Globaler Geldtransfer
Migrantinnen senden gleich viel Geld in Heimat wie Männer
Weltweit senden Migraninnen die gleiche Menge an Geld in ihre Heimatstaaten wie Männer. Frauen zeigen sich aber sozialer. Sie senden zwar insgesamt eher geringere Beträge, dafür überweisen sie regelmäßiger und über längere Zeiträume Geld.
Dienstag, 17.03.2015, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 17.03.2015, 17:29 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Weltweit machen Frauen knapp die Hälfte aller Migranten aus und senden dabei die gleiche Menge an Geld in ihre Heimatstaaten wie Männer – nach Schätzungen der Weltbank verantworten Frauen damit die Hälfte (291 Milliarden US-Dollar) der jährlich weltweit versandten 582 Milliarden US-Dollar an Rücküberweisungen.
Einer Untersuchung von Western Union, ein internationaler Anbieter von Zahlungsdienstleistungen, zufolge zeigen sich Frauen allerdings sozialer und geben prozentual einen größeren Anteil ihrer Gehälter ab als Männer. Sie senden zwar insgesamt eher geringere Beträge, dafür überweisen sie regelmäßiger und über längere Zeiträume Geld.
Sowohl männliche als auch weibliche Migranten sendeten ihr Geld überwiegend an Frauen und unterstreichen damit deren Bedeutung als Haushalts- und Finanzmanager. Studien zeigen, dass weibliche Sender und Empfänger Rücküberweisungen so einsetzen, dass sie unmittelbar dem Wohl der Familie zugutekommen – zum Beispiel Ausgaben für Nahrung, Bildung, Gesundheit und Unterkunft sowie Ersparnisse. Demgegenüber tendierten Männer eher dazu, Geld für Konsumgüter auszugeben, so die Analyse.
Heute seien knapp 51 Prozent aller Kunden von Western Union, die Geldtransfers über Ländergrenzen hinweg tätigen, Frauen. „Frauen sind nicht länger nur Randfiguren im Wirtschaftskosmos Migration, sondern haben heute eine Rolle als Entscheiderinnen und unentbehrliche finanzielle Unterstützerinnen ihrer Familien und Gemeinden inne“, sagt Herbert Seitner, Regional Vice President Central Europe bei Western Union.
„Frauen nutzen in zunehmendem Maße Banken, um Geld zu senden und zu empfangen“, fügt Seitner hinzu. „Dennoch bevorzugt die Mehrheit der Western Union Kunden immer noch Bargeld für viele Geldtransfers.“ Laut der Weltbank haben weltweit 46,6 Prozent aller Frauen ein Konto bei einem offiziellen Finanzinstitut (gegenüber 54,5 Prozent der Männer). In Entwicklungsländern haben nur 32,3 Prozent der Frauen und 40,3 Prozent der Männer ein Konto – in Österreich ist dieses Verhältnis nahezu ausgewogen, 96,6 Prozent der Frauen und 97,7 Prozent der Männer besitzen ein Konto. Damit liegt Österreich über dem Durchschnitt der Euro-Staaten, wo knapp 89 Prozent aller Frauen und 92,5 Prozent der Männer ein Konto haben. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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