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Eine emotionale Geschichte

Westfälisches Landestheater zeigt Familiengeschichte von NSU-Opfer

Theater kann eine Möglichkeit sein, tragische Erlebnisse zu verarbeiten. Das Westfälische Landestheater in Castrop Rauxel will mit einer Inszenierung der Familiengeschichte von Semiya Simsek, Tochter des NSU-Terroropfers Enver Simsek, daran anschließen.

Freitag, 17.10.2014, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 20.10.2014, 8:57 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Das Westfälische Landestheater in Castrop Rauxel zeigt ab Freitag eine Inszenierung der Familiengeschichte von Semiya Şimsek, Tochter des NSU-Terroropfers Enver Simsek. Der Regisseur Christian Scholze hat ihr Buch „Schmerzliche Heimat“ für die Bühne bearbeitet. Şimsek schildert darin das Leben ihrer türkischen Familie in Deutschland und den Mord an ihrem Vater am 9. September 2.000 in Nürnberg. Der Blumenhändler Enver Şimsek war das erste Opfer der Neonazi-Terrorzelle NSU.

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Die Tochter berichtet in ihrem Buch, wie das Verbrechen und die Ermittlungspannen ihr Vertrauen in die Bundesrepublik erschütterten. Aus ihren bitteren Erfahrungen formulierte sie einen vielbeachteten Appell an die Gesellschaft, Verantwortung für einander zu übernehmen. Das Theaterstück trägt wie das Buch den Titel „Schmerzliche Heimat“ und ist eine Koproduktion mit dem Theater Hof. Die Vorstellungen sollen nach Angaben des Westfälischen Landestheaters durch Nachgespräche und theaterpädagogische Aufbereitungen sensibel begleitet werden.

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Große Verantwortung
„Unberührt wird das Publikum das Theater nicht verlassen. Die Zuschauer identifizieren sich automatisch mit den Figuren und fühlen mit ihnen mit. Das spüren wir auch jetzt schon in der uns sehr nahegehenden Probenarbeit“, so Regisseur Christian Scholze.

Schließlich spreche das Buch ein Thema an, dass jeden betrifft. „Durch die Unmittelbarkeit des Mediums Theater können wir die Situation der Protagonisten noch leichter nachempfinden und verstehen, dass wir alle in der Gesellschaft die Aufgabe haben, dass keine Familie ein solches Schicksal noch einmal erleben muss. Wir tragen als Theater eine große Verantwortung, wenn wir solche Themen angehen“, erklärt der Regisseur. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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