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Deutsche Presse

06.11.2015 – NSU, Mohamed, Asyl, Türkei, PKK Terror, Merkel, Flüchtlinge

Getöteter Flüchtlingsjunge Mohamed in Berlin beerdigt; Unternehmer gegen Fremdenfeindlichkeit; Koalition einigt sich auf weitere Verschärfung der Asylpolitik; Mutmaßlicher NSU-Helfer: Die Handy-Kontakte des André E.; Nicht einmal jeder Zweite ist noch mit Merkel zufrieden; PKK nimmt Angriffe auf den Staat nach Türkei-Wahl wieder auf

Von Freitag, 06.11.2015, 8:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 05.11.2015, 22:46 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Die Themen des Tages sind:

Die große Aufmerksamkeit für Beate Zschäpe kann dem Mitangeklagten André E. nur recht sein: Er unterstützte den NSU laut Anklage über Jahre. Seine Handydaten zeigen, wie viele Kontakte er zu mutmaßlichen Kriminellen pflegte.

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Vier Jahre ist es her, dass der NSU aufflog – die Aufklärung der rechtsterroristischen Verbrechen aber ist bis heute im Gange. Am Freitag in einer Woche konstituiert sich im Bundestag ein zweiter Untersuchungsausschuss.

Gestik, Mienenspiel, Kleidung und Frisur: Medien versuchen anhand verschiedener Merkmale auf Psyche und Geist der im NSU-Prozess angeklagten Beate Zschäpe zu schließen.

Die Aufarbeitung der Taten der Terrorgruppe NSU läuft in Brandenburg äußerst schleppend – ausgerechnet unter einer rot-roten Regierung.

Für ihren Einsatz für Integration sind der Vorsitzende der Berliner Şehitlik Moschee, Ender Çetin, und Baden-Württembergs Ministerin Bilkay Öney (SPD) ausgezeichnet worden.

Mehrere Unternehmer und Manager wollen ein Zeichen für eine Willkommenskultur in Betrieben setzen. Mit der Initiative «Berliner Signal» wenden sie sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, wie die Initiatoren am Donnerstag in Berlin mitteilten.

Muss es Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus heißen? Genau zu formulieren ist auch für Journalisten nicht leicht, in einem Einwanderungsland aber unerlässlich.

Trauriger Tag für Mohameds Familie: Am Donnerstagvormittag wurde die Leiche des ermordeten Flüchtlingsjungen beerdigt. Der Anwalt des mutmaßlichen Täters teilte ein neues Detail des Verbrechens mit.

Statt in Transitzonen sollen Flüchtlinge aus „sicheren Herkunftstaaten“ in besonderen Aufnahmeeinrichtungen unterkommen – darauf haben sich Union und SPD geeinigt. Auch beim Familiennachzug gibt es Neuigkeiten.

In Dresden und Freital hat die Polizei mehrere Rechtsextreme festgenommen. Sechs Männer und eine Frau sollen für Sprengstoffanschläge gegen Flüchtlingsheime und auf ein alternatives Wohnprojekt verantwortlich sein.

Deutschlandweit sollen 100 000 Flüchtlinge an Sprachkursen teilnehmen können, 400 Plätze gibt es allein im Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen – aber nur für vier Nationen. Das stellt Arbeitsagentur und Helfer vor neue Probleme.

Mit Prognosen über die Zahl der Flüchtlinge ist Bundesinnenminister de Maizière inzwischen vorsichtig. Seine vorerst letzte Schätzung im Sommer erweist sich nun als zu optimistisch.

Die Zuwanderung vieler Muslime besorgt die Deutschen ebenso wie das Erstarken rechter Kräfte. Die Bürger fürchten die Zunahme von Kriminalität und Terrorismus. Merkels Beliebtheit sinkt weiter stark.

Ein hoher Mitarbeiter der sächsischen Gedenkstätten-Stiftung outet sich via Twitter als Pegida-Versteher.

Nach Anschlägen auf Flüchtlinge und ihre Unterstützer sind in Dresden und Freital vier Verdächtige festgenommen worden.

Der Bundesgerichtshof untersagt den weiteren Vertrieb von Ursula Sarrazins Buch „Hexenjagd“. Die Ehefrau des umstrittenen Autors und Politikers Thilo Sarrazin hatte die Persönlichkeitsrechte einer Grundschülerin verletzt.

Ein IS-Ableger beansprucht beharrlich, das russische Passagierflugzeug auf dem Sinai zum Absturz gebracht zu haben. Bisher allerdings ohne Beweise vorzulegen. Doch wer sind die Dschihadisten eigentlich?

Knapp drei Wochen verzichtete die PKK Terrororganisation auf Anschläge gegen den türkischen Staat. Angesichts neuer Angriffe der Armee hat die PKK die einseitige Waffenruhe nun aufgekündigt.

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