Kippa-Warnung
Größte Gefahr für Juden geht von Nazis aus, nicht von Muslimen
Von 1.275 antisemitischen Straftaten im Jahr 2013 wurden 1.218 als rechtsextrem motiviert eingestuft und 31 von "Ausländern". Ungeachtet dessen bekräftigt Zentralratspräsident Schuster seine Kippa-Warnung und warnt vor Muslimen.
Montag, 09.03.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10.03.2015, 17:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat seine Warnung vor dem Kippa-Tragen in bestimmten Stadtvierteln mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil bekräftigt. Nach den Erfahrungen der jüdischen Gemeinschaft seien in den vergangenen Jahren häufig antisemitische Übergriffe von jungen Muslimen verübt worden, sagte Schuster dem Berliner Tagesspiegel. „Mit dieser Feststellung wollen wir aber nicht ausblenden, dass sehr viele antisemitische Straftaten von Rechtsextremisten verübt werden“, betonte der Zentralratspräsident.
Er teile die Einschätzung der Bundesregierung, dass es in Deutschland keine allgemeine Gefahr für Juden gibt, die sich in der Öffentlichkeit als Juden zu erkennen geben, sagte Schuster weiter. „Gefährdungen kann es aber in einzelnen Stadtvierteln vor allem in Großstädten geben.“ Der Zentralratspräsident hatte Ende Februar in einem Interview gefragt, „ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben – oder ob man da besser eine andere Kopfbedeckung trägt“.
Rechtsextremismus größte Gefahr für Juden
Nach Angaben der Bundesregierung geht indes die größte Gefahr für Juden nicht von Muslimen, sondern von Rechtsextremen aus: Von 1.275 antisemitischen Straftaten im Jahr 2013 wurden 1.218 als rechtsextrem motiviert eingestuft, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen. 31 Straftaten wurden dem Bereich „Ausländer“ zugeordnet. Dies zeige sich auch bei Angriffen auf jüdische Friedhöfe: Von 36 registrierten Schändungen im Jahr 2013 werden 32 Rechtsxtremen angelastet.
Eine allgemeine Gefahr für Juden in Deutschland durch das „öffentliche Erkennbarmachen ihres Glaubens“ sehe die Bundesregierung jedoch nicht. Man könne diesbezügliche Sorgen aber nachvollziehen, so das Bundesinnenministerium.
Auch in den Reihen von AfD und „Pegida“ sieht der Zentralratspräsident anders als die Regierung Tendenzen von Antisemitismus. Einige Äußerungen oder Karikaturen auf Facebook seien ja auch öffentlich bekannt geworden, „insofern ist diese Feststellung der Bundesregierung für uns nicht nachvollziehbar“, sagte Schuster. Das Bundesinnenministerium erklärte dagegen, antisemitische Aussagen, Tendenzen oder Slogans unter Mitgliedern beziehungsweise Funktionären der AfD seien der Bundesregierung nicht bekannt.
Gleiches gelte für die Anti-Islam-Bewegung „Pegida“ mit ihrer Hochburg Dresden. Ausnahmen bildeten die von „Pro NRW“ beeinflussten „Pegida“-Ableger in Köln, Bonn und Düsseldorf, wo „auch antisemitische Parolen“ gerufen worden sein sollen. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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Schuster ist ein Brandstifter, der seine Politik auf den Rücken der Muslime betreibt.
Schuster behauptet: „Nach den Erfahrungen der jüdischen Gemeinschaft seien in den vergangenen Jahren häufig antisemitische Übergriffe von jungen Muslimen verübt worden“.
Man kann davon ausgehen, dass jüdische Gemeinden aufgrund ihres Geschichtsbewusstsein antisemitische Übergriffe anzeigen. Erst Recht, wenn diese dabei im Dialog mit dem Präsidenten des ZdJ stehen.
Die Statistiken belegen jedoch, dass antisemitische Straftaten, die nicht von Rechtsextremen verübt werden, zwar ernst zu nehmen aber viel zu gering sind, um pauschal vor muslimischen Problemviertel zu warnen.
Folglich kann Schuster auch nicht mehr sagen als: „“Gefährdungen KANN es aber in einzelnen Stadtvierteln vor allem in Großstädten geben.”
Das ist eine Aussage, die keine Information enthält. Denn sie trifft auf jedermann und auf jede Großstadt in dieser Welt zu. Mit anderen Worten, das ist eine Binsenweisheit, die Schuster von sich gibt.
Schuster generalisiert auf subtile und gleichzeitig auf unzulässige Weise. Gemessen an den hohen moralischen Standards des ZdJ leistet Schuster mit seinen Aussagen muslimfeindlichen Gesinnungen Vorschub.
Schuster agiert als Präsident des ZdJ politisch, um seine Ziele auf den Rücken der Muslime zu verfolgen. Dieser Mann ist Gift für das Zusammenleben von Juden und Muslimen und gehört deswegen scharf zurückgewiesen.