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Im Gespräch

Käßmann gegen islamischen Feiertag, Muslime sollen Reformationstag feiern

Die frühere EKD-Ratsvorsitzende, Margot Käßmann, lehnt einen islamischen Feiertag in Deutschland ab. Stattdessen sollten Muslime den Reformationstag feiern. Von Corinna Buschow und Julia Lauer

Von Buschow, Lauer Dienstag, 20.03.2018, 6:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.03.2018, 17:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat sich skeptisch zu einem eigenständigen islamischen Feiertag geäußert. In einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst unterstrich die Theologin ihre Forderung nach einem bundesweiten freien Reformationstag.

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„Wenn Deutschland ein Datum hat, an dem sich Bildung, Sprache und Kultur denkwürdig verändert haben, dann ist das der 31. Oktober“, sagte sie. Der Reformationstag stehe für die Prägung der deutschen Sprache, für Rede- und Meinungsfreiheit und letztlich auch für Religionsfreiheit. „Ich glaube, das können Muslime durchaus mitfeiern“, sagte sie.

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Luthers Thesen

Am 31. Oktober 1517 schlug der Martin Luther der Überlieferung zufolge seine Thesen zur Reform der damaligen römischen Kirche an die Wittenberger Schlosskirche. Das Ereignis gilt als Ausgangspunkt der Reformation mit vielen Folgen für die Gesellschaft und für die Spaltung in die evangelische und katholische Kirche. Zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 war der Tag bundesweit gesetzlicher Feiertag. In den norddeutschen Bundesländern ist geplant, den Tag auch künftig als Feiertag zu begehen.

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Auf Kritik, der Reformationstag als Feiertag werde einer religiös pluraler werdenden Gesellschaft nicht gerecht, erwiderte Käßmann, zwei Drittel der Deutschen seien Mitglied einer Kirche. „Man muss nicht so tun, als sei die Kirche in eine Minderheitenecke gerückt“, sagte sie. Bei aller notwendigen Kritik an Luther, die vorwiegend aufgrund seines Antisemitismus‘ geäußert wird, sei der Reformationstag ein bedeutendes Datum. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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  1. karakal sagt:

    Das hört sich nach einer Forderung an, die Muslime sollten mit den Protestanten anstatt mit den Katholiken oder anderen christlichen Konfessionen nicht nur sympathisieren, sondern auch deren Feiertage mitbegehen. Solange es sich nur um einen arbeits- und schulfreien Tag wie andere nicht religiöse Feiertage handelt, ist das ja noch akzeptabel, aber wie sollen die Muslime das Gedenken einer Reformation begehen, die nicht die ihrige ist – genauso wenig wie diejenige der Katholiken, Orthodoxen oder Juden – und eines Reformators, der sich über die „Türken“ (Muslime) auf Übelste geäußert hat?
    Die Reformation steht keineswegs für Religionsfreiheit, denn Martin Luthers schweizer Kollege Ulrich Zwingli wollte die Reformation „mit Feuer und Schwert verbreiten“, und sein Kollege Johannes Calvin in Genf ließ den Unitarier Michael Servetus auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Martin Luther selbst ließ die Bauern in ihrem Aufstand gegen die ungerechte Obrigkeit im Stich, da er sich mit den Fürsten verbündet hatte. Margot Käßmann ist bereits in der Vergangenheit als Ratsvorsitzende der EKD durch ihre ablehnende Haltung dem Islam und dessen Angehörigen gegenüber aufgefallen.

  2. Arno Wahl sagt:

    schön, dass FRAU KÄSMANN mal wieder einen guten Vorschlag hat.ALLERDINGS ist ja auch der 1.11. ein traditioneller Feiertag,
    die Arbeitgeber werden wohl Beifall klatschen…………….!

  3. -Ute Plass sagt:

    Seltsame Begründung, die Frau Käßmann hier für ihre ablehnende Haltung zu einem muslimischen Feiertag anbringt.
    Ich plädiere für eine Erweiterung der bisherigen Feiertagskultur und betrachte muslimische, jüdische, humanistische… Feiertage als kulturelle Bereicherung,
    die Toleranz und sozialen Frieden in der Gesellschaft fördern können.