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Hunderte Tote

Erneut Flüchtlingstragödien im Mittelmeer

Im Mittelmeer sind vermutlich erneut Hunderte Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, Europa zu erreichen. Vor Kreta suchten Rettungskräfte fieberhaft nach Überlebenden. In Libyen wurden derweil Leichen eines weiteren Unglücks angeschwemmt.

Montag, 06.06.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 09.06.2016, 17:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Bei zwei Bootsunglücken im Mittelmeer sind womöglich Hunderte Menschen ums Leben gekommen. An der libyschen Küste wurden am Freitag 104 Leichen angespült, die vermutlich schon vor Tagen mit ihrem Boot gekentert waren. Derweil suchten südlich der griechischen Insel Kreta Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber nach Überlebenden eines zweiten Unglücks, bei dem mehrere hundert Flüchtlinge ertrunken sein könnten.

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An Bord des Kutters vor Kreta befanden sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) vermutlich rund 700 Menschen. Bislang habe man etwa 340 von ihnen retten können, bestätigte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Außerdem seien vier Leichen geborgen worden.

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Das Boot soll sich auf dem Weg von Ägypten nach Italien befunden und am Donnerstagnachmittag einen Notruf abgesetzt haben. Die griechische Seenotrettung habe nach dem Notruf vier in der Umgebung befindliche Schiffe an den Unglücksort beordert, hieß es weiter. Am Freitagmorgen sei der Kutter gekentert.

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Suche nach alternativen Routen

In Libyen nahm die Küstenwache an, dass die angespülten Leichen von Bord eines Schiffes stammen, das eine Patrouille am Donnerstag leer vorgefunden hatte. Das Unglück könne sich aber schon am Mittwoch ereignet haben, sagte ein Sprecher im britischen Rundfunksender BBC.

Seit der Schließung der Griechenland-Route über die der Türkei vorgelagerten Inseln Lesbos, Samos, Chios und Kos versuchen Schlepper offenbar verstärkt, Flüchtlinge über alternative Routen nach Europa zu bringen. Seit Anfang des Jahres sind im Mittelmeer nach Angaben der IOM mehr als 2.400 Flüchtlinge ertrunken, mehr als 1.000 davon alleine in den vergangenen zehn Tagen. (epd/mig) Leitartikel Politik

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