Gegründet
Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus
„Fünf Mal pro Woche findet in Deutschland eine Kundgebung gegen Flüchtlinge statt, einmal pro Woche wird ein Anschlag auf Unterkünfte verübt" so Andreas Lipsch, Mitbegründer der neuen Stiftung der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Dienstag, 16.09.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.09.2014, 18:11 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Mit prominenter Unterstützung hat die neue „Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ihre Arbeit aufgenommen. Zum Vorsitzenden des Stiftungsrats wurde am Sonntag in Frankfurt am Main der Ex-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Theo Zwanziger, gewählt. Seine Stellvertreterin ist Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne). Auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, der Vorsitzende von Pro Asyl, Andreas Lipsch, und der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen beteiligten sich an der Gründung.
„Fünf Mal pro Woche findet in Deutschland eine Kundgebung gegen Flüchtlinge statt, einmal pro Woche wird ein Anschlag auf Unterkünfte verübt“, sagte Lipsch. Die Stiftung mit Sitz in Darmstadt will die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die seit 1979 stattfinden, fördern. Der Interkulturelle Rat als Veranstalter darf als gemeinnütziger Verein kein Vermögen bilden. Die Stiftung stellt ein Gründungskapital von 50.000 Euro sowie Zustiftungen von weiteren 40.000 Euro zur Verfügung.
„Wir müssen in die Schulen und Vereine gehen“, sagte Zwanziger. „Überall, wo Menschen sich begegnen, wollen wir präsent sein.“ Roth verwies auf die jüngste Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wonach vor allem Sinti und Roma bei vielen Deutschen weiter auf erhebliche Vorbehalte stoßen. Muslime würden häufig mit Islamisten und Terroristen gleichgesetzt. Angesichts des wachsenden Flüchtlingselends in der Welt sei ein Schutz der Betroffenen notwendig und nicht ein Schutz vor ihnen, so die Grünen-Politikerin.
Pleitgen sagte, Rassismus sei wie Krebs: „Er sitzt tief drin, erscheint unausrottbar; kaum ist er an einer Stelle besiegt, taucht er an einer anderen wieder auf.“ Jung betonte, die hessen-nassauische Kirche wolle als in die Gesellschaft wirkende Kraft den Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Homophobie unterstützen. Viele Menschen brächten heute Religion eher mit Krieg in Verbindung. Umso mehr müsse die Friedenskraft des Evangeliums zur Wirkung gebracht werden.
Die nächsten Internationalen Wochen gegen Rassismus beginnen am 16. März 2015. Die Zahl der 66 Veranstaltungen in diesem Jahr soll dann mit Hilfe der Stiftung noch übertroffen werden. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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