Religionsfreiheit
Gauck besorgt über anti-islamische Töne der AfD
Joachim Gauck spricht der AfD eine erfolgreiche Zukunft ab. Wer sich auf die Fahnen schreibe, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen, werde keinen Erfolg haben. Die AfD demaskiere sich selbst. Der Islam gehöre zu Deutschland.
Montag, 25.04.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 26.04.2016, 17:33 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der scharfe Anti-Islam-Kurs der AfD erntet auch Kritik von Bundespräsident Joachim Gauck. „Wenn es tatsächlich so ist, dass sich eine politische Bewegung um eine Themenstellung herum versammelt, die dem Grundgesetz konträr entgegensteht, dann wäre ich allerdings besorgt“, sagte Gauck dem Deutschlandfunk. Er erwarte, dass auf der Grundlage des Grundgesetzes argumentiert werde. An der Religionsfreiheit gebe es nichts „herumzukritteln“, sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag.
Die AfD-Politiker Beatrix von Storch und Alexander Gauland wollen einem Medienbericht zufolge im Parteiprogramm formulieren, dass der Islam mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei und ein Verbot von Minaretten und Vollverschleierung fordern. Bei anderen Parteien stießen sie damit auf Empörung. Rechtsexperten sehen in den Forderungen selbst einen Verstoß gegen die von der Verfassung geschützte Religionsfreiheit.
Gauck sagte: „Es gibt Diskurse, die wirken nicht einfach nur aufklärerisch, sondern sie wirken auf einem Umweg aufklärerisch, nämlich demaskierend.“ In Deutschland werde keiner Partei oder Bewegung Erfolg beschieden sein, die sich auf die Fahnen schreibt, das Grundgesetz an entscheidenden Punkten außer Kraft zu setzen, sagte er.
Der Bundespräsident betonte, die übergroße Mehrheit der Muslime in Deutschland stehe hinter dem Grundgesetz. „Und für mich ist es selbstverständlich, dass die Muslime Deutschlands Teil unseres Staates sind“, unterstrich er. Ausdrücklich bejahte er auch den Satz seines Amtsvorgängers Christian Wulff „Der Islam gehört zu Deutschland“. (epd/mig) Aktuell Politik
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- Nach Budget-Halbierung Regierungsbeauftragter für Reform der Integrationskurse
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- „Hölle“ nach Trump-Sieg Massenabschiebungen in den USA sollen Realität werden
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
War es nicht Gauck der sich von dem Satz seines Vorgängers Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland distanzierte? War es nicht Gauck, der den Islam als eine andere Kultur definierte? Fand das nicht besonders häufig in seinen Diskursen statt mit dem Verweis auf den religiös und kulturell nicht aufgeklärten Islam? In zahlreichen Interviews Reden und Interviews verweist Gauck auf dieses Afgument, um eine Unterschiedlichkeit und Andersartigkeit des Islam zu begründen. Mit der Berufung auf die europäische Aufklärung setzt er gerne den Islam im Gegensatz christlich-abendländischen Europa. Anstatt die Nähe und gemeinsame Bezüge zwischen den Buchreligionen hervorzuheben, stellt er gerne religiös-kulturelle Differenz in den Mittelpunkt. Und ausgerechnet der gibt sich jetzt besorgt über antiislamische Töne der AfD? Nicht sehr glaubwürdig.
https://www.youtube.com/watch?v=IYO4kyZLO2k
Wo ist denn die Bejahung der Islam gehöre zu Deutschland?