Dublin-Verordnung
Deutschland nimmt mehr als 12.000 Asylbewerber zurück
Mehr als 12.000 Asylbewerber hat Deutschland im vergangenen Jahr aufgrund der Dublin-Verordnung zurückgenommen. Die meisten wurden aus Schweden überstellt. Deutschland selbst schickte fast 4.000 Schutzsuchende in andere Länder zurück.
Freitag, 20.01.2017, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.01.2017, 13:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Deutschland hat einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr mehr als 12.000 Asylbewerber aufgrund der sogenannten Dublin-Verordnung aus anderen Staaten zurückgenommen. Zugleich schickte die Bundesrepublik fast 4.000 Migranten in andere Länder zurück, wo nun über deren Asylantrag entschieden wird, wie die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf Zahlen aus dem Bundesinnenministerium berichtet.
Die meisten Asylbewerber übernahm Deutschland demnach aus Schweden, das etwa 3.700 Menschen nach Deutschland überstellte. Es folgen die Niederlande (1.686), die Schweiz (1.277), Dänemark (1.109) und Belgien (763). Insgesamt waren es 12.091 Überstellungen.
Nach Angaben des Ministeriums hatten die meisten dieser Migranten bereits in Deutschland einen Asylantrag gestellt, das Verfahren aber nicht abgewartet. Zudem übernehme Deutschland Antragssteller, deren Ehepartner oder Kinder in der Bundesrepublik entweder Asyl begehren oder denen bereits Schutz gewährt wird. Die größte Gruppe der Betroffenen waren laut Ministerium mit etwa 30 Prozent Iraker.
Keine Abschiebung nach Griechenland
Die meisten Asylbewerber aus Deutschland nahmen der Statistik zufolge Italien (916) und Polen (884) zurück. Deutlich weniger Migranten wurden nach Spanien (351), Ungarn (294) und Schweden (280) überstellt. Das Dublin-System sieht vor, dass ein Asylverfahren dort geführt wird, wo ein Migrant zum ersten Mal europäischen Boden betreten hat.
Nach Griechenland werden dabei allerdings seit 2011 nach Gerichtsurteilen keine Zuwanderer mehr zurückgeschickt. Dublin ermöglicht es den Staaten, ein Asylverfahren einzuleiten, auch wenn sie eigentlich nicht zuständig sind. Davon hatte Deutschland zeitweise bei Ankommenden aus Syrien Gebrauch gemacht. (epd/mig) Aktuell Politik
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