Studie
Jugendliche wollen ihre Länder weiterhin in der EU
Trotz Brexit und Polemik von osteuropäischen Regierungsvertretern: Jugendliche sind offenbar alles andere als EU-müde. Junge Europäer schätzen laut einer Studie das friedliche Zusammenleben sowie die Arbeitsmöglichkeiten in anderen EU-Ländern.
Mittwoch, 22.03.2017, 4:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.03.2017, 21:18 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Jugendliche in Deutschland, Österreich und Ost-Europa sind einer aktuellen Studie zufolge überzeugte Europäer. Die Mehrheit der jungen Menschen spricht sich für einen Verbleib ihres Landes in der EU sowie für die Mitarbeit an Reformen aus, wie die Bertelsmann Stiftung am Dienstag in Gütersloh bei der Vorstellungen einer aktuellen Studie erklärte. Drei von vier jungen Menschen (77 Prozent) bewerten die EU-Mitgliedschaft ihres Landes als positiv.
Befragt wurden rund 3.000 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren in Deutschland, Österreich, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Als wichtigste Errungenschaft sehen die Befragten den Frieden zwischen den Mitgliedern, hieß es. Danach folgen die Möglichkeiten, im europäischen Ausland zu studieren und zu arbeiten. Als größtes Problem für die EU sehen die Jugendlichen den islamistischen Terrorismus.
Den größten Zuspruch erhält die EU von deutschen Jugendlichen (87 Prozent), gefolgt von österreichischen Jugendlichen (77 Prozent). Aber auch in Osteuropa erhalte die EU trotz der Anti-EU-Rhetorik ihrer Regierungsvertreter von Jugendlichen große Zustimmung. In Ungarn sind es 79 Prozent, in Polen 76 Prozent, Tschechien 73 Prozent und in der Slowakei 70 Prozent.
Jugendliche unbeeindruckt
Die Ängste vor „islamistischem“ Terrorismus und Migration sind unter polnischen Jugendlichen mit 83 und 79 Prozent am weitesten verbreitet. Junge Deutsche sehen zwar ebenfalls den Terrorismus als größte Bedrohung (64 Prozent). Für ebenso problematisch halten deutsche Jugendlichen Umweltverschmutzung, Klimawandel und die damit verbundenen ökologischen Katastrophen (63 Prozent). Ähnlich bedrohlich wird von jungen Deutschen wachsender Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit in europäischen Gesellschaften (60 Prozent) gewertet.
„Die europäische Jugend lässt sich von EU-feindlicher Rhetorik nicht beeindrucken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Aart De Geus. Die guten Zustimmungswerte unter Jugendlichen seien ein aufmunterndes Signal zum 60. Geburtstag der EU. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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