Hochschule
Ausländische Studierende fordern mehr Geld für Flüchtlinge
Von den vom Bundesbildungsministerium bereitgestellten 27 Millionen Euro kommen zu wenig an den Hochschulen an. Das wirkt sich nach Ansicht des Bundesverbands ausländischer Studierender verstärkt auf die Integration von Flüchtlingen aus.
Montag, 29.02.2016, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 29.02.2016, 17:06 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Bundesverband ausländischer Studierender fordert mehr Geld für die Hochschulen zur Integration von Flüchtlingen, die ein Studium aufnehmen wollen. „Die Hochschulen haben nicht die finanziellen Polster, um sich angemessen vorzubereiten“, sagte Geschäftsführer Johannes Glembek in Ulm dem Evangelischen Pressedienst. Von den für dieses Jahr vom Bundesbildungsministerium bereitgestellten 27 Millionen Euro komme zu wenig an den Hochschulen an, kritisierte Glembek. Mit dem Geld sollen unter anderem ein beschleunigtes Zulassungsverfahren, Sprachtests, Plätze an Studienkollegs und eine neue Informationswebsite finanziert werden.
An zahlreichen Hochschulen gibt es inzwischen Sprachkurse für Flüchtlinge. Nicht mit allen Kursen seien die Asylsuchenden aber zufrieden, berichtete Glembek. „Sie sitzen in sehr gemischten Klassen, manchmal sogar mit Analphabeten. Das passt häufig von der Anzahl der Personen, der Zielgruppe und der Qualität nicht“, kritisierte er. Für mehr und differenziertere Kurse fehle oft aber das Geld.
Die Integration von Flüchtlingen stelle die Hochschulen in Deutschland vor zahlreiche neue Herausforderungen, betonte Glembek, beispielsweise wenn Zeugnisse fehlten. Unis und FHs müssten in solchen Fällen zu neuen Mitteln greifen, etwa Prüfungen mit Allgemeinbildungs- und Studierfähigkeitstests oder Bildungsbiografien. „Damit mussten sich die Hochschulen bis dato einfach noch nicht auseinandersetzen“, sagte der Geschäftsführer der Interessensvertretung ausländischer Studierender.
Auch die Beratungsstellen an den Hochschulen sind nach Glembeks Einschätzung mit den Anliegen der Flüchtlinge oftmals überfordert. „Die psychosozialen Stellen an der Uni sind darauf nicht vorbereitet. Während sie sich früher um Stress und Lernschwierigkeiten kümmern mussten, sind es heute auch Kriegstraumata.“ Nötig seien nicht nur mehr Personal, sondern auch eine bessere Schulung in rechtlichen, finanziellen und psychologischen Fragen. (epd/mig) Aktuell Politik
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