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Terror

Breite Bestürzung über Anschläge in Brüssel

Entsetzen, Trauer und Appelle an die europäische Solidarität im Kampf gegen den Terror prägen die ersten Reaktionen nach den Anschlägen in Brüssel. Kirchen und Muslime verurteilen die Anschläge als "Gottestlästerung" und "feige".

Mittwoch, 23.03.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 30.03.2016, 16:59 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Nach den schweren Anschlägen in Brüssel mit zahlreichen Toten und Verletzten hat sich die Bundesregierung bestürzt gezeigt und zur europäischen Solidarität gegen den Terror aufgerufen. Bundespräsident Joachim Gauck sprach dem belgischen König Philippe am Dienstag seine Anteilnahme aus und verurteilte die Anschläge. Deutschland stehe an der Seite Belgiens. „Gemeinsam werden wir unsere europäischen Werte, Freiheit und Demokratie, verteidigen“, schrieb Gauck, der sich zu einem Staatsbesuch in China aufhält.

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Gauck hatte Belgien erst vor zwei Wochen besucht. Umso tiefer fühle er sich dem Land und seinen Bürgern verbunden, erklärte er: „Wir sind von den Ereignissen schockiert, teilen die Trauer des belgischen Volkes und fühlen den Schmerz der Familien und Freunde der Opfer nach.“

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In Brüssel waren am Morgen Terroranschläge auf den Flughafen und die Metro verübt worden. Am Mittag war von mindestens 26 Toten und mehr als 130 Verletzten die Rede. Die Zahlen waren offiziell nicht bestätigt. Die belgischen Behörden gehen von einem Selbstmordattentat am Flughafen aus. In der Metro explodierte ein Sprengsatz an der Haltestelle im EU-Viertel. Die Hintergründe sind noch unklar. In Belgien wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Im Ausland wurden die Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen verstärkt.

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Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Anschläge scharf. Sie zielten „auf das Herz Europas und richten sich in ihrer verbrecherischen Heimtücke auf wehrlose Menschen“. Belgien könne sich auf die Unterstützung Europas verlassen, sagte Steinmeier: „Wir stellen uns dem Terrorismus gemeinsam und entschlossen entgegen.“

Steinmeier sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus: „In Gedanken sind wir bei unseren belgischen Nachbarn.“ Im Auswärtigen Amt trat ein Krisenstab zusammen, der in engem Kontakt mit den belgischen Behörden steht. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betonte, Europa dürfe vor dem Terror nicht zurückweichen. Möglicherweise seien die Anschläge eine Reaktion auf die jüngsten Fahndungserfolge. Im Brüsseler Stadtteil Molenbeek war am vergangenen Freitag ein mutmaßlicher Drahtzieher der Anschläge von Paris, Salah Abdeslam, festgenommen worden. Nach de Maizières Angaben wurden die Grenzkontrollen zwischen Belgien und den Nachbarländern verstärkt.

Regierungssprecher Steffen Seibert sprach auf Twitter von „widerwärtigen Anschlägen“, gegen die alle zusammenstehen müssten. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erklärte ebenfalls auf Twitter, die Taten „treffen uns alle“. Deutschland stehe an der Seite der Belgier.

Muslime verurteilten die Anschläge ebenfalls. Der Zentralrat der Muslime bezeichnete Terrorangriffe als „feige Anschläge auf unschuldige Bürger“. „Wir stehen solidarisch an der Seite Belgiens“, erklärte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag in Köln. Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş, Kemal Ergün, sagte angesichts der Anschläge: „Wir müssen noch enger zusammenrücken.“ Nach Paris, Ankara und Istanbul habe der Terror sein „häßliches Gesicht“ nun auch in Brüssel gezeigt.

Die Kirchen riefen zum Gebet für die Opfer auf. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erklärte: „Solche feigen Anschläge sind durch keine Religion zu rechtfertigen: Terror ist Gotteslästerung.“ Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich „traurig und bestürzt“. Seine Gedanken seien bei den Toten, den Verletzten und ihren Angehörigen, erklärte er. In dieser Karwoche werde für die gebetet.

Der französische Präsident François Hollande sagte in Paris, der Terror habe in Brüssel zugeschlagen, doch das Ziel sei Europa. Frankreich und Belgien seien „im Horror vereint“. Paris war zuletzt im November vergangenen Jahres das Ziel schwerer Terroranschläge mit 130 Toten und 350 Verletzten. EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigte sich ebenfalls entsetzt und sicherte Belgien die Hilfe der EU zu. (epd/mig) Leitartikel Politik

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