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Studie

Migranten in Bayern würden CSU wählen

Migranten in Bayern fühlen sich persönlich gut integriert und sehen sich als Teil der Gesellschaft. Die Meisten würden die CSU wählen, Türken bevorzugen die SPD. Dies sind grundlegende Ergebnisse einer Repräsentativstudie im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung.

Freitag, 03.02.2017, 4:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:43 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Integration von Migranten in Bayern befindet sich auf einem hohen Niveau. Die überwiegende Mehrheit der Befragten fühlt sich in dem Bundesland sehr wohl, ist mit Wohnumfeld, Beruf, Zukunftsperspektiven sowie der herrschenden Lebensqualität überaus zufrieden und kommt mit Nachbarn und Kollegen ausgesprochen gut zurecht. Jeder Zweite (51%) gibt an, die deutsche Sprache nahezu perfekt zu beherrschen, ein weiteres Drittel (30%) verfügt nach eigener Einschätzung über ausreichende oder befriedigende Deutschkenntnisse. Dies sind grundlegende Ergebnisse einer Repräsentativstudie, die Data4U im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung durchgeführt hat.

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Besonders gut integriert und zufrieden mit ihrem Leben in Bayern fühlen sich die Migranten aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. Sie erreichen auf dem Integration-Lebensqualität-Index einen Wert von 84 von 100 möglichen Punkten und bewegen sich damit nahe an der Grenze zur „perfekten“ Integration. Die größte Distanz zum Leben in Bayern wurde – trotz zahlreicher positiver Aspekte – bei türkeistämmigen Migranten ermittelt (67 von 100 Punkten). Türkeistämmige weisen laut der Studie die höchste Rückkehrabsicht sowie die engste Anbindung ans Mutterland auf und beteiligen sich häufig noch an Wahlen im Herkunftsland.

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Migranten würden CSU wählen, Türken die SPD

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Wie aus der Erhebung weiter hervorgeht, tendieren 38% der Migranten zur politischen Mitte, der linke Flügel misst 16%, der rechte Flügel 12%. Über ein vollständiges Wahlrecht in Deutschland verfügen 44% der Migranten, wobei jeder Vierte trotz Wahlrecht bislang auf eine Teilnahme verzichtet hat.

Bei der Sonntagfrage (Landtagswahlen) würden unter Migranten die CSU mit 46% und die SPD mit 26% die mit Abstand größten Stimmanteile erzielen. Es folgen DIE LINKE (9%), DIE GRÜNEN (8%) sowie die AfD (6%). Alle weiteren Parteien scheitern bei den Migranten an der 5-Prozent-Hürde. Am häufigsten würde die CSU von Polen und Rumänen gewählt, am seltensten von den Türkeistämmigen. Letztere würden mehrheitlich die SPD wählen.

Fast jeder Zweite hat Doppelpass

Fast die Hälfte (45%) besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft, 30% eine doppelte Staatsbürgerschaft. Nur 4% der Türkeistämmigen haben den Doppelpass. Bei der Religion bekennen sich 53% als Christen, 23% als Muslime und 20% gehören keiner Religionsgemeinschaft an.

„Nach 25jähriger Erfahrung als Migrationsforscher hätte ich ein derart positives Ergebnis zum Stand der Integration in Bayern kaum für möglich gehalten.“ erklärt Joachim Schulte, Geschäftsführer und Studienleiter bei der Data4U. „Der Schlüssel für diese überaus positive Entwicklung wird wohl in der ländlich geprägten Struktur des Freistaates zu finden sein. 70 Prozent der Zuwanderer leben in kleineren Städten und Gemeinden. Dies verhindert eine integrationshemmende Ghettoisierung und Isolation, wie man sie in vielen Großstädten sonst oft vorfindet. Das Zusammenleben in kleineren Gemeinden fördert Kommunikation, gute Nachbarschaft und damit gegenseitiges Verständnis und die Integration.“

Ergebnisse überraschen

Für Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, bringen die Ergebnisse neue Impulse für Politik und Gesellschaft: “Wir waren selbst überrascht über die hohe Akzeptanz des politischen Systems und der politischen Parteien durch Migranten. Es zeigt sich, dass die Integration in Bayern gut gelingen kann. Das gibt Zuversicht für die aktuellen Herausforderungen bei der Integration neuer Mitbürger!“

Die Meinungsforscher fanden noch ein bemerkenswertes Ergebnis heraus: Bei Sportwettkämpfen, z.B. Fußballländerspielen, schlägt das Herz der Migranten offenbar weiter für die alte Heimat: 52% drücken den Sportlern aus dem Herkunftsland die Daumen, nur 11% für Deutschland, aber immerhin 23% beiden! Aktuell Gesellschaft Studien

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