Sächsische Polizei gesteht
Böller-Attacke in Asylunterkunft war Sprengstoffanschlag
Nach einer Explosion in einer Flüchtlingsunterkunft im Februar war die sächsische Polizei von einer harmlosen Böller-Attacke ausgegangen. Nun stellt sich heraus, dass es ein Sprengstoffanschlag war mit sieben Verletzten.
Montag, 22.06.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 23.06.2015, 19:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
13. Februar 2015 im sächsischen Freiberg. Es kommt zu einer Explosion in einer Flüchtlingsunterkunft. Die Polizei teilt kurz nach der Tat mit, es handele sich um eine Böller-Attacke, bei der eine Person leicht verletzt worden sei. Ein Lausbubenstreich? Jedenfalls erregt die Tat keine große Aufmerksamkeit.
19. Juni 2015 im sächsischen Freiberg. Das als Böller-Attacke eingestufte Attentat auf das Asylbewerberheim war in Wahrheit ein Sprengstoffanschlag. Laut dem zuständigen Operativen Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei haben die Täter einen selbstgebauten und tödlichen Sprengsatz detoniert. Die Zahl der Verletzten wurde ebenfalls korrigiert: Es wurde nicht nicht eine, sondern sieben Bewohner verletzt. Die Verletzungen reichten vom Knalltrauma bis zu Schmerzen wegen der Druckwelle, wurde am Freitag von der OAZ mitgeteilt.
Die Polizei fahndet, über vier Monate nach dem Attentat, nun mit einem Fahndungsplakat nach den Tätern. 5.000 Euro Belohnung sind ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen versuchten Totschlags. Zum Motiv könnten aber keine Angaben gemacht werden. (bk)
Aktuell PolitikWir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen
Wie, nun kam heraus?
* Wer hat zuerst ‚ermittelt‘ und
* welcher Fakt hat die Einschätzung verändert?
Und natürlich:
Was macht die Polizei eigentlich? Fahrradfahrer ohne Licht kontrollieren?