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Stress auf der Flucht

Flüchtlinge haben erhöhte Cortisol-Werte

Flüchtlinge weisen eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Cortisol auf, die den Stress auf der Flucht und im Aufnahmeland widerspiegelt. Das zeigt ein Forschungsteam der Marburg-Universität. Untersucht wurden Haarproben von Migranten.

Freitag, 10.03.2017, 4:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 12.03.2017, 14:54 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Flüchtlinge, die erst vor kurzem im Aufnahmeland angekommen sind, weisen eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Cortisol auf. Das spiegele den Stress auf der Flucht und bei der Ankunft wider, teilte die Universität Marburg mit. Das Hormon Cortisol gilt als Verbindungsglied zwischen Stress und stressbedingten Erkrankungen.

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Ein Forschungsteam um die Marburger Psychologen Ricarda Mewes und Urs Nater untersuchte für die Studie Haarproben von Migranten und Einheimischen. Die Auswertung der Cortisol-Messungen ergab, dass Asylsuchende die höchsten Werte aufwiesen: Die Konzentration des Hormons in den Haaren lag bei ihnen um 42 Prozent höher als bei deutschstämmigen Vergleichspersonen. Dauerhaft niedergelassene Migranten hatten hingegen einen Cortisolwert, der noch um 23 Prozent niedriger war als bei Deutschen ohne Migrationshintergrund.

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„Wer gerade erst traumatisierende Erfahrungen hinter sich hat, weist relativ hohe Cortisolwerte in den Haaren auf, während man bei Personen, deren Traumatisierung schon länger zurückliegt, eher niedrige Werte findet“, erklärten die Psychologen. Vermutlich beruhe dies darauf, dass der Körper Gegenmaßnahmen einleitet, nachdem es zu einer Traumatisierung gekommen ist. „Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Cortisolproduktion birgt das Risiko, dass sich eine stressbedingte Erkrankung entwickelt“, sagte Mewes. (epd/mig)

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