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Leipziger Buchmesse

Flucht und Asyl im Mittelpunkt

Auch die Leipziger Buchmesse kommt an den Themen Flucht und Zuwanderung nicht vorbei. In Diskussionen und Lesungen erwartet die Besucher ein literarischer Blick auf aktuelle politische Fragen.

Freitag, 11.03.2016, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 13.03.2016, 20:20 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die aktuellen politischen Themen Flucht, Asyl und Zuwanderung werden auch das Programm der diesjährigen Leipziger Buchmesse vom 17. bis 20. März bestimmen. Mit ihrem Europa-Schwerpunkt wolle die Messe „Haltung zeigen“, die Debatte aber auch ein Stück weit versachlichen und Fakten vermitteln, sagte Buchmessen-Direktor Oliver Zille. Er habe den Eindruck, dass das Thema zu häufig nur am Rand der Gesellschaft diskutiert werde, am linken ebenso wie am rechten.

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Kuratiert wird der Schwerpunkt mit dem Titel „Europa21. Denk-Raum für die Gesellschaft von morgen“ von der mit dem Alfred-Kerr-Preis 2014 ausgezeichneten Literaturkritikerin Insa Wilke. Der Blick auf Europa solle zeigen, dass Fragen nicht national beantwortet werden könnten, sagte sie. Jeder habe die „Möglichkeit und auch den Zwang“, sich zu dem Thema zu verhalten und sich an der Diskussion zu beteiligen, „in welcher Gesellschaft und in welchem Europa wir leben wollen“.

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Viele Autoren aus anderen Staaten Europas, aber auch aus dem arabischen Raum haben sich zu Lesungen und Diskussionen angekündigt. Im „Café Europa“ sind sechs Debatten mit internationalen Intellektuellen geplant, die etwa darüber sprechen wollen, wie die Zukunft Europas gestaltet werden kann. Zu einem Austausch über die Hintergründe des Syrien-Krieges wird der syrische Philosoph Sadik al-Azm erwartet.

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Laut Zille haben etliche Verlage schon vor Monaten gegenüber der Leipziger Buchmesse signalisiert, dass Flucht und Asyl in ihren neuesten Werken eine große Rolle spielen. Dem Direktor zufolge will die Messe mit ihrem eigenen Programm den Veranstaltungen der Verlage ein Dach bieten und daher auf einen eigenen Länderschwerpunkt verzichten. Es werde zudem darüber nachgedacht, den Themen Flucht, Zuwanderung und Integration auch in den kommenden Jahren einen eigenen Platz auf der Leipziger Buchmesse zu geben, sagte der Direktor.

Zum Frühjahrstreff der deutschen Literaturbranche werden rund 2.000 Aussteller in Leipzig erwartet, etwas weniger als 2015. Insgesamt zeige sich die Messe stabil, sagte Zille. Der Buchmarkt sei wegen der digitalen Revolution jedoch enorm in Bewegung. Die Messe bietet Zille zufolge erstmals Start-Ups einen eigenen Bereich. In dem sogenannten „Neuland 2.0“-Dorf sollen sie ihre Ideen für die Buch- und Medienbranche präsentierten.

An den Messetagen werden außerdem etliche Auszeichnungen verliehen, darunter auch der insgesamt mit 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse. Seit zwei Jahren findet zur Buchmesse auch eine „Manga Comic Convention“ in einer eigenen Halle statt, außerdem präsentiert sich wie üblich die Leipziger Antiquariatsmesse. 2015 wurden auf dem Messegelände insgesamt 186.000 Besucher begrüßt.

Parallel zur Leipziger Buchmesse findet das Literaturfest „Leipzig liest!“ statt, das in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert. Am Donnerstag wurde das rund 3.200 Veranstaltungen umfassende Programm für das Lesefest veröffentlicht. Auch „Leipzig liest!“ widmet sich in vielen Veranstaltungen den Themen Asyl und Integration. Unter anderem melden sich Sachbuchautoren zu Wort, die sich mit den bisherigen Erfahrungen der Integration in Deutschland befasst haben. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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