Noch viel zu tun
Spezielle Pflegeangebote für Migranten gefordert
In den kommenden Jahren wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen mit einem Migrationshintergrund deutlich steigen. Das ist Fakt. Von einem kultursensiblen Pflegesystem ist Deutschland dennoch entfernt, wie eine Studie zeigt.
Montag, 01.12.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.12.2014, 17:49 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen mit einem Migrationshintergrund wird in den kommenden Jahren deutlich steigen. Deshalb müsse sich das Pflegesystem auf den zunehmenden Bedarf an kultursensibler Pflege einstellen, sagten Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney und Sozialministerin Katrin Altpeter (beide SPD) am Donnerstag in Mannheim bei einem Infotag zur kultursensiblen Altenpflege.
Gründe für mehr ältere und pflegebedürftige Menschen mit ausländischen Wurzeln seien der demografische Wandel, veränderte Familienstrukturen und die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen, die Ältere bislang häufig zu Hause gepflegt haben. Pflegeheime und ambulante Dienste seien daher gefordert, Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, um ihre medizinischen und pflegerischen Angebote auf den spezifischen Bedarf dieser Migranten auszurichten.
Eine von Altpeter in Auftrag gegebene Studie der Universität Heidelberg zeige, dass die Versorgungsstrukturen noch nicht ausreichend auf die besonderen Bedürfnisse von pflegedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet seien. Auch fänden sich viele Betroffene und ihre Angehörigen im deutschen Pflegesystem nur schwer zurecht. «Gerade im Alter spielen kulturelle Gepflogenheiten und religiöse Werte für viele Menschen eine große Rolle», betonte Altpeter. (epd/mig)
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