Institut
Trumps Einreisestopp hat keine statistische Grundlage
Mit dem umstrittenen Einreiseverbot für Menschen aus muslimischen Ländern gab US-Präsident Trump vor, die Einreise von Terrroristen verhindern zu wollen. Wie eine Untersuchung jetzt herausgefunden hat, hat das Verbot keine Grundlage.
Dienstag, 28.02.2017, 4:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.03.2017, 18:26 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der ursprüngliche US-Einreisestopp für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern ist laut Rheinisch-Westfälischem Institut für Wirtschaftsforschung statistisch gesehen nicht gerechtfertigt. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 seien in den USA 123 Menschen von muslimischen Extremisten ermordet worden, teilte das Institut in Essen in seiner „Unstatistik des Monats“ mit. Keiner der Extremisten sei aber aus einem der von US-Präsident Donald Trump mit dem Einreisestopp belegten Länder – Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Jemen, Sudan und Iran – gekommen.
Im gleichen Zeitraum wurden in den USA den Angaben zufolge allerdings rund 230.000 Menschen ermordet. Ehemänner seien statistische gesehen weitaus „tödlicher“ als Terroristen, hieß es weiter. Selbst Kleinkinder erschössen mehr Menschen in dem Land, in dem jeder zweite Haushalt Schusswaffen besitze.
US-Präsident Trump hatte am 27. Januar per Dekret ein generelles Einreiseverbot von drei Monaten für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern erlassen. In mehreren Gerichtsprozessen wurde der entsprechende Erlass außer Kraft gesetzt. Die US-Regierung kündigte an, einen neuen Einwanderungserlass auf den Weg bringen zu wollen. (epd/mig)
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