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Afrika

UN warnen vor Hungertod von 1,4 Millionen Kindern

Wegen Kriegen und Konflikten hungern die Menschen in vielen Regionen. Ein Massensterben von Mädchen und Jungen droht. Doch die internationale Gemeinschaft tut viel zu wenig, klagen Hilfswerke an.

Mittwoch, 22.02.2017, 4:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.02.2017, 17:42 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Nahezu 1,4 Millionen Kindern in Krisenländern Afrikas und auf der arabischen Halbinsel droht laut UN in diesem Jahr der Hungertod. Wegen der herrschenden Gewalt wüssten Hunderttausende Menschen in Nigeria, Somalia, dem Südsudan und im Jemen nicht, woher sie ihre nächste Mahlzeit nehmen sollten, warnte das Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in New York. Kämpfe und Kriege hätten die Lebensmittelherstellung in etlichen Regionen zerstört. Viele Hilfsbedürftige seien wegen Blockaden von Konfliktparteien oder Gefechten nicht zu erreichen. Unicef-Exekutiv-Direktor Anthony Lake verlangte von der internationalen Gemeinschaft sofortige Hilfe, um die Kinder zu retten.

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Während in Teilen des Südsudan schon eine Hungernot herrsche, könnten Nigeria, Somalia und Jemen schon bald folgen, erklärte das Welternährungsprogramm (WFP). Im Jemen, wo ein bewaffneter Konflikt mit internationaler Beteiligung ausgetragen wird, schwebten mehr als 460.000 Mädchen und Jungen in Lebensgefahr. Das WFP braucht 950 Millionen US-Dollar für die Lebensmittelhilfe. In Nordost-Nigeria sind nach Unicef-Angaben 450.000 Kinder gefährdet. Dort terrorisiert die islamistische Terrormiliz Boko Haram die Bevölkerung.

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Im Südsudan, wo ein Bürgerkrieg tobt, haben demnach 270.000 Kinder so gut wie nichts zu essen. Insgesamt sind in dem Konfliktland laut dem WFP 5,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung. Ein Betrag von 205 Millionen US-Dollar sei dafür bis Ende Juli dringend nötig.

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Somalia: 185.000 Kinder leiden an akuter Unterernährung

In dem Krisenland Somalia leiden laut Unicef in diesem Jahr mindestens 185.000 Kinder an akuter Unterernährung. Diese Zahl drohe in den kommenden Monaten auf 270.000 zu steigen. Auch hier sei etwa die Hälfte der mehr als zwölf Millionen Bewohner auf Hilfe angewiesen. Die UN appellierten an die Geberländer, bis Juni rund 825 Millionen US-Dollar zu überweisen. Die Dürre in dem Land verschlimmere sich.

Der Südsudan und die UN riefen am Montag die Hungersnot in zwei Bezirken des nördlichen Bundesstaates Unity aus. Grund dafür sei nicht hauptsächlich die Dürre, sagte die Südsudan-Expertin Marina Peter dem Evangelischen Pressedienst. Der seit 2013 herrschende Bürgerkrieg zwinge Hunderttausende Menschen in die Flucht und mache es unmöglich, die Felder zu bestellen. Die internationale Gemeinschaft habe es bisher nicht geschafft, die Anführer in Regierung und Rebellenorganisationen genügend unter Druck zu setzen.

Lage in vielen Regionen desolat

Dass die Regierung nun die Hungersnot ausgerufen habe, garantiere immerhin, dass der Bevölkerung nun geholfen werden könne. „In den meisten Gebieten lassen die Kriegsparteien keine Hilfe zu“, sagte Peter. Nun müsse genügend Geld dafür zusammenkommen. Sei rechne damit, dass demnächst für weitere Gebiete die Hungersnot ausgerufen werde, denn die Lage sei in vielen Regionen desolat.

In manchen Gebieten des Südsudan ist nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ ein Viertel aller Kinder mangelernährt. Seit drei Jahren müssten die Menschen immer wieder fliehen und alles zurücklassen. Fast ein Zehntel der Kinder, die die Hilfsorganisation behandelt habe, seien in einem lebensbedrohlichen Zustand, sagte der Projektkoordinator im Südsudan, Nicolas Peissel. (epd/mig) Aktuell Ausland

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