BAMF
Bundesamt rät Balkan-Flüchtlingen per Facebook vor Flucht nach Deutschland ab
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rät Menschen in den Balkanländern per Facebook-Anzeige davon ab, nach Deutschland zu kommen. Ab sofort würden sie schneller abgeschoben und ihnen werde eine Wiedereinreisesperre verhängt.
Mittwoch, 12.08.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 13.08.2015, 17:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Mit Anzeigen auf Facebook wendet sich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seit Dienstag an Flüchtlinge in der Balkanregion. Darin rät Behörden-Chef Manfred Schmidt den Menschen davon ab, nach Deutschland zu fliehen, wie das Amt am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Anzeigen sind auf Serbisch und Albanisch verfasst und sollen eine Woche lang online bleiben.
Mit der Aktion will das Bundesamt die Zahl der Asylbewerber aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Albanien, Mazedonien und Montenegro verringern. Im ersten Halbjahr 2015 zählte das Bundesamt von dort rund 80.000 Asylanträge. In Deutschland werden nur etwa 0,2 Prozent der Anträge aus Westbalkanstaaten anerkannt.
In den Online-Anzeigen warnt Schmidt, dass Flüchtlinge vom Balkan ab sofort deutlich schneller abgeschoben würden als bisher. Zudem könne Deutschland für abgelehnte Asylbewerber eine Wiedereinreisesperre für das gesamte EU-Gebiet verhängen. Auch werde im Land darüber diskutiert, Flüchtlingen vom Balkan deutlich weniger Taschengeld auszuzahlen als bislang. Einen entsprechenden Vorschlag hatte Schmidt vor einigen Wochen selbst gemacht und dafür Kritik von Oppositionspolitikern sowie Flüchtlingsorganisationen eingesteckt. (epd/mig)
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