Karfreitag
Kommunen stellen striktes Tanzverbot infrage
Der Karfreitag ist ein stiller, christlicher Feiertag. In vielen Bundesländern sind an diesem Tag Feiern und Tanzveranstaltungen gesetzlich untersagt. Nun werden Forderungen nach Reformen laut. Diese Verbote würden der gesellschaftlichen Realität nicht entsprechen.
Donnerstag, 02.04.2015, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 07.04.2015, 22:01 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund befürwortet mit Blick auf das Tanzverbot am Karfreitag eine Lockerung der Feiertagsgesetze. Nötig sei eine „größere Anpassung an die gesellschaftliche Realität“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Deutschland sei nach wie vor ein vom Christentum geprägtes Land. Dem müsse der Staat auch durch die Feiertagsgesetze Rechnung tragen, sagte Landsberg. Aber er sollte dabei den Menschen nicht vorschreiben, wie sie zu feiern oder zu leben hätten. Es gehe darum, den Christen die Möglichkeit zu geben, diesen Tag in Stille zu begehen, ohne anderen ihre Lebensweise vorzuschreiben, erklärte der Kommunalvertreter. Insoweit könne auch eine Tanzveranstaltung in geschlossenen Räumen die Feiertagsruhe der übrigen kaum stören.
Auch aus der Politik wird Kritik laut. In mehreren deutschen Städten sind für Karfreitag Proteste gegen das Tanzverbot geplant. Mitglieder der Piratenpartei kündigten an, als Ausdruck eines stillen Protestes auf dem Stuttgarter Schlossplatz zu Musik aus ihren Kopfhörern zu tanzen. Auch in Bochum, Köln, Frankfurt am Main, Mainz und Augsburg sind Veranstaltungen unter anderem mit Christentums-Satire und Osterspaziergängen geplant.
An den sogenannten stillen Tagen wie dem Karfreitag besteht in weiten Teilen Deutschlands ein Tanzverbot. Am stärksten wurde die Regelung bisher in Bremen und Berlin gelockert. Dort ist das Feiern nur bis 21 Uhr untersagt. Auch in Hamburg und Brandenburg ist die Regel weniger strikt und betrifft nur den Karfreitag und die frühen Morgenstunden des Samstags.
Die stärksten Einschränkungen gelten in Hessen und Baden-Württemberg: Zwischen Gründonnerstag und Ostermontag gilt das Tanzverbot nahezu durchgängig. Die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg kündigte im vergangenen November an, das Verbot lockern zu wollen. Die schwarz-grüne Regierung in Hessen beharrt hingegen auf den aktuellen Regelungen.
Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht Münster (Nordrhein-Westfalen) einem Gaststättenbetreiber untersagt, am Karfreitag eine muslimische Beschneidungsfeier zu veranstalten. Eine Beschneidungsfeier mit Koranlesungen, Musik, Tanz und Festessen habe „auch unterhaltenden Charakter und sei deshalb nach den Bestimmungen des Feiertagsgesetzes am Karfreitag grundsätzlich nicht zulässig“, argumentierte das Gericht.
Gemeindebund-Hauptgeschäftsführer Landsberg kritisierte, das sogenannte Tanzverbot betreffe auch andere öffentliche Veranstaltungen wie beispielsweise Sportveranstaltungen. Dafür müssten die „Spielräume vor Ort erhöht werden“. Stärker zu beachten seien auch regionale Besonderheiten. Der Karfreitag werde in einem katholischen Dorf in Bayern anders begangen als in einem multikulturellen Stadtteil von Berlin oder einer anderen Großstadt. (epd/mig) Aktuell Politik
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In Deutschland leben Christen aus über 100 Ländern. Könnte man in Bezug auf den EINEN tanzfreien Tag im Jahr nicht einfach mal etwas Kosmopolitismus wagen?
Religionen sollten im 21. Jhdrt. nicht mehr das Recht haben den Menschen vorzuschreiben wann sie was wo machen dürfen. Und der Staat hat nicht das geringste Recht sich von Religionen bei politischen Entscheidungen beeinflussen zu lassen.
>>Das Mittelalter ist vorbei: Schluss mit Religionswahn und Unveganismus
Am Karfreitag befreiten Tierrechtsaktivisten 17 Hennen aus einer Aufzuchtanlage. Die befreiten Hühner werden somit nicht zur Eierproduktion ausgebeutet und, sobald die „Legeleistung“ nachlässt (also in der Regel nach einem Jahr), umgebracht.
Gerade an Ostern (sowie Weihnachten) werden besonders viele Eier konsumiert – in Deutschland wurden im letzten Jahr 221 pro Kopf gekauft, drei mehr als im Jahr davor. Davon waren 14 bereits gefärbt. Dieser Brauch hat seinen Ursprung u.a. im christlichen Mittelalter, in dem z.B. Priester nach der Ostermesse blutrot gefärbte Eier als Symbol der Auferstehung verteilten. Auch heute verharren viele Speziesisten, vor allem wenn sie sich nicht vom religiösen Gedankengut befreit haben, ethisch noch immer im Mittelalter: Zum einen ist den mittelalterlich Denkenden der alberne Brauch, Hühnermenstruationsprodukte zu bemalen, wichtiger als 44 Millionen gefangengehaltener, qualgezüchteter und ermordeter Hennen jährlich allein in Deutschland und ebenso viele lebend vermuste oder vergaste männliche Küken. Zum anderen sind nicht nur am Karfreitag öffentliche Tanz-, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen, Flohmärkte und Wohnungsumzüge verboten, sondern ganzjährig auch Tierbefreiungen – gemäß den „10 Geboten“ und da nichtmenschliche Tiere immer noch, analog zu menschlichen Sklaven, als Eigentum betrachtet werden („Du sollst nicht stehlen. […] Du sollst nicht versuchen, etwas an dich zu bringen, das deinem Mitmenschen gehört, weder seine Frau noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel noch irgendetwas anderes, das ihm gehört.“ 2 Mo 20:15-17 GNB) und teils aufgrund weltlicher Willkürjustiz. […]
Das Wort Karfreitag (althochdeutsch kara „Klage“, „Kummer“, „Trauer“) verweist darauf, dass nach christlicher Legende ein Wanderprediger namens Jesus ein paar Stunden am Kreuz litt und dann kurz (etwa zwei Tage) tot war – vergleichsweise harmlos, zumal für einen Halbgott. Im realen Leben dagegen leiden Opfer der Unveganer, darunter auch „Osterlämmer“ und am Karfreitag traditionell Fische, ihr Leben lang und bleiben nach ihrer Ermordung tot. Für immer. […]<< […]
Rinne sie liegenfalsch. Im deutschen Grundgesetz ist sogar das Verhältnis Staat – Kirche geregelt. Eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche gibt es in Deutschland nicht. Persönlich denke ich dass uns allen zur Not auch staatlich verordnet etwas Ruhe Besinnung und weg von der Spaß-Gesellschaft nur gut tut. Was für ein armseeliges Leben wenn desen Sinn vom Tanzen am Karfreitag abhängt.