Nordrhein-Westfalen
Nur 2,5 Prozent der muslimischen Schüler besuchen islamischen Religionsunterricht
Etwa 8.000 muslimische Schüler besuchen in Nordrhein-Westfalen den islamischen Religionsunterricht - von 320.000 Schülern muslimischen Glaubens. Schulministerin Löhrmann: Das Angebot muss noch deutlich ausgebaut werden.
Freitag, 29.05.2015, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 31.05.2015, 11:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Gut drei Jahre nach Einführung des islamischen Religionsunterrichts in Nordrhein-Westfalen nutzen etwa 8.000 muslimische Schüler das Angebot. Bei der Umsetzung des Unterrichts an Grund- und weiterführenden Schulen befinde man sich derzeit noch in einem „Prozess der Institutionalisierung“, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Mittwochabend in Wuppertal.
Angesichts von rund 320.000 Schülern muslimischen Glaubens in in dem Bundesland müsse das Angebot noch deutlich ausgebaut und „Schritt für Schritt“ umgesetzt werden. Dazu zählten auch die Weiterentwicklung von Lehrplänen sowie Konzeption von Schulbüchern zu dem Fach, kündigte Löhrmann an.
NRW hatte zum Schuljahr 2012/13 als erstes Bundesland den bekenntnisorientierten Religionsunterricht als ordentliches Unterrichtsfach eingerichtet. Nach Angaben des Beirates für den islamischen Religionsunterricht haben bislang mehr als 200 Lehrkräfte eine Lehrerlaubnis für den Religionsunterricht erhalten, davon seien allerdings erst 69 auch an Schulen tätig. Mehmet Soyhun, Mitglied des Beirats, bedauerte, dass noch nicht ausreichend Lehrer und Stellen für das Fach zur Verfügung stünden. Zugleich forderte er, noch stärker als bislang auch «Seiteneinsteiger» für den islamischen Religionsunterricht einzusetzen.
Löhrmann verwies darauf, dass derzeit an der Universität Münster die ersten Lehrer für den Islamunterricht ausgebildet werden. Nach ihren Angaben werden die ersten Absolventen im Jahr 2017 zur Verfügung stehen. Im kommenden Haushaltsjahr sollten zudem 50 Stellen für islamische Religionslehrer geschaffen werden. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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