Etikettbetrug
Vor allem deutsche Konzerne profitieren von deutscher Entwicklungshilfe
Eine Untersuchung in Asien und Afrika durch die Nichtregierungsorganisation Oxfam zeigt: Die Bundesregierung fördert unter dem Etikett der Hungerbekämpfung die Wirtschaftsinteressen von deutschen Agrarkonzernen. Der Konzern Bayer weist die Kritik zurück.
Freitag, 05.08.2016, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 07.08.2016, 21:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Von der Entwicklungshilfe der Bundesregierung profitieren einem Zeitungsbericht zufolge im Agrarbereich vor allem deutsche Großkonzerne. Das habe eine Untersuchung dreier Initiativen in Asien und Afrika durch die Nichtregierungsorganisation Oxfam ergeben, berichtete der Tagesspiegel. Demnach nutzen Großkonzerne wie BASF, Bayer und K+S die Schulungen der Kleinbauern vor allem, um für ihre eigenen Produkte wie Saatgut, Düngemittel und Pestizide zu werben.
Oxfam wirft der Bundesregierung demnach vor, „unter dem Etikett der Hungerbekämpfung die Wirtschaftsinteressen von Agrarkonzernen“ zu fördern. Selbst hochgefährliche Pestizide würden den Landwirten empfohlen. „Alternativen, die für Kleinbauern besser geeignet sein können, werden nicht aufgezeigt“, sagte Marita Wiggerthale, Expertin für Welternährung bei Oxfam, der Zeitung.
Finanziert werden die Projekte laut Bericht sowohl mit Entwicklungsgeldern als auch von den Konzernen selbst. Ein Sprecher des Chemiekonzerns Bayer habe die Kritik zurückgewiesen. „Unsere Prioritäten stimmen in vielen Punkten mit denen der internationalen Entwicklungspolitik überein“, sagte er der Zeitung. (epd/mig)
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Wahlverhalten Erdogan-Wähler, Putin-Wähler – und die Doppelmoral
- Brief an Koalitionäre Migranten-Verbände fordern Kabinettsposten –…
- Schweinekopf gefunden Brandanschlag auf Wohnhaus von Syrern in Brandenburg
- Pakistan Die Uhr tickt für die afghanischen Flüchtlinge
- Historische Spurensuche Gibt es Rassismus gegen Weiße?
- Voraussetzung nicht erfüllt Verfassungsgericht verwirft AfD-Antrag zu Stiftungsgeld