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Polizei in Erklärungsnot

Zweifel an Teilnehmerzahlen bei „Legida“-Aufmarsch

Polizei und Stadt hatten beim letzten "Legida"-Aufmarsch von 15.000 Teilnehmern gesprochen. Wissenschaftliche Zählteams kommen aber zu ganz anderen Ergebnissen: sie schätzen die Zahl der Teilnehmer auf 4.000 bis 5.000. Polizei in Erklärungsnot.

Montag, 26.01.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 27.01.2015, 19:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Wissenschaftliche Zählteams haben bei der „Legida“-Demonstration am Mittwoch in Leipzig eine deutlich geringere Teilnehmerzahl ermittelt als Polizei und Stadt. Demnach haben an dem islamfeindlichen Aufzug nur rund 4.000 bis 5.000 Menschen teilgenommen, teilte das Institut für Soziologie der Universität Leipzig am Freitag mit. Polizei und Stadt hatten von 15.000 Teilnehmern gesprochen.

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Die Zahlen seien von Mitarbeitern des Instituts in Kooperation mit dem Fachschaftsrat Soziologie mit drei unabhängigen Zähl-Methoden erhoben worden, hieß es weiter. Gezählt wurden die Teilnehmer der Kundgebung auf dem Augustusplatz sowie des Demonstrationszugs direkt nach dem Start und nach der Hälfte der Strecke.

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Zählungen zwischen 3.800 und 4.700
So positionierte sich den Angaben zufolge ein Teil des Zählteams im obersten Stockwerk eines Gebäudes am Augustusplatz, um von dort aus Fotos zu schießen. Anhand der Fotos wurde dann gezählt, mit dem Ergebnis von etwa 4.100 Demonstranten.

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Weitere Mitglieder des Teams erhoben von einem erhöhten Standpunkt entlang der Demonstrationsstrecke die Anzahl der Reihen sowie die durchschnittliche Reihenbreite und errechneten daraus die Gesamtstärke der Demonstration. Das Ergebnis dieser Methode waren rund 4.700 Demonstranten, hieß es. Zudem wurden anhand eines Videos des kompletten Demonstrationszuges von einem Standpunkt aus die Teilnehmer gezählt. Dabei wurden den Angaben zufolge etwa 3.800 Demonstranten ermittelt.

Drei Methoden unabhängig voneinander
„Da die drei Methoden unabhängig voneinander sind und alle drei Ergebnisse relativ nah beieinanderliegen, dürfte eine Schätzung von 4.000 bis 5.000 Teilnehmern mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr nahe an die tatsächliche Teilnehmerzahl herankommen“, erklärte Stephan Poppe, Dozent für Statistik an der Universität Leipzig. Auch andere Beobachter des „Legida“-Marsches vor Ort waren am Mittwoch von weit unter 10.000 Teilnehmern ausgegangen.

An der Zählweise der Leipziger Polizei hatte zuletzt auch der Berliner Protestforscher Dieter Rucht Zweifel angemeldet. Rucht, der sich seit Jahrzehnten mit Demonstrationsbeobachtung beschäftigt, hatte bei dem „Legida“-Aufzug vergangene Woche durch Zählteams etwa 2.000 Teilnehmer ermittelt. Die Leipziger Polizei sprach dagegen mit 4.800 von mehr als doppelt so vielen. Das sei „erklärungsbedürftig“, kritisierte Rucht. (epd/mig) Aktuell Politik

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  1. H.P.Barkam sagt:

    Mir scheint es, dass die Wissenschaftler die rechtsorientierten, pegidafreundlichen Polizeikräfte, die rassistisch denkenden Menschen hinter den Gardinen und die feige hinter Hausecken stehenden, menschenverachtenden Sympathisanten mitzuzählen vergessen haben.

    Kann ja mal vorkommen!

    Überhaupt Statistiken! Wieso gibt es eigentlich keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele der Tausende von Rechtsextremen außer dem vorbestraften, unsäglichen Ex-Pägidaführer diese Doofveranstaltungen unterwandern?

  2. Magistrat sagt:

    Das ganze ist doch sowas von durchsichtig: Seit Monaten wird eine „Protest“bewegung durch die Medien gehypt, nach der ansonsten kein Hahn gekräht hätte! Es wird doch ganz gezielt Werbung für diese Inszenierungsveranstatlung gemacht und ihnen so viel Aufmerksamkeit beschert. Keine der echten Montagsdemos, die schon das ganze Jahr über stattfinden und tlw sehr gut organisiert sind, hat jemals auch nur annähernd so viel Aufmerksamkeit bekommen.