Sachsen-Anhalt
Schüsse auf Flüchtlingsheim
Die Polizei spricht von einer Serie von Anschlägen und hat Ermittlungen aufgenommen. Unbekannte hatten auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft geschossen. Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht sprach von einem feigen Anschlag.
Dienstag, 01.03.2016, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01.03.2016, 21:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Nach den Schüssen auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sachsen-anhaltischen Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) hat die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet. Ziel sei, mit voraussichtlich sechs Beamten die bislang unbekannten Täter schnellstmöglich zu ermitteln, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, Ralf Moritz, in Dessau-Roßlau. Bei den Schüssen auf das zweite Obergeschoss des Gebäudes in der Nacht zum Samstag wurde niemand verletzt. Es gingen aber mehrere Fensterscheiben zu Bruch.
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verurteilte den Angriff und sprach von einem „feigen und hinterhältigen Anschlag“. „Wir werden alles daran geben, den oder die Täter zu ermitteln und einer gerechten Strafe zuzuführen“, fügte er hinzu. Auch Grünen-Spitzenkandidatin Claudia Dalbert zeigte sich entsetzt. Die Tat schüre ein Klima der Angst und versuche, die Stimmung im Land weiter gegenüber Geflüchteten zu vergiften.
Der Anschlag in der Nacht zum Samstag war nicht der erste auf das als Flüchtlingsunterkunft vorgesehene ehemalige Bürogebäude. Die Polizei spricht inzwischen von einer Serie von Anschlägen. So war der Bau in den vergangenen Monaten unter Wasser gesetzt und mit Steinen beworfen worden.
Wie die Polizei weiter mitteilte, hielten sich zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt neben den Mitarbeitern des Wachschutzes auch Polizeibeamte in Tatortnähe auf. Auch sie blieben unverletzt. Der Sachschaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Bei den Ermittlungen habe ein Spürhund eine Spur aufnehmen und bis ins Stadtzentrum von Gräfenhainichen verfolgen können. In der Nähe des Tatortes seien 13 Geschosshülsen mit einem Kaliber von 9 Millimetern gesichert worden. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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