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Umfrage

Viele Flüchtlinge werden Opfer von Betrügern

Bei Wohnungsvermittlungen, bei Abschluss von Handyerträgen oder Versicherungen werden viele Flüchtlinge Opfer von Betrügern. Häufig kämen die Betrüger und Geschäftemacher aus der eigenen arabischen Community. Für die Betroffenen hat das oft weitreichende Folgen.

Freitag, 23.09.2016, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 25.09.2016, 14:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Viele Flüchtlinge in Berlin werden einer Umfrage zufolge Opfer von Betrügern. Diese seien vor allem bei Wohnungsvermittlungen, dem Abschluss von Handy- und Internetverträgen oder angeblichen Gewinnspielen und Versicherungen am Werk, sagte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU), dessen Verwaltung die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Häufig kämen die Betrüger und Geschäftemacher aus der eigenen arabischen Community. Sie nutzten aus, dass ihre Opfer nicht mit der deutschen Rechtsordnung vertraut sind und aus Kulturkreisen kommen, wo Schmiergelder und Bestechungen „zum guten Ton gehören“, wie Heilmann sagte.

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Das Spektrum reiche von überhöhten Handyverträgen und -rechungen über horrende Gebühren für angebliche Wohnungsvermittlungen bis zu Telefonbetrügereien oder teuer bezahlten Diensten für angebliche Dolmetscher. Einige haben angebliche Mietwagenverträge unterschrieben, die sich im Nachhinein als Kaufvertrag entpuppten. Auch Schwarzarbeit sei unter den Geflüchteten weit verbreitet. Andere ließen sich für Straftaten beispielsweise zur Geldwäsche anwerben.

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Weitreichende Folgen

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Die Folgen seien für den Einzelnen weitreichend, warnte Heilmann: Viele hätten so bereits mehrere tausend Euro Schulden angehäuft, negative Schufa-Einträge oder könnten ihre Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen. Der Justizsenator will deshalb verstärkt in die Prävention investieren, um Flüchtlingen in Kursen wie „Deutschland für Einsteiger“ die deutsche Rechtsordnung und Verbraucherrechte näher zu bringen. Zudem soll die Strafverfolgung gegen die Betrüger intensiviert werden.

Für die Studie im Rahmen des Senatsprojektes „Verbraucherlotse für arabische Flüchtlinge“ (arabisch: „Manarah“) wurden berlinweit zwischen März und Juni 2016 knapp 340 Flüchtlinge befragt. Etwa die Hälfte gab an, bisher in Deutschland Verträge abgeschlossen zu haben. Knapp 40 Prozent von ihnen fühlten sich bereits betrogen. Befragt wurden die Geflüchteten von Muttersprachlern. Kooperationspartner des Projektes sind das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) und das Deutsch-Arabische Zentrum (DAZ). (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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