TV-Tipps des Tages
26.09.2014 – Moschee, JVA, Muslime, Migration, Asyl, Ausländer
TV-Tipps des Tages sind: Moscheebau hinter Gittern: In der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf sitzen rund 50 junge Männer ein. Etwa ein Drittel von ihnen sind Muslime; Glaube, Liebe, Kapital: Die Katholische Kirche und ihre Finanzen; Welt in Bewegung: Migration als Ausweg; Asül für Alle
Von Ümit Küçük Freitag, 26.09.2014, 8:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25.09.2014, 23:01 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Moscheebau hinter Gittern
In der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf sitzen rund 50 junge Männer ein. Etwa ein Drittel von ihnen sind Muslime. Einen hauptamtlichen Imam aber gibt es nicht – im Gegensatz zu christlichen Geistlichen. Und während die JVA ein eigene Gefängniskirche hat, haben die muslimischen Jugendlichen keinen eignen Raum, indem sie beten können.
Dabei spielt der Glaube für junge Muslime gerade im Gefängnis eine große Rolle. Zwar kommt alle paar Wochen ein ehrenamtlicher Imam in die JVA, doch das reicht nicht aus, um die Jugendlichen aufzufangen. Viele beten in ihren Zellen und tauschen sich untereinander über Glaubensfragen aus.
Damit sind sie anfällig für die Schwarz-Weiß-Ideologien junger Islamisten. Einer, der den jungen Muslimen im Gefängnis eine andere Perspektive geben möchte, ist Melih Kesmen. Für den Designer und gläubigen Muslim ist der Islam ein selbstverständlicher Teil der deutschen Gesellschaft – mittendrin, selbstbewusst und aufgeschlossen. Er gestaltet in der JVA Ronsdorf einen Moscheeraum, indem die muslimischen Häftlinge in Zukunft beten sollen. Wichtig ist ihm: Die Jugendlichen selbst sollen mithelfen. Reporterin Mareike Wilms hat den Prozess über Monate hinweg begleitet. Fr, 26. Sep • 17:15-17:30 • PHOENIX
Glaube, Liebe, Kapital
Die Katholische Kirche und ihre Finanzen. Vom 22. bis 26. September 2014 fand in Fulda die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt, ein Thema dabei: die Kirchenstatistik des Jahres 2013. Und die sieht nicht gut aus: Rund 179.000 Menschen sind allein im vergangenen Jahr aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Die „ZDFzoom“-Autoren Nina Behlendorf und Nicolai Piechota nehmen den Hauptgrund für die neue Austritts-Welle ins Visier: die undurchschaubaren Finanzen. Fr, 26. Sep • 18:00-18:30 • PHOENIX
Welt in Bewegung 6/6
Migration als Ausweg. In den Medien tauchen Migranten häufig nur im Zusammenhang mit Problemen auf. Ihre Leistung für diese Gesellschaft wird gerne übersehen. Dabei sind ganze Branchen wie die Gastronomie oder das Gesundheitswesen auf Einwanderer angewiesen. Deutschland leidet unter einem gravierenden Ärztemangel, Tendenz steigend. Ohne Ärzte aus dem Ausland wäre die Versorgung bereits jetzt nicht mehr gewährleistet. Der Migrationsforscher und Politikberater Professor Klaus J. Bade erklärt, warum dies vorauszusehen war und weshalb das Land eine konzeptorientierte Migrations- und Integrationspolitik braucht.
Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Migration; Grenzen überschreiten gehört zum menschlichen Grundcharakter. Die sechsteilige Sendereihe „Welt in Bewegung“ ist eine filmische Reise zu den Ursachen und Wirkungen, zu den Problemen und Chancen der Migration. Sie untersucht die unterschiedlichsten Aspekte der Wanderungen, deren Motivationen meist politische, historische, wirtschaftliche, religiöse, ökologische oder demographische Ursachen hatten und haben. Die einzelnen Folgen schildern die Probleme und Risiken aber vor allem auch die Chancen, die eine Welt in Bewegung der globalen Welt und auch unserer ganz unmittelbaren Umgebung bietet. Das Statistische Bundesamt hat erstmals 2006 die Größenordnung der „Menschen mit Migrationshintergrund“ ermittelt. Danach haben von den über 82 Millionen in Deutschland lebenden Menschen etwa fünfzehn Millionen einen Migrationshintergrund. Das sind gut achtzehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Unter ihnen sind neun Prozent Ausländer und knapp zehn Prozent deutsche Staatsangehörige. Fr, 26. Sep • 19:00-19:30 • ARD-alpha
Asül für Alle
Wenn eine Ausländerbehörde von Django Asül geleitet wird, ist das Chaos nicht weit. Wenn ihm dabei Rolf Miller ambitioniert zur Seite steht, naht das Inferno. Ihre tägliche Arbeit dreht sich um die Frage: Wer wird reingelassen? Wer wird rausgelassen? Und wer passt überhaupt hierher?
Mit schrägen Denkansätzen spüren die beiden grundverschiedenen Kabarettisten in „Asül für Alle“ diesen und anderen aktuellen Fragen nach. Sie treiben ihr Unwesen streng nach dem Motto: Echte Gaudi entsteht erst dann, wenn der Ernst der Lage bereits da ist. Erst recht, wenn Alfred Dorfer auftaucht, der als Gast mit von der Partie ist. Sa, 27. Sep • 01:40-02:25 • 3sat TV-Tipps
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