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Wohnungsmarkt unter Druck

Bauministerin Hendricks will Konkurrenz mit Flüchtlingen verhindern

Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Regionen knapp. Laut Bundesbauministerium gerät der Markt durch die hohe Einwanderung zusätzlich unter Druck. Die Wohnungswirtschaft schlägt Alarm. Gegensteuern will das Ministerium mit mit sozialem Wohnungsbau.

Freitag, 10.06.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 12.06.2016, 18:17 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) will vor dem Hintergrund der hohen Einwanderung den sozialen Wohnungsbau vorantreiben. „Ich will verhindern, dass es zu Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt kommt“, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Benötigt würden 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen pro Jahr.

„Das ist wichtig für den sozialen Zusammenhalt“, sagte Hendricks. Darum sei es gut, dass der Bund ab dem kommenden Jahr 800 Millionen Euro zusätzlich in den Wohnungsbau und die soziale Stadtentwicklung investiere. Die Ministerin kam am Donnerstag mit Vertretern der Baubranche und Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin zum „Tag des Wohnungsbaus“ zusammen.

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Nach Einschätzung des Deutschen Mieterbundes müssen jährlich 80.000 neue Sozialwohnungen gebaut werden. „Dies sind sechs Mal mehr als derzeit jährlich gebaut werden“, sagte Direktor Lukas Siebenkotten den Funke-Zeitungen: „Dazu müssen Bund und Länder mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr als Förderung zur Verfügung stellen.“

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Auch der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen fordert mehr sozialen Wohnungsbau. Neben jährlich 80.000 Sozialwohnungen müssten weitere 60.000 Wohnungen im mittleren Preissegment entstehen, um den hohen Bedarf zu decken, sagte Präsident Axel Gedaschko der Neuen Osnabrücker Zeitung. Er appellierte an die Länder, bereitgestellte Mittel tatsächlich zweckgebunden einzusetzen. Zugleich plädierte Gedaschko für intelligente und kostengünstige Lösungen durch seriellen Wohnungsbau aus Fertigteilen und kritisierte „zu langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren in den kommunalen Bauämtern“.

Laut einer Studie des Instituts für Wohnungswesen (InWIS) muss der Wohnungsbau insgesamt gegenüber dem derzeitigen Niveau um nahezu 50 Prozent gesteigert werden, um den Bedarf zu decken. Für bezahlbaren Wohnraum sei es erforderlich, zusätzliche finanzielle Anreize für Investoren zu schaffen. Benötigt würden mehr preisgünstiges Bauland sowie steuerliche Anreize durch großzügigere Abschreibungsmöglichkeiten, zitieren die Funke-Zeitungen aus der Studie „Instrumentenkasten Wohnungsbau“. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft

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