Sozialwissenschaftler
Musliminnen bekommen mehr Kinder als Christinnen
Ob und wie viele Kinder Frauen in Deutschland bekommen hängt einer aktuellen Studie zufolge von der Religions- und Konfessionszugehörigkeit ab. Es gebe deutliche Unterschiede zwischen katholischen, protestantischen sowie muslimischen Frauen.
Freitag, 07.08.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Entscheidungen von Frauen darüber, wann sie ausziehen, heiraten oder Kinder bekommen wollen, hängen in Deutschland einer Untersuchung zufolge noch immer von der Religions- und Konfessionszugehörigkeit ab. Religionslose Frauen würden seltener heiraten und Kinder bekommen und Katholikinnen hätten eher drei oder vier Kinder als Protestantinnen, berichtet das GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (Köln) in seinem aktuellen Informationsdienst. Frauen aus nicht-christlichen Religionen, meist Musliminnen, heirateten häufiger und hätten eine „ausgeprägte Neigung zum dritten und vierten Kind“.
Die Frauen, die einer der beiden großen Kirchen in Deutschland angehören, verhielten sich ähnlich in der Entscheidung darüber, wann sie heiraten, schreibt Stefan Weick vom GESIS. Junge Katholikinnen wohnten aber länger bei den Eltern als ihre protestantischen Altersgenossinnen. Und die katholischen Frauen gründeten größere Familien mit bis zu vier Kindern, während Protestantinnen seltener mehr als zwei Kinder hätten. Frauen, die keiner Religion angehörten, verließen das Elternhaus noch früher. Die Untersuchung beruht den Angaben zufolge auf Daten zur Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS).
Große Unterschiede stellt Forscher Weick zwischen christlichen Frauen und Musliminnen fest: Die wachsende Gruppe der Nicht-Christinnen, bekomme dreimal häufiger ein drittes und sechsmal häufiger ein viertes Kind als protestantische Frauen, schreibt er. Zudem würden sie häufiger heiraten. Mit 84 Prozent machen die muslimische Frauen die größte Gruppe unter den Nicht-Christinnen aus.
Nach Ansicht von Weick gibt es im Islam, anders als im Katholizismus, „keine universelle Position“ zu Geburtenkontrolle, Verhütung und Abtreibung. Dennoch würden in der islamischen Bevölkerung bei Befragungen religiöse Gründe für den Verzicht von Verhütung genannt. Weick zieht daraus den Schluss, Entscheidungen über Familiengründung und Kinder würden eher von „allgemeinen normativen Erwartungen in den einzelnen Religionsgemeinschaften“ als von einer übergreifenden Lehrmeinung beeinflusst, folgert der Wissenschaftler.
Die Untersuchung stellt auch einen Unterschied zwischen Angehörigen der beiden großen Kirchen und anderer christlicher Religionsgemeinschaften fest: Bei letzteren sei die Tendenz zu Kindern größer. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft Studien
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Der Artikel sagt nichts darüber aus, wie viel Zeit die Frauen in „Bildung“ investieren. Sieht so aus, als würden die alten Stereotype doch stimmen.
Eine ähnliche Studie kommt zum Ergebnis, daß religiös eingestellte Menschen, gleich welcher Religionsgemeinschaft, allgemein eine größere Bereitschaft haben, Kinder zu zeugen und aufzuziehen, als weniger Religiöse oder gar Atheisten. Derzeit besteht in den meisten europäischen Gesellschaften die Neigung, sich von der Religion und deren Werten zu entfernen, doch sollte sich dies einmal ändern, dann müßten die Agnostiker und Atheisten natürlicherweise wieder zu einer kleinen Minderheit werden oder aussterben.
@karakal Viel „Geschwall“. Die eigentliche Ursache für wenig Kinder sind hohe Sozialabgaben und hohe Steuern. Wer die erzeugt, kann sich jeder denken …
Akademikerin sagt: 8. August 2015 um 17:55
„@karakal Viel „Geschwall“. Die eigentliche Ursache für wenig Kinder sind hohe Sozialabgaben und hohe Steuern. “
Kinder wirken sich steuerbefreiend aus und werden bei den gesetzl. Versicherungen kostenlos mitversichert. Das kann also NICHT die eigentliche Ursache sein.
@Tei Fei Das hat ja auch niemand behauptet.
Es dürfte doch auch folgende mögliche Erklärung geben – in vielen ärmeren Ländern (aus denen viele Migranten kommen und die größtenteils mehrheitlich muslimische Bürger haben) ist erstens die Kindersterblichkeit deutlich höher und waren Kinder zweitens dort schon immer für die Ernährung der Familie mit verantwortlich.
Natürlich legen die Familien solche Muster nicht sofort ab nur weil sie jetzt in einem entwickelten Land leben in denen weder das erste noch das zweite zutreffend sind.
Das erklärt auch das die Zahl der Kinder von Migranten sich dem hier eher niedrigen Standard annähern sobald die Familie „eingewachsen“ ist.
Davon abgesehen ist es aufgrund der aktuellen Überbevölkerung der Erde eigentlich eher schlecht wenn weiterhin so viele Kinder geboren werden (über alle Länder der Erde verteilt).
Um die Erde auch noch ein wenig länger zu erhalten wäre eine deutliche Reduktion der Reproduktion mehr als wünschenswert!
„Um die Erde auch noch ein wenig länger zu erhalten wäre eine deutliche Reduktion der Reproduktion mehr als wünschenswert!“
Völlig richtig !
Warum begreift das Politik und Gesellschaft nicht ?
@Akademikerin:
Wenn Sie schon so kühne Thesen aufstellen, wie “ Die eigentliche Ursache für wenig Kinder sind hohe Sozialabgaben und hohe Steuern. Wer die erzeugt, kann sich jeder denken …“ dann bitte: werden Sie Ihrem Pseudonym gerecht und bemühen Sie sich wenigstens um statistische Belege. Also, her mit den Zahlen!