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Bericht

Zahl getöteter Zivilisten in Afghanistan nimmt weiter zu

Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres kamen in Afghanistan über 1.600 Zivilisten bei Anschlägen ums Leben, darunter viele Frauen und Kinder. Das geht aus einem Bericht des UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hervor.

Dienstag, 18.07.2017, 4:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 18.07.2017, 15:10 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Afghanistan sind in der ersten Jahreshälfte mehr als 1.600 Zivilisten getötet worden. Die Gewalt gegen Unbeteiligte sei weiter extrem hoch, die Zahl der Selbstmordattentate nehme zu, erklärte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Montag in Kabul und Genf. Bis Ende Juni seien in diesem Jahr 1.662 getötete Zivilisten registriert worden, eine Steigerung um zwei Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016. Die Zahl der verletzten Zivilisten sei um ein Prozent auf 3.581 zurückgegangen. Alle in dem Bericht enthaltenen Zahlen seien in einem strengen Verfahren geprüft worden, so dass die tatsächliche Zahl vermutliche höher liege, hieß es in dem Bericht.

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40 Prozent der getöteten Zivilisten seien Opfer von Anti-Regierungs-Kräften, die selbst gebaute Sprengsätze eingesetzt hätten. Allein bei dem Anschlag vom 31. Mai vor der deutschen Botschaft in Kabul wurden mindestens 92 Zivilisten getötet und fast 500 verletzt. Das war nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) der Angriff mit den meisten Opfern seit 2001. 327 Zivilisten wurden demnach von staatlichen Sicherheitskräften getötet und 618 verletzt. Das sei ein Rückgang um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Auffällig sei die Zunahme der getöteten und verletzten Frauen und Kinder, hieß es im Bericht. Noch im Jahr davor sei deren Zahl zurückgegangen. Im ersten Halbjahr wurden mindestens 174 Frauen getötet und 462 verletzt, eine Zunahme um 23 Prozent. Mindestens 436 Kinder seien in dem Zeitraum getötet und 1.141 Minderjährige verletzt worden, bei den Todesfällen eine Zunahme um neun Prozent.

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Jeder Fünfte wurde in Kabul getötet

Trotz der furchtbaren Zahlen könnten die Statistiken niemals das tatsächliche Ausmaß des Leidens der afghanischen Bevölkerung vermitteln, erklärte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra’ad al-Hussein. Jeder dieser Getöteten bedeute eine zerstörte Familie, unvorstellbare Traumata und die brutale Verletzung der Menschenrechte. Viele mehr Menschen hätten fliehen müssen, und ihr Leben sei nachhaltig beeinträchtigt.

Knapp ein Fünftel der Opfer wurde demnach in der Hauptstadt Kabul getötet. Doch in 15 von Afghanistans 34 Provinzen habe die Zahl getöteter Zivilisten zugenommen. (epd/mig) Aktuell Ausland

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