TV-Tipps des Tages
09.10.2014 – Lampedusa, Afrika, Flüchtlinge, Europa, Ausländer
TV-Tipps des Tages sind: Die Story im Ersten: Tod vor Lampedusa - Europas Sündenfall. In der Nacht zum 4. Oktober 2013 kenterte vor der Küste der kleinen italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit über 540 Flüchtlingen auf dem Weg von Afrika nach Europa
Von Ümit Küçük Donnerstag, 09.10.2014, 8:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.10.2014, 22:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Story im Ersten: Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall
Dokumentation – Film von Natalie Amiri und Ellen Trapp. In der Nacht zum 4. Oktober 2013 kenterte vor der Küste der kleinen italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit über 540 Flüchtlingen auf dem Weg von Afrika nach Europa. Mehr als 380 ertranken. Noch nie zuvor starben so viele Flüchtlinge auf einem Boot. Die Autorinnen Ellen Trapp und Natalie Amiri haben sich auf Spurensuche gemacht. Wer waren diese Menschen, die diese gefährliche Reise auf sich genommen haben? Und warum haben sie ihre Heimat verlassen?
In der Nacht zum 4. Oktober 2013 kenterte vor der Küste der kleinen italienischen Insel Lampedusa ein Boot mit über 540 Flüchtlingen auf dem Weg von Afrika nach Europa. Mehr als 380 ertranken. Noch nie zuvor starben so viele Flüchtlinge auf einem Boot. Papst Franziskus sprach aus, was Millionen erschütterter Menschen dachten: „Es ist eine Schande.“ Denn die Europäer schauen zumeist weg, schotten sich ab, wollen vom Schicksal dieser Menschen nichts wissen.
Die Autorinnen Ellen Trapp und Natalie Amiri haben sich auf Spurensuche gemacht. Wer waren diese Menschen, die diese gefährliche Reise auf sich genommen haben? Und warum haben sie ihre Heimat verlassen? In Wiesbaden fanden sie einen Überlebenden jener Nacht: Dawit, einen jungen Mann, der es nach jahrelanger Flucht durch Nordafrika auf jenes Flüchtlingsboot für die Fahrt über das Mittelmeer geschafft hatte. Er war unterwegs mit seinem Freund Bimnet, der in jener Nacht vor Lampedusa gestorben ist.
Der SWR-Film „Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall“ macht sich auf die Spur ihrer Flucht: Eritrea, Sudan, Libyen. Die Reporterinnen besuchten Verwandte, Freunde, Schicksalsgenossen. Im Laufe des Films werden so das ganze Drama, das Leid, die Angst, die Gefahr, die Verzweiflung, die Gründe für die Flucht nachfühlbar. Was Dawit und Bimnet stets vorantrieb: die Hoffnung. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. Vertrauen auf Europa, dort in Sicherheit und Würde einen Neuanfang machen zu können, jenseits von Verfolgung und Folter im eigenen Land.
Der Film ist ein erschütterndes Dokument für das Leiden von Menschen, das nicht im Fokus des Nachrichtengeschäfts steht. Und ein erschütternder Beleg dafür, mit wieviel Zynismus die Europäische Union ihre Abschottungspolitik betreibt. Doch immerhin: Seit jener Nacht hat ein Umdenken statt gefunden. Flüchtlinge werden inzwischen gerettet, wenn sie unterzugehen drohen. Aber noch immer sterben Menschen auf der abenteuerlichen Überfahrt. Do, 9. Okt • 20:15-21:00 • tagesschau24 TV-Tipps
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen