Subsidiärschutz
Die meisten Flüchtlinge dürfen ihre Familien nicht nachholen
Im August 2016 wurden 18.100 Flüchtlinge registriert. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Asylentscheidungen lag im Vormonat bei 57.000. Mehr als 21.000 Menschen erhielten subsidiären Schutz. Damit sind sie vom Familiennachzug ausgeschlossen.
Montag, 12.09.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 13.09.2016, 13:29 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im August sind in Deutschland wieder mehr Flüchtlinge registriert worden. Nach dem Ersterfassungssystem der Länder (Easy) meldeten sich 18.143 neue Asylsuchende, wie aus der am Freitag veröffentlichten Statistik des Bundesinnenministeriums in Berlin hervorgeht. In den drei Vormonaten bewegte sich die Zahl im Durchschnitt bei jeweils rund 16.200. Es sind aber deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Im August 2015, als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Satz „Wir schaffen das“ sagte, kamen mehr als 100.000 Flüchtlinge.
Hauptherkunftsländer der Neuankömmlinge waren erneut Syrien und Afghanistan. Eritrea rückte auf der Liste auf Platz drei vor den Irak. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurden im August mehr als 91.000 Asylanträge gestellt. Das Amt bearbeitet immer noch den gewaltigen Rückstau von Anträgen vor allem auch aus dem vergangenen Jahr. Über fast 570.000 Asylgesuche war Ende August noch nicht entschieden.
21.000 erhielten subsidiären Schutz
Im Vormonat gab es rund 57.000 Asylentscheidungen – so viel wie den Angaben zufolge noch nie in einem Monat in der Geschichte der Behörde. Knapp 14.500 Antragsteller wurden als Flüchtlinge anerkannt. Mehr als 21.000 Menschen erhielten subsidiären Schutz. Erstmals überwog diese Zahl damit die Anzahl der Asylanerkennungen nach dem Grundgesetz oder der Genfer Flüchtlingskonvention.
Der untergeordnete subsidiäre Schutz garantiert Flüchtlingen zwar weitgehend gleiche Rechte. Seit dem vergangenen Jahr ist allerdings der Familiennachzug für diese Gruppe ausgesetzt. Für knapp 1.300 weitere Flüchtlinge wurden im August Abschiebungsverbote ausgestellt. Abgelehnt wurden die Anträge von fast 13.000 Menschen. (epd/mig) Aktuell Politik
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