Umstrittene Aktion
Flüchtlinge wollen sich „Europa zum Fraß vorwerfen“
Am 28. Juni soll ein Flugzeug 100 Flüchtlinge aus der Türkei nach Deutschland bringen. Sollte die Bundesregierung kein grünes Licht für die Überführung geben, droht eine Gruppe von Aktivisten mit drastischen Maßnahmen: Flüchtlinge wollen sich "Europa zum Fraß vorwerfen" und sich in aller Öffentlichkeit fressen lassen.
Dienstag, 21.06.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.06.2016, 23:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Mit ihrer umstrittenen Aktion „Flüchtlinge Fressen“ sorgt die Künstlerinitiative „Zentrum für politische Schönheit“ in Berlin weiter für Schlagzeilen. Am Montag erklärte die aus Syrien geflohene Künstlerin May Skaf in einer emotionalen Rede im Berliner Maxim Gorki Theater, sie wolle sich in der kommenden Woche öffentlich vier Tigern zum Fraß vorwerfen lassen, sollten Bundesregierung und Bundestag das Beförderungsverbot für Flüchtlinge nicht aufheben. Nach dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs seien die Ticketschalter in Flughäfen außerhalb der EU für Flüchtlinge „zur unüberwindlichen Mauer“ geworden.
Vor dem Berliner Maxim Gorki Theater steht seit Donnerstag ein einer römischen Arena nachempfundenes Gehege mit vier libyschen Tigern. Neben der syrischen Schauspielerin hätten sich weitere sechs Flüchtlinge bereiterklärt, an der Aktion „Flüchtlinge Fressen“ teilzunehmen, hieß es. Das Bundesinnenministerium hatte die Aktion am Freitag als zynisch bezeichnet. Die Inszenierung werde auf dem Rücken der Schutzbedürftigen ausgetragen.
Schauspielerin May Skaf forderte die Annullierung der entsprechenden EU-Richtlinie (2001/51/EG), die Fluggesellschaften mit enormen Strafen belegt, wenn sie Passagiere befördern, die kein Visum besitzen. Dieser Paragraf habe Tausende Flüchtlinge zur tödlichen Überfahrt von der türkischen oder libyschen Küste nach Europa gezwungen. „Für uns bedeutet das Mittelmeer jetzt nur noch Tod“, rief Skaf mit zitternder Stimme auf Arabisch. „Nicht Poseidon entscheidet über das Schicksal von Menschen wie mir, sondern Sie. Alle“, lautete es in der Übersetzung.
Für den 28. Juni hat das Zentrum für Politische Schönheit den Angaben zufolge einen Flug aus der Türkei gebucht, bei dem 100 Flüchtlinge sicher nach Deutschland gebracht werden sollen. Die Personendaten der Passagiere lägen der Bundesregierung und den zuständigen Behörden vor, teilte die Initiative mit. „Die Bundesregierung wird am Mittwoch ihre Entscheidung verkünden müssen, ob die ersten 100 Flüchtlinge an Bord des Flugzeugs am 28.6 überleben dürfen oder durch Schlepper sterben sollen.“ Komme ein Nein oder gar keine Reaktion, kündigte das Zentrum für politische Schönheit drastische Maßnahmen an: Am selben Tag werde sich eine Gruppe Flüchtlinge „Europa zum Fraß vorwerfen“ und sich freiwillig in aller Öffentlichkeit fressen lassen.
In der Vergangenheit hatte die Künstlerinitiative wiederholt mit umstrittenen Aktion, wie etwa dem vorübergehenden Diebstahl von Gedenkkreuzen für Berliner Mauertote, für Aufmerksamkeit gesorgt. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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Also wer die AfD als Regierung haben will, sollte aufjedenfall diese Aktion (forcieren von illegalen Grenzübergängen) unterstützen…das klingt alles unheimlich intelligent und durchdacht…und Nein selbstverständlich würden diese Gutmenschaktivisten ihre Ideologie, niemals über das Wohl der Flüchtlinge setzen und auch niemals auf deren Rücken ausleben…das sind komplett uneigennützige gutmütige Menschen…und alle anderen Lösungen sind ungerecht, menschenverachtend und rassistisch…
Wer kompromisslose Politik fördert wird auch eine kompromisslose Politik fördern.
Problem Nummer 1 in Europa ist nicht die Flüchtlingskrise und uns selbst beweisen zu müssen, dass wir keine Rassisten sind, sondern die Rechtspopulisten(-extremisten) zu verhindern und wieder Frieden einkehren zu lassen.
Muji, Ihr Kommentar ist nicht wirklich zu verstehen….
Ein Staat sollte sich nicht von Einzelnen erpressen lassen. Nicht von Terroristen wie der RAF und auch nicht von Menschen, die mit Suizid drohen.
Da hier offensichtlich selbstmordgefährdete Menschen öffentlich Auftritten, sollte das zuständige Ordnungsamt die Zwangseinweisung nach dem PsychKG veranlassen.