das nicht weiter ernst zu nehmen. Das ist ähnlich lächerlich wie die Behauptung der USA, dass Cuba eine Bedrohung darstelle. Wie soll eine Ameise einen Elefanten vernichten können?


    Und er lautet, dass Sie, aloo masala, die Charta der Hamas keinreden, ihr geradezu Harmlosigkeit bescheinigen wollen mit dem Hinweis, niemand in Gaza interessiere sich dafür.

    Wenn Sie aufmerksam gelesen hätten, dann würden Sie wissen, dass ich die Charta der Hamas als krass antisemitisch verurteile. Der Charta bescheinige ich keine Harmlosigkeit. Alles was ich sage ist, dass die Charta für die gelebte Realität bedeutungslos ist. Das ist ein Unterschied. Für die Charta interessiert sich nur die israelische Propaganda.

    —–
    Frage 1 – weshalb wirft die Hamas diese Charta, in der die Vernichtung Israels als Ziel genannt wird, nicht in den Papierkorb, wenn sie schon keine Bedeutung haben soll, wie Sie in Ihren vorherigen Beiträgen suggerieren?
    —–

    Das ist eine gute Frage. Eine Schlussfolgerung wäre, die Hamas steht buchstabengetreu hinter ihrer Charta, die sie zum Teil nicht kennen. Die Realität sieht anders aus.

    Meine Vermutung ist eher, dass die Hamas die Charta so belässt wie sie ist, um nicht die Zustimmung der extremsten Antizionisten unter den Palästinensern zu verlieren. Wenn die Hamas die Charta für ungültig erklärt, wird das weder etwas positives für die Palästinenser noch für die Hamas bringen.


    Frage 2 – Wie stehen Sie, aloo masala, zum Existenzrecht Israels?

    Das hängt von den Grenzen ab. Ich würde die Existenz von Israel in den Grenzen von 1967 anerkennen. Ich würde auch die Existenz des Staats Israels anerkennen, wenn die Palästinenser und Israel zu einer verbindlichen Regelung kommen.

    Ich kann aber keinen Staat anerkennen, der sich weigert seine Grenzen klar zu definieren. Ich kann einem Staat keinen Blankoscheck ausstellen und sagen, ich erkenne euch an, egal was ihr euch noch alles völkerrechtswidrig unter dem Nagel reißt. Würde ich das Existenzrecht Israels anerkennen, dann lehne ich gleichzeitig das Existenzrecht der Palästinenser ab. Das ist auch was Israel macht, es erkennt bis heute nicht das Existenzrecht Palästinas an.

    Das ich das Existenzrecht Israels ablehne, bedeutet nicht, dass die Juden ins Meer getrieben werden sollen. Israel hat in den letzten 100 Jahren Fakten geschaffen, Israel muss also um der jüdischen Einwanderer willen weiter existieren. Das ist das Gebot der Menschlichkeit. Aber Israel hat für mich aktuell kein Existenzrecht, solange es mir nicht klar sagt, was Israel mit Israel überhaupt meint.

  4. Marianne sagt:

    „Für aloo masala: Gelebte Realität im Gazastreifen ist, dass die Führung der Hamas mitsamt ihren Kämpfern die Auslöschung Israels auf dem Programm (oder der Charta) hat, aloo masala.“
    Sie scheinen nicht zu wissen, was Realität ist: Realität im Gazastreifen ist die Einkesselung, die Einschränkung bzw. Unmöglichmachung einer Berufsausübung, willkürliche Razzien, wilkkürliche Verhaftungen, Folter, willkürliche Tötungen durch Israel. Die Tötung von fast 2000 Menschen, Kinder, Alte, Männer, Frauen, durch Israel. Die Unmöglichkeit, das Gefängnis zu verlassen. usw. DAS ist Reaslität, ein Papier dagegen ist KEINE Realität. Die Hamas verlangt nicht die Auslöschung Israels, sondern ein Ende der Blockade und vieles andere Vernünftige mehr.

    Und wenn Sie hier dauernd auf der Charta der Hamas rum reiten, wie finden Sie das:

    .“Die Palästinenser sind Tiere (Bestien), die auf zwei Füßen gehen.”

    „Unsere Rasse ist die Herrenrasse. Wir sind wie Gott auf diesem Planeten. Wir unterscheiden uns von anderen Rassen wie diese sich von Insekten unterscheiden. Im Vergleich zu uns sind andere Rassen wie Vieh, sie sind der Abfall der Menschheit. Es ist unsere Bestimmung, über die anderen, minderwertigen Rassen zu herrschen. Sie werden unsere Füße lecken und uns wie Sklaven dienen.” (Menachem Begin in einer rede vor der Knesset am 25. Juni 1982)

    „Wenn wir das Land besiedelt haben, werden die Araber nur noch wie betäubte Kakerlaken in einer Flasche herumhuschen können.”
    “Wir erklären öffentlich, dass die Araber kein Recht haben, sich auch nur einen Zentimeter auf Eretz-Israel (Groß-Israel) niederzulassen.“ (Raphael Eitan, Generalstabschef der israelischen Armee , veröffentlicht in der Times vom 14.04.1883)

    „Wir müssen Terror, Attentate, Einschüchterungen, Landnahme sowie den Stopp aller sozialen Leistungen benützen, damit Galiläa seine arabische Bevölkerung los wird.” (Yisrael Koenig im König-Memorandum, ein israelisches Regierungsdokument)

    „Wir müssen uns darauf vorbereiten, in die Offensive überzugehen. Unser Ziel ist Libanon, Transjordanien und Syrien zu zerschlagen. Der schwache Punkt ist Libanon, denn das Moslem-Regime ist künstlich und für uns leicht zu unterminieren. Wir werden dort einen christlichen Staat etablieren, dann werden wir die Arabische Legion zerschlagen, Transjordanien eliminieren und Syrien wird an uns fallen. Daraufhin werden wir bombardieren, weitergehen und Port Said, Alexandria und Sinai einnehmen.“ (Ben Gurion in einer Rede vor der Knesset im Mai 1948)

    2Wir müssen alles tun, um sicher zu gehen, dass sie (die Palästinenser) niemals zurückkommen:“ (Ben Gurion, Tagebucheintrag vom 18.07.1948)

    Wie sollen wir die besetzten Gebiete zurückgeben? Es gibt niemanden, dem man sie zurückgeben könnte.” und „So etwas wie die Palästinenser gibt es nicht, sie existierten nie!” (Golda Meir)

    „Eine Millionen Araber sind nicht einmal einen jüdischen Fingernagel wert.“ (Rabbi Jacob Peren, veröffentlicht in der New York Times vom 28.02.1994)

    Ovadia Josef, ehemaliger Großrabbiner des Staates Israel, ein Mann der nicht nur mächtig ist, sondern auch ein enormes Ansehen genießt, behauptet am 10. Oktober 2010, dass “alle Nicht-Juden (Goyim) auf der Welt seien, um Juden zu dienen. Gott habe ihnen ausschließlich zu diesem Zweck ein Leben auf der Welt geschenkt.”

    http://pakhtunkhwa911.wordpress.com/2012/05/18/israelische-wurdentrager-uber-palastina-und-den-rest-der-welt/

    http://www.haaretz.com/jewish-world/adl-slams-shas-spiritual-leader-for-saying-non-jews-were-born-to-serve-jews-1.320235

    „Schon im Jahre 1947 begann die Vertreibung der Palästinenser aus ihren Gebieten. Radikale Terrororganisationen wie “Irgun” oder “Lechi”, auch “Stern-Gruppe” genannt, spielten hierbei eine wichtige, grausame Rolle. Bis zur Gründung im Mai 1948 waren schon zahlreiche palästinensische Dörfer dem Erdboden gleich gemacht. Die Namen der Dörfer kennt heute niemand mehr. Sämtliche Namen wurden damals auf die Schnelle durch hebräische Namen ersetzt. Die ursprünglichen Namen dieser Dörfer sind auf keiner Landkarte mehr zu finden. Sie wurden regelrecht aus der Geschichte getilgt. So wurde aus Jibta das Kibbutz Gvat oder aus Huneifis das Kibbutz Sarid. Die damaligen arabischen Einwohner wurden verjagt oder ermordet. Ihre Häuser wurden mit Planierraupen und Sprengsstoff “bearbeitet”. Bis zum Jahre 1950 wurden über 500 palästinensischer Dörfer auf diese Weise vernichtet. Der ehemalige israelische Außenminister Mosche Dajan behauptete einst, “dass es keinen einzigen Ort in ganz Israel gebe, welcher nicht zuvor von Arabern besiedelt gewesen war.”“

    Aber das ist natürlich alles nicht der Rede wert, und hat mit Realität Ihrer Meinung nach nichts zu tun.

    http://pakhtunkhwa911.wordpress.com/2012/05/14/nakba-und-64-jahre-israel/

  5. u. h. sagt:

    Sehr geehrte Kommentatoren!

    Die Diskussion scheint mir vom Thema wegzulaufen. Thema ist, wie in der Überschrift angedeutet, das Verhalten der deutschen Medien. Das scheint mir nicht objektiv zu sein, sondern wie durch eine israelische Brille gefiltert – sie folgt in vielen Punkten der israelischen Propaganda, die Israel, wie bisher, als den von bösen Tätern bedrängten Staat ausgibt, obwohl die Täter in der israelischen Regierung sitzen. Warum ist es nötig gewesen, bei der angeblichen Suche der Mörder von drei Jugendlichen drei Kinder zu töten? Warum wird ein Krieg vorgeblich gegen die Hamas als Täter geführt, obwohl Israel schon vor dem ersten Schuß bekannt war, daß die Hamas am Tod unschuldig war? Warum springen die Medien willig auf die israelische Propaganda auf und belügen uns? Es ist schwer, die Wahrheit zu finden, und die medial beeinflußten halten dies, die Denkenden jenes für die Wahrheit. Die Verfasser des Hauptbeitrags haben verdienstvollerweise auf dieses Hauptproblem aufmerksam gemacht – sie haben nachgedacht. Chapeau!

  6. Mathis sagt:

    @aloo masala
    Israel existiert. Es ist Humbug, diese Existenz an Bedingungen zu knüpfen,z.B: die Existenz eines Palästinenserstaates.Die Existenz von zwei Staaten muss ja von beiden Parteien aus realisiert werden.Dies allein in die israelische Verantwortung zu stellen, würdigt die Palästinenser ja wiederum zu einem „koloniasierten“ Volk herab, das die Weichenstellungen anderer zu akzeptieren hat.Dass dies so nicht ist, sondern eine für beide Staaten akzeptable Lösung bis heute nicht gefunden wurde, ist das Problem des Nahostkonflikts.Beide Seiten haben nicht das geringste Vertrauen in die Friedfertigkeit des anderen.Misstrauen, ob berechtigt oder nicht, ist aber die denkbar schlechteste Voraussetzung für eine Lösung des Konflikts.Klar dürfte aber jedem noch so großen Israel-Kritiker sein: Mit der Hamas wird Israel zu keiner Einigung kommen.

  7. Mike sagt:

    Marianne: soll ich im Gegenzug über Seiten hinweg Zitate arabischer Politiker zu Israel hier einstellen? Was bezwecken Sie mit Ihrer allmählich abstoßenden Hetze gegen den Staat Israel?

  8. Marianne sagt:

    Ich betreibe keine „abstoßende Hetze“, sondern benenne Fakten. Wer ständig über die Charta der Hamas lamentiert, aber die Vorhaben Israels und die Aussagen seiner Politiker verschweigt, betreibt einseitige Hetz-Propaganda. Somit ist es dringend geboten, die Ausgewogenheit herzustellen.
    @ Mathis: Das wird ja immer doller, was Sie hier schreiben – Die Existenz Israels, das nach Ihren Worten ja eh besteht, ist an keinerlei Bedingungen zu knüpfen, darf also einseitig ohne Einverständnis der dort vertriebenen Bevölkerung „realisiert“ werden, wobei zwecks Gründung dieses Staates erstmal die gesamte ansässige Bevölkerung vertrieben und deren Dörfer plattgemacht wurden. Aber der israelische Staat muss nicht von 2 Staaten „realisiert“ werden. Das haben die ohne Bedingungen zu akzeptieren, Ihrer Ansicht nach. Aber die Existenz von 2 Staaten, die geht nicht, weil die von 2 Staaten zu „realisieren“ ist, und Israel etwas dagegen hat. Unglaublich, wie Sie über die Rechte der Palästinenser hinweg gehen, die angeblich einen eigenen Staat nicht realisieren können, weil der von 2 Staaten angeblich zu realisieren sei. Weshalb ist denn der israelische Staat nicht von 2 Staaten zu realisieren und muss von den Vertriebenen bedingungslos akzeptiert werden?

    Noch perfider Ihr Versuch, die Weigerung des israelischen Staates, einen zweiten Staat realisieren zu wollen, zu einem angeblichen Vorteil für die Palästinenser umzudeuten, weil die zu einem „kolonialisierten Volk herabgewürdigt“ würden, wenn Israel den Palästinensern, die seit Jahrzehnten zu einem kolonialisierten Untervolk herabgewürdigt werden, endlich einen eigenen Staat und die Freiheit zugestehen würde. Unglaublich, wie Sie hier die Dinge verdrehen, unglaublich Ihre Ignoranz bezüglich der minimalsten Grundlagen des humanitären Völkerrechts und jedweder Art von Gerechtigkeit.

  9. Marianne sagt:

    Und noch eins, Herr Mike; Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Methoden die glühenden Verteidiger der israelischen Aggressionspolitik die Realitäten verdrehen: Abstoßend sind die rassistischen Gewalt-, Großmacht- und Herrenmenschenphantasien zahlreicher Politiker und Würdenträger des israelischen Staates. Abstoßend ist es außerdem, wenn glühende Verteidiger der israelischen Aggressionspolitik die Kritiker derselben als „abstoßend“ beschimpfen, in dem Versuch, sie mundtot zu machen und sie daran zu hindern, das einzustellen oder zu sagen, was der Wahrheit entspricht. Diese Zitate entsprechen der Wahrheit und es gibt noch sehr viel mehr davon.

  10. aloo masala sagt:

    @Mike

    Bitte stellen Sie im Gegenzug die Zitate der Hamas-Führer ein (nicht aller arabischen Politiker).